Die vorliegende Erfindung betrifft eine neue Verwendung
einer wäßrigen synthetischen Zusammensetzung mit einem
kontrollierten spezifizierten (vorgeschriebenen) pH-Wert,
die Ca&spplus;&spplus;-Ionen enthält.
Zusammensetzungen mit einem spezifizierten pH-Wert und in
vielen Fällen mit einem spezifizierten
Sauerstoff-Partialdruck und einem spezifizierten Kohlendioxid-Partialdruck,
die eine kationische Komponente enthalten, werden in
großem Umfange verwendet in Eich- und
Qualitätskontrollverfahren für elektrochemische Meßvorrichtungen,
insbesondere solchen Vorrichtungen, die für die Verwendung auf dem
medizinischen Gebiet für die Messung von physiologischen
Flüssigkeiten, wie z. B. Gesamtblut, Plasma, Serum, Urin,
bestimmt sind.
Das Ziel der Verwendung von
Qualitätskontrollzusammensetzungen besteht darin, die Zuverlässigkeit der mittels
einer Meßvorrichtung erhaltenen Messungen zu kontrollieren
und im Falle einer Fehlfunktion, falls möglich, die Art
der tatsächlich aufgetretenen Fehlfunktion anzuzeigen.
Zu den handelsüblichen Zusammensetzungen für die
Qualitätskontrolle von elektrochemischen Meßvorrichtungen
gehören wäßrige Phosphat-Puffer-Lösungen, hergestellt von der
Firma Radiometer A/S, Kopenhagen, Dänemark, die unter den
Handelsnamen S2350 QUALICHECK®; S2360 QUALICHECK®; QUA-
LICHECK® Blood Gas - Acidemea, S2030; QUALICHECK® Blood
Gas - Normal, S2040 QUALICHECK® Blood Gas - Alkalemia,
S2050; und QUALICHECK® Blood Gas - High Oxygen, 52060
vertrieben werden.
Die S2350- und S2360-Lösungen weisen spezifizierte pH-
Werte und Ca&spplus;&spplus;-Werte (Konzentration an Ca&spplus;&spplus;-Ionen) auf und
jede Lösung enthält ein TES-pH-Puffersystem (TES ist eine
Abkürzung für
N-Tris-(hydroxymethyl)methyl-2-aminoethansulfonsäure), Calciumchlorid und Natriumchlorid.
Die S2060-Lösung weist spezifizierte pH-Werte, K&spplus;-Werte
(Konzentration an Kaliumionen), Po&sub2;-Werte
(Sauerstoff-Partialdruck) und Pco&sub2;-Werte (Kohlendioxid-Partialdruck) auf;
die S2060-Lösung enthält ein TES-pH-Puffersystem,
Natriumbicarbonat, Kaliumchlorid und Natriumchlorid und ist mit
einem Sauerstoff und Kohlendioxid enthaltenden Gas
äquilibriert. Die S2030-, S2040- und S2050-Lösungen weisen
jeweils spezifizierte Werte für die gleichen Parameter mit
Ausnahme von K&spplus; auf und sie enthalten ein
Phosphat-pH-Puffersystem; im übrigen entsprechen diese Lösungen der
S2060-Lösung.
Ein vor kurzem erschienener zusammenfassender Artikel
(R.C. Elser, "Repiratory Care", September 1986, 31(9),
807) gibt eine ausgezeichnete Einführung in die Probleme,
die bei der Qualitätskontrolle der Blutgasanalyse
auftreten, und auf diesen Artikel wird hier Bezug genommen.
Die Qualitätskontroll- und Eich-Zusammensetzungen -
üblicherweise als Referenzflüssigkeiten bezeichnet - sind auch
bereits Gegenstand einer Reihe von Artikeln und Patenten.
Auf die folgenden Patente, in denen Referenzflüssigkeiten
für die Blut-pH-Messung beschrieben sind, wird hier
ebenfalls Bezug genommen:
die britische Patentanmeldung Nr. GB 2 031 148 und die
deutsche Offenlegungsschrift DE 33 21 100.
