Die Erfindung betrifft schreibstiftbestückte
Aufzeichnungsvorrichtungen nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1 und 2.
Derartige Aufzeichnungsvorrichtungen werden vornehmlich als
Peripheriegeräte für Datenverarbeitungsanlagen eingesetzt,
können jedoch auch als handliche Schreib- oder Zeichengeräte
ausgebildet sein.
Zunächst wird eine herkömmliche schreibstiftbestückte
Aufzeichnungsvorrichtung anhand der Fig. 1, 2 und 3
beschrieben. Wie Fig. 1 zeigt, liefert ein Hostrechner 1
Schreibdaten in Form von Aufzeichnungssteuerungsbefehlen an
eine schreibstiftbestückte Aufzeichnungsvorrichtung 2.
Innerhalb der schreibstiftbestückten Aufzeichnungsvorrichtung 2
erzeugt ein Aufzeichnungssteuerungsteil 3 beispielsweise
Zeichenmuster, wie Buchstabenmuster, die auf den aufzuzeichnenden
Daten beruhen, und bestimmt Vektor- oder Strichdaten,
die zur Erzeugung der Zeichenmuster erforderlich sind. Der
Aufzeichnungssteuerungsteil 3 liefert dann die Vektordaten
als analoge Steuersignale zum Steuern der X- und der Y
-Koordinaten an einen X-Y-Aufzeichnungsmechanismus 4, und zwar
gleichzeitig mit einem Stifttreibersignal. Auf den Empfang
der analogen Steuersignale und des Stifttreibersignals, die
von dem Aufzeichnungssteuerungsteil 3 geliefert worden sind,
setzt der X-Y-Aufzeichnungsmechanismus 4 einen Motor und
einen Elektromagneten, die darin enthalten sind, in Betrieb,
um die gewünschten Zeichenmuster auf einem
Aufzeichnungspapier 5 aufzuzeichnen.
Fig. 2 zeigt einen praktischen Aufbau des
schreibstiftbestückten X-Y-Aufzeichnungsmechanismus 4. Dabei bezeichnet
die Bezugsziffer 5 das Aufzeichnungspapier, die
Bezugsziffer 6 einen Schlittenmotor, 7 einen Schlitten oder Wagen,
8 einen Kugelschreiber, 9 einen Papiervorschubmotor, 10 eine
Gummiwalze und 11 den Elektromagneten. Unter der Steuerung
des X-Koordinaten-Steuersignals wird der Schlittenmotor 6
zur Steuerung der X-Koordinatenposition des Schlittens 7
getrieben. Das Y-Koordinaten-Steuersignal steuert den
Papiervorschubmotor 9, um die Gummiwalze 10 zu drehen und somit
die Y-Koordinatenposition des Aufzeichnungspapiers 5
relativ zum Schlitten 7 zu steuern. Der Elektromagnet 11 wird
durch das Stifttreibersignal erregt. Bei Erregung bewirkt
der Elektromagnet 11 eine Vorwärtsbewegung des am Schlitten
7 befestigten Kugelschreibers 8 in Richtung zum
Aufzeichnungspapier 5, wodurch der Kugelschreiber in einen
aufzeichnungsfähigen Zustand gebracht wird.
Fig. 3 zeigt zu Erläuterungszwecken ein Diagramm für einen
Aufzeichnungssteuerungsvorgang bei der
schreibstiftbestückten Aufzeichnungsvorrichtung mit der zuvor beschriebenen
Konstruktion. Als ein Beispiel zeigt das Diagramm die
Ortskurve der Spitze des Kugelschreibers 8 für den Fall, daß
Buchstaben A, B und C aufgezeichnet werden. In der
Zeichnung ist der Startpunkt für das Aufzeichnen des
Buchstabens A mit 12 bezeichnet, während das Bezugszeichen 13 den
Endpunkt bezeichnet. Zahlreiche Pfeilmarken geben die
Bewegungsrichtungen der Spitze des Kugelschreibers 8 an. Für
jeden der Endpunkte der linearen Striche in den Mustern
bestimmt der Aufzeichnungssteuerungsteil 3 in Fig. 1 X-Y-
Koordinatenwerte, die eine Zielposition in digitaler Weise
darstellen. Ein Digital/Analog-Wandler (D/A) wandelt die
Koordinatenwerte in Analogdaten um und gibt die
umgewandelten Ergebnisse über einen Servoverstärker auf den
Schlittenmotor 6 und den Papiervorschubmotor 9.
