Die Erfindung betrifft einen Pantograf zur zeichnerischen
Dokumentation von Bauwerken, Erdschichten, Grabungsfunden und dgl. nach dem Oberbegriff des
Hauptanspruchs, wie er aus der DE-OS 26 19 761 vorbekannt
ist.
Der aus dieser Druckschrift vorbekannte Pantograf erleichtert
die zeichnerische Dokumentation von Bauwerken,
Erdschichten, Grabungsfunden und deren Lage im
Feld erheblich: Nach Wahl des Abbildungsmaßstabs durch
entsprechende Einstellung des Pantografen wird der zu
erfassende Gegenstand einfach mit einem Fahrstift abgefahren
und in dem gewünschten Maßstab aufgezeichnet.
Diese Feldpantografen haben sich an sich bewährt. Die
Genauigkeit des vorbekannten Pantografens wird allerdings
durch eine Neigung der den Fahrstift führenden
Seile zur Horizontalen und eine Neigung des Fahrstiftes
selbst zur Vertikalen beeinträchtigt, wobei die Gefahr
eines solchen Fehlers um so größer ist, um so höher der
Feldpantograf gebaut ist.
Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, einen
Feldpantografen der eingangs genannten Art zu schaffen,
der flacher ausgebildet werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden
Teil des Hauptanspruchs angegebenen Merkmale
gelöst.
Die Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen
eines solchen Pantografen an.
Die Erfindung wird an Ausführungsbeispielen,
die in den Zeichnungen dargestellt sind, erläutert.
Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht,
Fig. 2 eine Schnittansicht entlang der Linie A-B,
Fig. 3 eine alternative Detailanordnung in einer
Fig. 2 entsprechenden Darstellung,
Fig. 4 eine Schnittansicht entlang der Linie C-D
von Fig. 1 und
Fig. 5 eine schematische Draufsicht auf ein
weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Der in den Fig. 1 bis 4 gezeigte Pantograf besteht
aus einer auf Füßen 18 ruhenden, kreisrunden Zeichenplatte
1. Ein Rahmen 2 stützt sich über Laufrollen 3,
die mit einer umlaufenden, die Wandung der Zeichenplatte
1 aufnehmenden Nut versehen sind, auf der Zeichenplatte
1 ab, wobei der Rahmen 2 um eine gedachte Mittelachse
relativ zur Zeichenplatte 1 drehbar ist. Auf
dem Rahmen 2 ist eine Seilscheibe 4 befestigt, auf die
zwei Seile 8 gleichsinnig aufgewickelt sind. Diese
Seile 8 sind über an dem Rahmen befestigte Umlenkrollen
7 geführt, wobei die beiden Seile 8 zu einem Fahrstift
16 führen.
Die Seilscheibe 4 wird mittels einer Spiralfeder 10 so
vorgespannt, daß die Seile 8 rückgeholt werden. Auf die
Mittelachse 12 der Seilscheibe 4 ist ein Zahnrad 5
gesetzt, das mit einer Zahnstange 6 kämmt. Diese Zahnstange
6 ist auf einem Trägerschlitten 13 befestigt,
der auf an dem Rahmen 2 befestigten Gleitstäben 9 in
Richtung der Mittelsenkrechten der gedachten Verbindungslinie
zwischen den Umlenkrollen 7 verfahrbar ist,
wobei die Verbindung zwischen dem Trägerschlitten 13
und den Gleitstäben 9 über Gleitstücke 15 hergestellt
wird und die Mittelachse 12 der Seilscheibe von einer
Trägerplatte 11 getragen wird. Dabei ist zu beachten,
daß zur Vermeidung von Abbildungsfehlern der Winkel
zwischen der Zahnstange und der Mittelsenkrechten jeweils
dem Winkel zwischen den Seilen und der Mittelsenkrechten
entsprechen muß.
Der Schlitten 13 trägt auf der Mittelsenkrechten zwischen
der gedachten Verbindungslinie zwischen den Umlenkrollen
7 einen Zeichenstift 14, der Bewegungen des
Fahrstifts 16 dem Abbildungsverhältnis entsprechend
folgt, wobei das Abbildungsverhältnis durch Wahl der
Größe des Zahnrades 5 bzw. Wahl des Ortes der Anlenkung
17 der Zahnstange 6 gewählt werden kann.