Es gibt zwei grundsätzlich unterschiedliche Gruppen von
Referenzflüssigkeiten, d. h. eine Gruppe von
Referenzflüssigkeiten, die basiert auf Blut oder aus Blut stammenden
Komponenten, und eine andere Gruppe von rein synthetischen
Referenzflüssigkeiten. Die zuerstgenannte Gruppe verhält
sich in einem großen Ausmaß wie Blut. Die Handhabung ist
jedoch problematisch wegen ihrer Instabilität.
Die rein synthetischen Referenzflüssigkeiten sind im
allgemeinen stabiler als die auf Blut basierenden
Referenzflüssigkeiten, mit diesen Zusammensetzungen ist es jedoch
nicht möglich, bestimmte Typen einer
Vorrichtungs-Fehlfunktion aufzuzeigen, die zu Falschmessungen führen, wenn
die Vorrichtung für die Durchführung von Messungen bei
Blutproben verwendet wird.
So ist es beispielsweise bekannt, daß die meisten
synthetischen Qualitätskontrollösungen nicht die Anwesenheit
einer Protein-Kontamination auf der pH-empfindlichen Membran
einer pH-Elektrode anzeigen. Da das Auftreten von Protein-
Kontaminanten auf der pH-Elektrode ein sehr häufiges
Phänomen ist, ist es unzweckmäßig, eine Referenzflüssigkeit
zu verwenden, die diese Fehlerquelle nicht anzeigt. Die
Probleme, die resultieren aus der Messung des pH-Wertes
einer Blutprobe mit einer pH-Glaselektrode mit einer
Protein-Kontamination auf der aktiven Meßoberfläche der
Glaselektrode wurden bereits diskutiert unter anderem von
H.R. Matthews et al. bei einem Vortrag auf dem 10.
Internationalen Kongreß der klinischen Chemie in Mexico City,
Mexico, vom 26. Februar bis 3. März 1978, und dies ist ein
auf diesem Gebiet allgemein bekanntes Problem. Bei
automatisierten Analysatoren, bei denen das Elektrodenpotential
nach einer vorgegebenen Zeitspanne dazu verwendet wird,
einen Proben-pH-Wert zu messen unabhängig davon, ob die
Elektroden-Ansprechempfindlichkeit sich am Ende dieser
Zeitspanne stabilisiert hat, wird ein gemessener pH-Wert
gefunden, der niedriger ist als der pH-Wert, der mit einer
nicht-kontaminierten Elektrode gemessen wird.
Wenn dagegen der pH-Wert beispielsweise einer der
obengenannten Kontrollösungen auf Phosphat-Basis gemessen wird,
ist der gemessene pH-Wert im wesentlichen unabhängig von
der Anwesenheit einer Protein-Kontamination auf der
aktiven Meßoberfläche der Glaselektrode. Dies bedeutet, daß
die Anwesenheit einer Protein-Kontamination auf der
aktiven Meßoberfläche der Glaselektrode durch die
Kontrollösung auf Phosphat-Basis nicht angezeigt wird, trotz der
Tatsache, daß die Kontamination zu falschen Meßergebnissen
bei einer Blutprobe führt.
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, einen Weg zu
finden, auf dem die Anwesenheit einer
Protein-Kontamination auf einer pH-Meßelektroden-Membran in dem
Qualitätskontrollverfahren einer Blut-pH-Meßvorrichtung angezeigt
wird.
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein
verbessertes synthetisches Qualitätskontrollsystem anzugeben,
das die Fähigkeit hat, die Anwesenheit einer solchen
Protein-Kontamination anzuzeigen.
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, eine
verbesserte automatisierte Blut-pH-Meßvorrichtung zu
schaffen.