Bei der zuvor beschriebenen
Aufzeichnungsvorrichtung besteht das
Problem, daß dann, wenn die Vorrichtung für eine längere
Zeitdauer nicht mehr verwendet worden ist,
die Tinte oder Farbe im Spitzenteil des Kugelschreibers
festgeworden sein kann und während eines Anfangsteils eines
Aufzeichnungsvorgangs nicht richtig fließt.
Dies führt oft dazu, daß die Anfangsbereiche der
aufgezeichneten Zeichen oder Buchstaben durch eine dünne oder
unterbrochene Linie gebildet werden. Zur Überwindung dieser
Schwierigkeit besitzen einige der herkömmlichen Vorrichtungen eine
Einrichtung, die zum Zeitpunkt des Beginns eines
Aufzeichnungsvorgangs automatisch ein übungsweises Schreiben,
beispielsweise eines rechteckigen Musters, in einer Ecke des
Aufzeichnungspapiers bewirkt. Ein derartiger Vorgang wird
aber als nachteilig empfunden, da eine nutzlose Aufzeichnung
auf dem Aufzeichnungspapier durchgeführt wird.
Es war Aufgabe der Erfindung, eine schreibstiftbestückte
Aufzeichnungsvorrichtung
anzugeben, bei der unter Verzicht auf ein
übungsweises Schreiben sämtliche Linien, insbesondere am
Anfang eines Aufzeichnungsvorgangs, deutlich gezogen werden.
Lösungen dieser Aufgabe sind in den Ansprüchen 1 und 2
angegeben.
In einer Variante der Erfindung wird dafür gesorgt, daß direkt
nach dem Einschalten der Energiequelle (Netz) die zweite
Betriebsart eingestellt wird, d. h., daß nach einem längeren
Stillstand des Geräts und dann erfolgendem Wieder-Einschalten
das dann gezeichnete Zeichen mehrmals gezogen wird, um
sicherzustellen, daß das Zeichen tatsächlich in voller
Stärke erscheint. Bei späteren Betriebspausen wird stets
überwacht, ob die Pausen kürzer oder länger sind als eine
vorbestimmte Zeitspanne, deren Dauer durch den Zeitgeber
festgelegt wird. Bei nur kurzen, unterhalb der bestimmten
Zeitspanne bleibenden Pausen wird weiter in der ersten
Betriebsart fortgefahren. Bei längeren Pausen, die die genannte
bestimmte Zeitspanne übersteigen, wird das nächstfolgende
Zeichen einmal oder mehrmals wiederholt gezogen, da während
dieser längeren Zeitspanne die Tinte möglicherweise etwas
angetrocknet ist und ohne die genannte Wiederholung das
erste Zeichen möglicherweise etwas dünn ausfallen würde.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer
herkömmlichen schreibstiftbestückten
Aufzeichnungsvorrichtung;
Fig. 2 eine Perspektivansicht eines
schreibstiftbestückten X-Y
-Aufzeichnungsmechanismus, der in der in Fig. 1
gezeigten schreibstiftbestückten
Aufzeichnungsvorrichtung enthalten ist;
Fig. 3 ein erläuterndes Diagramm, das einen
Aufzeichnungssteuerungsvorgang der
Aufzeichnungsvorrichtung zeigt;
Fig. 4 ein Blockschaltbild einer bevorzugten
Ausführungsform des bei der Erfindung
verwendeten
Aufzeichnungssteuerungsteils;
Fig. 5 ein Flußdiagramm für einen im
Aufzeichnungssteuerungsteil enthaltenen
Befehlsverarbeitungsteil; und
Fig. 6 ein Zeitablaufdiagramm für den Betrieb
des Befehlsverarbeitungsteils.
