Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zeichnen von
Kreisabschnitten mit unterschiedlichen Radien.
Es ist bekannt, zum Aufreißen ovaler Flächen oder ovaler Rahmen
einen Ellipsenzirkel zu verwenden, der aus einem Achsenkreuz
mit zwei Schlitten und einer Führungsschiene besteht. Die
beiden Schlitten laufen in Nuten des Achsenkreuzes, wobei die
Führungsschiene mit Flügelschrauben auf den zugeordneten
Schlitten festgehalten ist.
Eine solche Vorrichtung, wie sie in Holzbearbeitungsbetrieben
benutzt wird, hat jedoch den Nachteil, daß die Größe des
Achsenkreuzes die Verwendungsmöglichkeit beschränkt und daß
keine genaue Strichführung gewährleistet ist, wenn ein Klemmen
des Gerätes ausgeschlossen werden soll.
Es ist ferner ein Stangenzirkel bekannt (De-GM 77 27 266), bei
dem die Schreibschablone, die ein Loch zum Durchstecken eines
Schreibstiftes aufweist, an einem Schlitten gehalten ist, der
auf dem Arm des Stangenzirkels verschiebbar geführt ist,
während der Arm um eine Zirkelspitze schwenkbar ist. Auch ist es
bei Stangenzirkeln allgemein bekannt, daß der Schlitten für die
Zirkelspitze bzw. den Schreibstift auf dem Arm arretiert
werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum
Zeichnen von Kreisabschnitten mit unterschiedlichen Radien zu
schaffen, die einfach in der Herstellung, sicher in der
Handhabung und vielseitig einsetzbar ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Vorrichtung durch zwei
stangenförmige Arme gekennzeichnet, die jeweils an einem
ihrer Enden schwenkbar miteinander verbunden sind, wobei
eine Zirkelspitze in Verlängerung der Schwenkachse angeordnet
ist, durch eine weitere Zirkelspitze, die an einem auf dem einen
Arm längs verschiebbaren Schlitten gehalten ist, und durch
eine Schreibschablone, die an einem auf dem anderen Arm
verschiebbaren Schlitten gehalten ist.
Vorteilhaft sind der Schlitten für die Zirkelspitze und der
Schlitten für die Schreibschablone auf den zugeordneten Armen
arretierbar angeordnet. Nach einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Schreibschablone abnehmbar an dem zugeordneten
Schlitten angeordnet und weist mehrere Löcher zum wahlweisen
Durchstecken eines Schreibstiftes auf.
Das Verbindungsgelenk der beiden Arme weist vorteilhaft eine
Rastvorrichtung auf, die die Arme unter Federdruck in
gleichliniger Stellung hält.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft dargestellt.
Es zeigt
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Zeichnen von Kreisabschnitten mit
unterschiedlichen Radien in Seitenansicht,
Fig. 2 die Vorrichtung nach Fig. 1 in Draufsicht,
Fig. 3 einen Schlitten mit Schreibschablone im Querschnitt,
Fig. 4 die Vorrichtung mit in Verlängerung der Schwenkachse
angeordneter Zirkelspitze im Schnitt,
Fig. 5 einen längsverschiebbaren Schlitten mit Zirkelspitze
im Schnitt,
Fig. 6 eine ellipsenartige Linienführung mit den Einstichpunkten
der Vorrichtung nach den Fig. 1 und 2.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus zwei
stangenförmigen Armen (1 und 2), die an einem ihrer Enden
derart gelenkig miteinander verbunden sind, daß sie in eine
Winkelstellung geschwenkt werden können.
In Verlängerung der Schwenkachse ist eine Zirkelspitze (3)
angeordnet, die die beiden Enden (4 und 5) der Arme (1 und 2)
durchragt. Die Zirkelspitze (3) hat einen Haltekopf (6).
Auf dem Arm (1) ist ein Schlitten (7) längsverschiebbar
angeordnet. Im Schlitten (7) ist eine Zirkelspitze (8)
befestigt. Ferner ist im Schlitten (7) eine Arretierschraube (9)
angeordnet, die, wie besonders Fig. 5 erkennen läßt, ein
Feststellen des Schlittens (7) auf dem Arm (1) ermöglicht.
Auf dem Arm (2) ist ein Schlitten (10) ebenfalls
längsverschiebbar angeordnet, der durch eine
Arretierschraube (11) feststellbar ist. Der Schlitten (10)
hält eine Schreibschablone (12), die mittels zweier
Schrauben (13 und 14) am Schlitten (10) lösbar angeordnet
ist. In der Schreibschablone (12) sind ein oder mehrere
Löcher (15) zum wahlweisen Durchstecken eines
Schreibstiftes angeordnet.
Das gelenkig verbundene Ende des Armes (1) sitzt in einer
Halterung (16). In dieser Halterung (16) befindet sich ferner
eine unter Druck einer Feder (17) stehende Kugel (18), die
bei geradliniger Stellung der beiden Arme (1 und 2) in eine
entsprechende Ausnehmung (19) am Ende der Halterung (20)
für den Arm (2) eingreift.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in
Fig. 6 beispielsweise zu erkennen.
Soll mit der Vorrichtung eine Linienführung gezeichnet werden,
die aus einem Bogenabschnitt mit einem Radius R1, anschließend
einem Bogenabschnitt mit dem Radius R2 und daran folgend
wieder einem Bogenabschnitt mit dem Radius R1 besteht, so
wird die Vorrichtung zunächst derart eingestellt, daß der
Schlitten (7) mit der Zirkelspitze (8) von der Schwenkachse
eine solche Entfernung hat, wie sie dem Abstand M-M1 entspricht.
Dann wird der Schlitten (10) mit der Schreibschablone (12)
derart verschoben, daß der Abstand zwischen der Schwenkachse und
dem Schreibloch (15) der Strecke M1-A entspricht. Wird nun
die Vorrichtung derart aufgesetzt, daß die Zirkelspitze (3)
in M1 eingesetzt wird, läßt sich der Arm (2) von A nach B
mit dem Radius R1 schwenken. Sobald die Arme (1 und 2)
geradlinig verlaufen, also der Punkt B erreicht ist, wird die
Zirkelspitze (3) angehoben, so daß nunmehr durch Schwenken
der gesamten Vorrichtung ein Kreisbogen mit dem Durchmesser R2
gezogen werden kann, wobei dieser Kreisbogen um die bei M
eingesetzte Zirkelspitze (8) geschlagen wird. Sobald C erreicht
ist, übernimmt wiederum die Zirkelspitze (3), die bei M2 eingesetzt wird, die Haltefunktion
und der Kreisbogen mit dem Radius R1 läßt sich durch Schwenken
des Armes (2) bis D erreichen.