Der Anmelder hat nun gefunden, daß eine wäßrige
synthetische Zusammensetzung mit einem kontrollierten
spezifizierten pH-Wert, die eine wirksame Menge an Ca&spplus;&spplus;-Ionen in
einer Konzentration von mehr als 0,1 mmol/l enthält, dazu
verwendet werden kann, die Anwesenheit von Protein-
Kontaminanten auf der Membran einer pH-Meßelektrode
anzuzeigen.
Diese Entdeckung beruht auf systematischen experimentellen
Untersuchungen bezüglich der Zugabe verschiedener
Blutkomponenten, wie Proteinen, Mg&spplus;&spplus; und Ca&spplus;&spplus;, zu wäßrigen
Pufferlösungen mit einem bekannten pH-Wert.
Die Arbeiten des Anmelders haben gezeigt, daß die
Elektrodenansprechempfindlichkeitskurven für eine Ca&spplus;&spplus;
enthaltende Referenzflüssigkeit bzw. eine Blutprobe im
wesentlichen identisch sind unabhängig davon, ob die
pH-Meßelektrode durch Proteine kontaminiert ist oder nicht. Dies hat
zu der Schlußfolgerung geführt, daß die Zugabe von Ca&spplus;&spplus;-
Ionen in einer geeigneten wirksamen Menge zu einer
Referenzflüssigkeit bewirkt, daß die Referenzflüssigkeit
blutähnlicher wird und somit verwendbar ist zur Prüfung
der Anwesenheit von Protein-Kontaminanten auf einer pH-
Meßelektrode.
Die Arbeiten des Anmelders haben außerdem gezeigt, daß die
Zugabe von Protein (Albumin) und die Zugabe von Mg&spplus;-Ionen
nicht den Effekt ergaben, der gefunden wurde bei der
Zugabe von Ca&spplus;&spplus;-Ionen. Der Anmelder nimmt an, daß die
Zugabe von anderen Kationen, wie z. B. von Cu&spplus;, Fe&spplus;&spplus;, Co&spplus;&spplus;,
den gleichen Effekt wie Ca&spplus;&spplus;-Ionen ergeben kann, da diese
Ionen auf ähnliche Weise wie Ca&spplus;&spplus;-Ionen gegen H&spplus;-Ionen
ausgetauscht werden können, wenn sie der
Elektroden-Kontamination ausgesetzt sind.
Es sei darauf hingewiesen, daß Referenzflüssigkeiten mit
einem spezifizierten pH-Wert, die Ca&spplus;&spplus;-Ionen enthalten, in
den US-Patenten Nr. 4 363 633 und 4 469 792 beschrieben
sind.
Die Referenzflüssigkeit gemäß US-Patent Nr. 4 363 633 ist
beschrieben als verwendbar zur gleichzeitigen Prüfung
einer pH-Elektroden-Ansprechempfindlichkeit und einer Ca&spplus;&spplus;-
Elektroden-Ansprechempfindlichkeit; es wurde kein Einfluß
der Ca&spplus;&spplus;-Ionen auf die pH-Messung in der
Patentbeschreibung oder während der praktischen Verwendung der
entsprechenden handelsüblichen Produkte (die obengenannten S2350
QUALICHECK®- und S2360 QUALICHECK®-Lösungen) angegeben.
In dem US-Patent Nr. 4 469 792 ist eine
Referenzflüssigkeit beschrieben, die eine im wesentlichen reine,
Stromafreie Hämoglobin-Lösung, ein pH-Puffersystem, eine Quelle
für Bicarbonationen und vorgegebene Mengen an Gasen, wie
sie im Blut zu finden sind, umfaßt. Der Gedanke der
Einarbeitung einer Elektrolyt-Quelle physiologischer Natur,
d. h. einer solchen, wie sie in normalem Blut enthalten
ist, wie z. B. Natriumchlorid, Kaliumchlorid,
Calciumchlorid, in die Referenzflüssigkeit gemäß dem US-Patent Nr. 4
469 792 ist in dem Text dieses Patents kurz erwähnt. Darin
ist jedoch weder der Zweck der Einarbeitung der
Elektrolyt-Quelle in die Flüssigkeit noch die tatsächliche Menge
der Elektrolyt-Quelle angegeben.
