Die Erfindung betrifft einen Zirkel mit einem Zirkelkopf und
mit zwei in diesem drehbar gelagerten und divergierend
einstellbaren Zirkelschenkeln nach dem Oberbegriff des
Hauptanspruchs.
Derartige Zirkel sind bekannt. So zeigt DE-PS 25 23 046 zum
Beispiel einen Zirkel mit Zahnkranzgetriebe, bei dem im
Zirkelkopf zwei Lagerachsen angeordnet sind, um die die
Zirkelschenkel drehbar verstellt werden können.
Nachteilig ist hierbei, daß die Zirkelschenkel bis zu einem
nicht eindeutig definierten Ende der beiden Zahnkränze -
üblicherweise bis zu einer gestreckten Position von 180 Grad
oder mehr - geöffnet werden können, und daß somit keine
exakte Begrenzung des Öffnungswinkels gegeben ist. Dadurch
kann der Zirkel unter Umständen auch in einem Arbeitsbereich
benutzt werden, der keinen ausreichenden Zeichendruck und
damit auch keine sichere Kraftübertragung mehr gewährleistet
und in dem deshalb unbefriedigende Arbeitergebnisse erzielt
werden.
Außerdem besteht bei herkömmlichen Zirkeln die Gefahr, daß,
wenn der Benutzer bei sehr weit geöffneten Zirkelschenkeln
auch nur etwas zu viel Zeichendruck ausübt, die Schenkel auf
der Unterlage abrutschen oder sich noch weiter
auseinanderspreizen, was ein exaktes Zeichnen unmöglich macht.
Bei Zirkeln, deren Schenkel aus Kunststoff bestehen, ist es
überdies denkbar, daß sich in zu weit geöffneter Position
die Schenkel federnd verbiegen, was zu ungleichmäßigen
Kreisen und somit ebenfalls zu unbefriedigenden
Arbeitsergebnissen führen kann.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
Zirkel zu schaffen, der die genannten Nachteile nicht aufweist,
und bei dem sichergestellt ist, daß der Zirkel nur in
physikalisch ausreichend sicheren Arbeitsbereichen benützbar ist.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Hauptanspruches
gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind in
den Unteransprüchen erfaßt.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Zeichnungen
näher beschrieben. Hierbei zeigen
Fig. 1 die teilweise geschnittene Vorderansicht des
Kopfbereiches erfindungsgemäßer Zirkelschenkel, in
geöffneter Endposition,
Fig. 2 eine Schnittdarstellung durch den Kopfbereich gem.
Fig. 1, bei geschlossenen Zirkelschenkeln,
Fig. 3 die teilweise geschnittene Vorderansicht einer
zweiten Ausführungsform der Erfindung, ebenfalls
in ganz geöffneter Position der Zirkelschenkel,
und
Fig. 4 eine Schnittdarstellung durch den Kopfbereich gem.
Fig. 3, bei geschlossenen Zirkelschenkeln.
Der aus den Fig. 1 und 2 ersichtliche Kopfbereich 17 der
Zirkelschenkel 1 und 1&min; zeigt in beiden Positionen - a)
maximal geöffnet und b) geschlossen - deutlich die beiden
Kopfanschläge 14 und 14&min;. Diese sind einstückig an die
Lagerteile 11 der Zirkelschenkel 1 und 1&min; angeformt und
begrenzen die auf den Lagerteilen 11 der Schenkel 1 und 1&min;
sitzenden Zahnsegmente 13 nach oben hin. Durch ihr
Zusammenstoßen bei einem vorher definierten maximalen
Öffnungswinkel verhindern die aneinander anliegenden
Kopfanschläge 14 und 14&min; wirksam ein übermäßiges Aufspreizen
der Zirkelschenkel 1 und 1&min;. Die Zahnsegmente 13 der
Zirkelschenkel 1 und 1&min; stehen in permanenter Wirkverbindung
zueinander kämmend im Eingriff und greifen beim Drehen der
Schenkel um die Lagerbolzen ständig ineinander, bis ein
Weiterdrehen durch die Kopfanschläge 14, 14&min; verhindert
wird.
Die Fig. 3 und 4 zeigen eine andere Zirkelausführung mit
in geöffneter bzw. geschlossener Position befindlichen
Zirkelschenkeln 1&min;&min; und 1&min;&min;&min;. Hierbei sind deutlich die beiden
einstückig an die Zirkelschenkel 1&min;&min; und 1&min;&min;&min; angeformten
Stege 15 und 15&min; sowie die an deren Enden ebenfalls
einstückig angeformten Steganschläge 16 und 16&min; zu erkennen.
Die Anschläge 16 und 16&min; sind hier als ineinandergreifende
Zapfen ausgebildet, die sich bei einem vorher definierten
Öffnungswinkel der beiden Zirkelschenkel 1&min;&min; und 1&min;&min;&min;
gegeneinander verkrallen und so ebenfalls wirksam ein zu
weites Aufspreizen der Schenkel verhindern. Zudem werden
durch die Verschränkung der beiden Steganschläge 16 und 16&min;
die Schenkel in jeder Position noch zusätzlich gegenseitig
gegen Querbelastungen fixiert. Die Zahnsegmente 13 der
Zirkelschenkel 1&min;&min; und 1&min;&min;&min; greifen auch hier beim Einstellen
der Zirkelschenkel um die Lagerbolzen ständig kämmend
ineinander.
Die erfindungsgemäße Anordnung und Gestaltung der Anschläge
14 und 14&min; bzw. 16 und 16&min; bewirkt eine besonders
vorteilhafte und exakte Begrenzung des maximalen Öffnungswinkels
der beiden Zirkelschenkel, die zudem durch Stege 15 und
15&min; noch zusätzlich gegenseitig gegen Verwinden fixiert
werden können. Mit derartigen Zirkeln ist in jedem Falle ein
exaktes und genaues Arbeiten möglich.
Die erfindungsgemäße Lösung eignet sich insbesondere für
Zirkel gut, die vollständig oder überwiegend aus Kunststoff
gefertigt werden, da aufgrund der Öffnungsbegrenzung auch
ein Durchfedern der u. U. etwas elastischen Kunststoff-
Schenkel verhindert werden kann, und da die Anbringung und
Herstellung der erfindungsgemäßen Anschläge besonders
preisgünstig, z. B. im Spritzgießverfahren, möglich ist.
Positionen:
Gegenstand: Zirkel
1, 1&min;, 1&min;&min;, 1&min;&min;&min; Zirkelschenkel
11 Lagerteil
12 Lagerbohrung
13 Zahnsegment
14, 14&min; Kopfanschlag
15, 15&min; Stege
16, 16&min; Steganschläge
17 Kopfbereich