Fig. 3 zeigt eine alternative Ausführung, bei der die
Laufrollen nicht mit einer Nut versehen sind, sondern
die Zeichenplatte 1 nur nach unten abstützen. Bei diesem
Ausführungsbeispiel ist den Laufrollen 19 eine
besondere, um eine horizontale Achse drehende Stützrolle
20 zugeordnet.
Anders als bei dem zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiel
können die Umlenkrollen 7 auch auf den
nach oben verlängerten Wellen zweier einander gegenüberliegender
Laufrollen 3 sitzen.
Fig. 5 zeigt eine alternative Ausführungsform der
Erfindung, bei der die Kreisbahn, auf der Laufrollen 3
und Stützrollen 20 laufen, durch eine oberhalb der
quadratisch ausgebildeten Zeichenplatte 1 angeordneten,
mit einer kreisrunden Ausnehmung 22 versehenen Stützplatte
23 gebildet wird.
Dieses Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem
nach den Fig. 1 bis 4 weiter dadurch, daß zwei auf
den Gleitstäben 9 verfahrbare Schlitten 13, 13&min; vorgesehen
sind, die über jeweils eine Zahnstange 6, 6&min; mit
jeweils einem auf der Mittelachse 12 der Seilscheibe 4aufsitzenden Zahnrad 5, 5&min; kämmen, wobei die Zahnräder
5, 5&min; unterschiedlichen Durchmesser haben und der Ort
der Anlenkung 17, 17&min; der Zahnstangen 6, 6&min; auf den
Schlitten 13, 13&min; entsprechend unterschiedlich ist.
Beide Schlitten 13, 13&min; sind jeweils mit einer Einrichtung
zur Aufnahme eines Zeichenstiftes 14, 14&min; versehen.
Die Wahl des jeweiligen Abbildungsmaßstabes erfolgt
dabei dadurch, daß nur der Zeichenstift des
Schlittens des gewählten Abbildungsmaßstabs auf die
Zeichenplatte abgesenkt wird. Es kann jedoch auch vorgesehen
sein, daß nur ein Schlitten und nur eine Zahnstange
vorgesehen sind, wobei die Zahnstange zum Wechseln
des Abbildungsmaßstabs unter Wechsel des Anlenkpunktes
17 mit dem anderen Zahnrad 6, 6&min; in Eingriff
gebracht wird.
Zeichnerisch nicht dargestellt ist eine Justiereinrichtung,
die aus einem ersten, auf einem der Gleitstäbe 9
und einem zweiten, auf den Schlitten 13, 13&min; angeordneten
Element besteht, die zum Justieren der Einrichtung
miteinander ausgerichtet werden müssen. Zu diesem Zweck
sind die Seile 8 im Bereich des Fahrstiftes 16 mit - zeichnerisch
nicht dargestellten - selbsthemmenden
Seilscheiben versehen, über die die Seile entsprechend
verkürzt bzw. verlängert werden können.
Erfindungsgemäß wird also vorgeschlagen, den Rahmen 2
auf der Zeichenplatte 1 nicht mittels einer Welle auf
der Zeichenplatte abzustützen, sondern mittels einer
Mehrzahl von Laufrollen, wobei mindestens drei Laufrollen
vorzusehen sind. Bei einer solchen Ausgestaltung
läßt sich der Pantograf wesentlich flacher bauen, durch
eine Fehlausrichtung des Seiles entstehende Abbildungsfehler
werden weitgehend vermieden.
Die vorgeschlagene Ausbildung ermöglicht es weiter,
durch einfache Anordnung von zwei Schlitten auf
den Gleitstäben einen Pantografen zu schaffen, bei dem
zwei Abbildungsmaßstäbe erzielbar sind. Dies kann allerdings
alternativ auch dadurch erreicht werden, daß
lediglich ein Schlitten und lediglich eine Zahnstange
vorgesehen sind, wobei die Zahnstange mit Zahnrädern
unterschiedlichen Durchmessers in Eingriff gebracht
werden kann und der Ort der Anlenkung der Zahnstangen
auf dem Schlitten umsteckbar ist.