Die Menge an Ca&spplus;&spplus;-Ionen, die einer
Qualitätskontrollflüssigkeit einverleibt werden soll, um die Lösung in die Lage
zu versetzen, die Anwesenheit einer Protein-Kontamination
anzuzeigen, hängt mindestens bis zu einem gewissen Grade
von der Zusammensetzung der Qualitätskontrollflüssigkeit
ab; so kann beispielsweise die Pufferkapazität der
Kontrollflüssigkeit den Gehalt beeinflussen, der gewählt
werden sollte. Die erfindungsgemäß bevorzugten Gehalte an
Ca&spplus;&spplus;-Ionen sind nachstehend angegeben.
Die Erfindung umfaßt außerdem ein Verfahren zur Anzeige
der Anwesenheit einer Protein-Kontamination auf der
Membran einer Blut-pH-Meßelektrode, das die folgenden Stufen
umfaßt:
das Inkontaktbringen der pH-Meßelektrode mit einer
Qualitätskontrollflüssigkeit mit einem kontrollierten
spezifizierten pH-Wert, die eine wirksame Menge an Ca&spplus;&spplus;-Ionen
in einer Konzentration von mehr als 0,1 mmol/l enthält;
den Vergleich des für die Qualitätskontrollflüssigkeit
gemessenen pH-Wertes mit dem spezifizierten Wert;
die Verwendung des Ergebnisses des Vergleichs, um
anzuzeigen, ob eine Protein-Kontamination vorliegt oder nicht;
wobei ein signifikant niedrigerer gemessener pH-Wert als
der spezifizierte Wert als Anzeichen für die Anwesenheit
einer Protein-Kontamination auf der Blut-pH-Meßelektroden-
Membran genommen wird.
Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende
Erfindung eine Kombination aus einer Blut-pH-Meßvorrichtung
und einer Qualitätskontrollflüssigkeit mit einem
kontrollierten spezifizierten pH-Wert, die eine wirksame
Menge an Ca&spplus;&spplus;-Ionen in einer Konzentration von mehr als
00,1 mmol/l enthält, wobei diese Vorrichtung geeignet ist
für die Kooperation mit der Qualitätskontrollflüssigkeit
und umfaßt:
eine pH-Elektrode zur Messung des pH-Wertes der getesteten
Flüssigkeit;
eine Kammer für die Aufnahme der getesteten Flüssigkeit,
die in bezug auf die pH-Elektrode so angeordnet ist, daß
die getestete Flüssigkeit, wenn sie sich in der Kammer
befindet, der Membran der pH-Elektrode ausgesetzt ist;
eine Speicher- und Datenverarbeitungseinrichtung;
eine Einrichtung zur Identifizierung einer Messung der
Qualitätskontrollflüssigkeit als Qualitätskontrollmessung
und eine Einrichtung zur Eingabe des relevanten
spezifizierten pH-Wertes in die Datenverarbeitungseinrichtung;
eine Einrichtung zum Vergleich des tatsächlich gemessenen
pH-Wertes mit dem entsprechenden spezifizierten Wert; und
eine Einrichtung zur Anzeige der Anwesenheit einer
Protein-Kontamination auf der pH-Elektrode, wobei die
Aktivierung dieser Anzeige-Einrichtung mindestens zum Teil
kontrolliert (gesteuert) wird durch das Ergebnis des
Vergleichs zwischen dem gemessenen pH-Wert und dem
spezifizierten (vorgeschriebenen) pH-Wert.
Automatisierte Blut-pH-Meßvorrichtungen sind bereits seit
langem bekannt. Solche Analysatoren sind unter anderem
beschrieben in den US-Patenten Nr. 3 874 850, 4 160 714
und 4 415 534 des Anmelders, auf deren Inhalt hier Bezug
genommen wird; und der Anmelder hat bereits seit mehr als
zehn Jahren verschiedene Modelle dieser Analysatoren auf
dem Markt unter der Bezeichnung ABL Acid Base Laboratory.