Die erfindungsgemäße Ausführungsform wird nun anhand der
Fig. 4 bis 6 beschrieben.
Fig. 4 zeigt einen erfindungsgemäßen
Aufzeichnungssteuerungsteil 3, der eine Befehlsverarbeitungseinrichtung 14, eine
X-Y-Koordinaten-Signalerzeugungseinrichtung 15, die zum Empfang
des Ausgangssignals der Befehlsverarbeitungseinrichtung 14
angeschlossen ist, einen Mustergenerator 16, der
Musterinformationen an die X-Y-Koordinaten-Signalerzeugungseinrichtung
15 liefert, D/A-Wandler 17, 18, die an die Ausgänge der
X-Y-Koordinaten-Signalerzeugungseinrichtung 15 angeschlossen
sind, Servoverstärker 19 und 20 und einen
Stifttreiberverstärker 21, welche die Ausgangssignale der D/A-Wandler 17
und 18 und ein Ausgangssignal der X-Y
-Koordinaten-Signalerzeugungseinrichtung 15 verstärken, und einen mit der
Befehlsverarbeitungsvorrichtung 14 verbundenen Zeitgeber 22
aufweist.
Die Befehlsverarbeitungseinrichtung 14 analysiert von einem
Computer 1 gelieferte Aufzeichnungssteuerungsbefehle
und liefert an die X-Y
-Koordinaten-Signalerzeugungseinrichtung 15 Codes, welche die Arten der aufzuzeichnenden Muster
darstellen, sowie zu den Bezugspunkten gehörende
Koordinatendaten für die Muster. Die
Befehlsverarbeitungseinrichtung 14 wählt ferner eine Betriebsart aus, und zwar auf der
Grundlage des Zustandes des Zeitgebers 22.
Die X-Y-Koordinaten-Signalerzeugungseinrichtung 15 holt
sich aus dem Mustergenerator 16 die Vektor- oder
Strichdaten für diejenigen Muster, die den Codes entsprechen, die
von der Befehlsverarbeitungseinrichtung 14 geliefert worden
sind, und bestimmt die Koordinatenwerte. Die D/A-Wandler
17 und 18 wandeln die Koordinatenwerte in Analogsignale
um und liefern diese an die Servoverstärker 19 bzw. 20.
Die X-Y-Koordinaten-Signalerzeugungseinrichtung 15 liefert
ferner ein Treibsignal, das einen Kugelschreiber in seine
Aufzeichnungsposition treibt, an den
Stifttreiberverstärker 21. Das X-Koordinaten-Steuersignal, das Y-Koordinaten-
Steuersignal und das Stifttreibsignal, die von den
Verstärkern 19, 20 und 21 geliefert werden, werden auf den
Schlittenmotor 6, bzw. den Papiervorschubmotor 9 bzw. den
Elektromagneten 11 gegeben, um diese zu betätigen.
Vorausgehend ist ein Beispiel beschrieben worden, bei dem
eine Analogsteuerung verwendet wird. Die vorliegende
Erfindung ist aber auch dann anwendbar, wenn DDA (digitale
Differenzanalyse) oder Impulssteuerung zusammen mit einem
Schrittmotor benutzt werden.
Es wird nun eine erfindungsgemäße Betriebsartsteuerung
beschrieben.
Fig. 5 zeigt die Arbeitsweise der
Befehlsverarbeitungseinrichtung 14. Jedesmal, wenn der Aufzeichnungsvorgang zu Ende
geht, startet die Befehlsverarbeitungseinrichtung 14 die
Inbetriebsetzung des Zeitgebers 22, um diesen in einem
Betriebs-(EIN)Zustand zu halten. Die Betriebszeitdauer des
Zeitgebers 22 ist zuvor auf einen Wert (beispielsweise eine
Stunde) eingestellt worden, der kürzer ist als die Zeitdauer,
innerhalb welcher die Farbe im Schreibstift nach dessen
Benutzung trocknen kann. Das heißt, wenn sich der Zeitgeber
22 im AUS-Zustand befindet, besteht die Möglichkeit, daß die
Farbe im Kugelschreiber getrocknet sein kann, was bewirkt,
daß während des Beginns der nächsten Aufzeichnung dünne
oder unterbrochene Linien erzeugt werden.