Die Vertreter der ABL-Familie messen den pH-Wert, den Po&sub2;,
den Pco&sub2; und in einigen Fällen das Hämoglobin und das
Kalium im Gesamtblut. Außerdem mißt das ICAl-Gerät des
Anmelders Ca&spplus;&spplus; und den pH-Wert in Gesamtblut. Diese
Analysatoren eignen sich für die Kooperation mit
Qualitätskontrollflüssigkeiten und umgekehrt. Jede Charge
einer Qualitätskontrollflüssigkeit ist mit einem Etikett
versehen, das für jedes Analysator-Modell den pH-Wert, den
pHass und die entsprechenden Kontroll-Grenzwerte, ΔpHass
angibt. Die spezifizierten oder zugeordneten pH-Werte und
Kontrollgrenzwerte wurden auf einer statistischen Basis
ermittelt. Um den zugeordneten pH-Wert und die Kontroll-
Grenzen zu ermitteln, werden 200 Proben insgesamt aus ein
und derselben Charge gemessen. Es werden zehn Analysatoren
verwendet, es werden fünf Proben pro Tag pro Analysator
gemessen und die Messungen werden insgesamt viermal
wiederholt (an vier verschiedenen Tagen).
Ein Meßwert außerhalb des Intervalls pHass ± ΔpHass wird
als deutlich oder signifikant verschieden von dem
vorgeschriebenen (spezifizierten) Wert angesehen und wird als
Anzeichen für eine Art einer Analysator-Fehlfunktion
genommen. Wie oben angegeben, wird jedoch eine Protein-
Kontamination auf der pH-Elektrode nicht angezeigt, wenn
bekannte synthetische Qualitätskontrollflüssigkeiten
verwendet werden, da der pH-Wert dieser synthetischen
Qualitätskontrollflüssigkeit durch eine
Protein-Kontamination nicht beeinflußt wird. Durch die hier beschriebene
neue Verwendung von Ca&spplus;&spplus; enthaltenden
Qualitätskontrollflüssigkeiten ist es nunmehr möglich, Blut-pH-Analysatoren
mit einem neuen und höchst erwünschten Merkmal zur
Verfügung zu stellen, das nämlich eine Anzeigefunktion
aufweist, die den Benutzer darüber informiert, daß die pH-
Elektrode des Analysators kontaminiert ist.
In der erfindungsgemäßen Blut-pH-Meßvorrichtung können
nämlich die Einrichtung zur Identifizierung einer Messung
als eine Qualitätskontrollmessung und die Einrichtung zur
Eingabe des relevanten spezifizierten (vorgeschriebenen)
pH-Wertes in die Datenverarbeitungseinrichtung ein und
dieselbe Einrichtung sein. Es ist ferner vorgesehen, daß
diese Einrichtungen ohne menschliches Zutun aktiviert
werden können.
Das Ergebnis, daß der gemessene pH-Wert deutlich oder
signifikant verschieden ist von dem vorgeschriebenen
(spezifizierten pH-Wert, kann das einzige Kriterium für
die Aktivierung der Einrichtung zur Anzeige der
Anwesenheit einer Protein-Kontamination sein.
Eine sicherere Entscheidung darüber, ob die Einrichtung
aktiviert werden soll oder nicht, welche die Anwesenheit
einer Protein-Kontamination auf der
pH-Meßelektroden-Membran anzeigt, wird dadurch ermöglicht, daß man den
Analysator so abändert, daß man als weiteres Kriterium
verwendet das Ergebnis eines Vergleichs zwischen dem pH-Wert,
der gemessen wird mit einer weiteren
Qualitätskontrollflüssigkeit, die keine Ca&spplus;&spplus;-Ionen oder eine solche Menge
an Ca&spplus;&spplus;-Ionen enthält, die geringer ist als die minimale
Menge, die eine Verschiebung der
pH-Ansprechempfindlichkeit einer Protein-kontaminierten pH-Elektrode, die der
Flüssigkeit ausgesetzt ist, zu einem pH-Wert bewirkt, der
sich von dem vorgeschriebenen (spezifizierten) pH-Wert
signifikant unterscheidet. Die Erzielung eines gemessenen
pH-Wertes, der eindeutig verschieden ist von dem
vorgeschriebenen (spezifizierten) Wert für die erste
Qualitätskontrollflüssigkeit und einem gemessenen pH-Wert,
der dem vorgeschriebenen (spezifizierten) Wert einer
weiteren Qualitätskontrollflüssigkeit entspricht, zeigt mit
einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit die Anwesenheit einer
Protein-Kontamination auf der pH-Elektroden-Membran als
Fehlerquelle an. Die Erzielung eines deutlichen
Unterschieds zwischen dem gemessenen pH-Wert und dem
vorgeschriebenen (spezifizierten) pH-Wert für beide
Qualitätskontrollflüssigkeiten zeigt an, daß der Analysator an
einem weiteren Fehler leidet, der eine andere Fehlfunktion
ergibt als die Protein-Kontamination, beispielsweise die
Verdünnung der getesteten Flüssigkeit mit Spülflüssigkeit,
die normalerweise durch die Leitungen eines
automatisierten Analysators zwischen den Tests hindurchgeführt wird.
Gemäß einem noch weiteren Aspekt betrifft die vorliegende
Erfindung ein Flüssigkeitsqualitätskontrollsystem, das
umfaßt eine erste Qualitätskontrollflüssigkeit mit einem
kontrollierten pH-Wert, die einen zugeordneten Wert pH&sub1;
und einen entsprechenden zugeordneten pH-Bereich pH&sub1; ±Δ
pH&sub1; aufweist, wobei der kontrollierte pH-Wert ein Wert aus
dem Bereich pH 6,6 bis 8,0 ist, wobei die erste
Qualitätskontrollflüssigkeit außerdem Ca&spplus;&spplus;-Ionen in einer Menge
enthält, die größer ist als die minimale Menge, die eine
Verschiebung der pH-Ansprechempfindlichkeit bewirkt, die
erhalten wird bei einer Protein-kontaminierten
pH-Elektrode von einem Wert, der innerhalb des zugeordneten pH-
Bereiches liegt, zu einem Wert, der außerhalb des
zugeordneten pH-Bereiches liegt, wobei die Konzentration an
Ca&spplus;&spplus;-Ionen größer als 0,1 mmol/l ist; eine zweite
Qualitätskontrollflüssigkeit mit einem kontrollierten pH-Wert,
die mit einem zugeordneten pH-Wert pH&sub2; und einem
entsprechenden zugeordneten pH-Bereich pH&sub2; ± ΔpH&sub2; versehen ist,
wobei der kontrollierte pH-Wert ein Wert aus dem Bereich
von pH 6,6 bis 8,0 ist, wobei die zweite
Qualitätskontrollflüssigkeit einen Gehalt an Ca&spplus;&spplus;-Ionen hat, der
niedriger ist als der minimale Gehalt, der eine Verschiebung
der pH-Ansprechempfindlichkeit bewirkt, die erhalten wird
mit einer Protein-kontaminierten pH-Elektrode von einem
Wert, der innerhalb des zugeordneten pH-Bereiches pH&sub2; ±Δ
pH&sub2; liegt, zu einem Wert, der außerhalb des zugeordneten
pH-Bereiches liegt.
Wie vorstehend in Verbindung mit dem verbesserten
erfindungsgemäßen Analysator beschrieben, erlaubt die
Verwendung eines Systems, das zwei
Qualitätskontrollflüssigkeiten umfaßt, eine mit einem Gehalt an Ca&spplus;&spplus;-Ionen, der
höher ist als die minimal wirksame Menge und die andere
mit einem Gehalt an Ca&spplus;&spplus;-Ionen, die niedriger ist als die
minimal wirksame Menge, dem Benutzer oder dem Analysator
die Schlußfolgerung mit einer sehr hohen Sicherheit, ob an
der pH-Elektroden-Membran eine Protein-Kontamination
vorliegt oder nicht.