Jedesmal, wenn die Befehlsverarbeitungseinrichtung 14 einen
Aufzeichnungsvorgang startet, überprüft sie den Zustand des
Zeitgebers 22. Wenn sich der Zeitgeber 22 im Betriebszustand
(EIN-Zustand) befindet, wählt sie eine erste Betriebsart, in
welcher die Zeichen und dergleichen, die im Anfangsteil der
Aufzeichnung erscheinen, in einem einzigen Durchlauf des
Kugelschreibers geschrieben werden. Wenn der Zeitgeber 22 jedoch im
angehaltenen Zustand (AUS-Zustand) angefunden wird, wählt
die Befehlsverarbeitungseinrichtung 14 eine zweite
Betriebsart aus, in welcher die Zeichen und dergleichen, die im
Anfangsteil der Aufzeichnung erscheinen, zweimal oder dreimal
nochmals geschrieben werden. Die Bedingungen des
Nochmalsschreibens der Zeichen, wie die Anzahl der nochmals zu
schreibenden Zeichen und die Anzahl der Male des Nochmalsschreibens,
werden zuvor festgelegt.
Fig. 6 zeigt einen Zeitlaufplan für die erfindungsgemäße
Ausführungsform. Dabei zeigt (a) den Aufzeichnungsstatus,
während (b) den Betriebsstatus des Zeitgebers 22 zeigt.
T stellt die Betriebszeitdauer des Zeitgebers 22 dar. Wenn
die Energiequelle EIN-geschaltet, eine erste Reihe von
Befehlen empfangen und eine entsprechende Aufzeichnung
begonnen wird, ist der Zeitgeber 22 im angehaltenen Zustand
(AUS-Zustand) gehalten, und folglich wird in der zweiten
Betriebsart gearbeitet, in welcher der Anfangsteil der Muster
erneut geschrieben wird. Auf die Beendigung des
Aufzeichnungsvorgangs entsprechend dieser Reihe von Befehlen wird
der Zeitgeber 22 gestartet, so daß er für die Zeitdauer T
im Betriebszustand (EIN-Zustand) gehalten wird. Ist der
Zeitgeber im Betriebszustand (EIN-Zustand) gehalten, wenn die
nachfolgende Reihe von Befehlen empfangen wird, wird die
erste Betriebsart gewählt. Wenn der Zeitgeber zu diesem
Zeitpunkt jedoch im angehaltenen Zustand (AUS-Zustand) gehalten
ist, wird die zweite Betriebsart gewählt.
Für den Fall, daß der Aufzeichnungsvorgang nach einer langen
Unterbrechungszeit durch EIN-Schalten der Energiequelle
begonnen wird, kann die Zahl der Muster, die erneut
geschrieben werden sollen, oder die Anzahl der Wiederholungen des
erneuten Schreibvorgangs in der zweiten Betriebsart weiter
erhöht werden, wenn dies erwünscht ist. Außerdem kann für den
Fall, daß eine gerade Linie oder ein Diagramm aufgezeichnet
werden soll, der Arbeitsvorgang so gestaltet werden, daß nach
dem Aufzeichnen einer vorbestimmten Länge (beispielsweise
20 mm) oder nach einer vorbestimmten Zeitdauer mit dem
Aufzeichnen wieder am Ausgangspunkt begonnen wird, um die Linie
oder das Diagramm erneut zu schreiben.
Durch Einsatz der Erfindung können dünne oder unterbrochene
Linien in den aufgezeichneten Mustern, zu deren Auftreten im
Fall einer schreiberbestückten Aufzeichnungsvorrichtung im
Anfangsteil der Aufzeichnung eine Neigung besteht, im
wesentlichen eliminiert werden, ohne daß ein nutzloses
Übungsschreiben erforderlich wäre, wie bei einigen herkömmlichen
Vorrichtungen.