In dem erfindungsgemäßen Flüssigkeitskontrollsystem ist
der Gehalt an Ca&spplus;&spplus;-Ionen in der ersten
Qualitätskontrollflüssigkeit größer als 0,1, vorzugsweise beträgt er 0,1
bis 5,0 mmol/l, insbesondere 0,2 bis 3,0 mmol/l und am
meisten bevorzugt 0,5 bis 2,0 mmol/l.
In dem erfindungsgemäßen
Flüssigkeitsqualitätskontrollsystem beträgt der Gehalt an Ca&spplus;&spplus;-Ionen in der zweiten
Qualitätskontrollflüssigkeit vorzugsweise weniger als 0,5
mmol/l, insbesondere weniger als 0,3 mmol/l, besonders
bevorzugt weniger als 0,1 mmol/l, und am meisten bevorzugt
enthält die zweite Qualitätskontrollflüssigkeit im
wesentlichen keine zugegebenen Ca&spplus;&spplus;-Ionen.
In der Regel wird der kontrollierte pH-Wert erhalten durch
einen geeigneten pH-Puffer, beispielsweise einen der
verschiedenen Puffer, wie sie von N.E. Good et al. in
"Biochemistry", 5 (1966), 467, beschrieben sind, oder
ähnliche Puffer, die Sulfonsäurereste enthalten, oder
Triethanolamin-, Tris- oder Tricine-Puffersysteme.
Die Kontroll-Grenzwerte, die normalerweise für die
pH-Qualitätskontrollflüssigkeiten angegeben werden, liegen in
der Regel innerhalb des Bereiches von 10 mpH bis 50 mpH,
beispielsweise bei ± 15 mpH.
Die Qualitätskontrollflüssigkeiten des erfindungsgemäßen
Qualitätskontrollsystems werden häufig verwendet zur
Kontrolle von Analysatoren, die neben dem pH-Wert auch andere
Komponenten oder Parameter, wie z. B. den Po&sub2;; den Pco&sub2;;
den Gehalt an verschiedenen Blut-Kationen oder
-Anionen (K&spplus;, Na&spplus;, Li&spplus;, Ca&spplus;&spplus;, Cl&supmin;, HCO&sub3;&supmin;); den Gehalt an
Gesamthämoglobin oder den verschiedenen Hämoglobinen; den
Gehalt an Metaboliten, wie Glucose, Harnstoff, Kreatinin,
Lactat, messen. Daher ist die Einarbeitung eines
kontrollierten Wertes für eine oder mehrere dieser Komponenten
oder Parameter häufig bevorzugt.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Qualitätskontrollsystems umfaßt somit Kontrollflüssigkeiten,
die jeweils aufweisen einen kontrollierten Po&sub2;-Wert,
ausgewählt aus dem Bereich von 20 bis 400 mm Hg; und einen
kontrollierten Pco&sub2;-Wert, ausgewählt aus dem Bereich von
10 bis 140 mm Hg, und die geeignet sind für die
Qualitätskontrolle von pH-Wert/Blutgas-Analysatoren, wie z. B. die
obengenannten ABL.
Der Po&sub2;-Wert wird vorzugsweise stabilisiert durch
Einarbeitung eines sogenannten Sauerstoffpuffers, wie z. B.
einer Perfluoroverbindung in die
Qualitätskontrollflüssigkeiten. Einzelheiten über diese Sauerstoffpuffer sind
unter anderem in dem US-Patent Nr. 4 163 734 angegeben.
Der Pco&sub2;-Wert wird vorzugsweise stabilisiert durch
Einarbeitung von Bicarbonat-Ionen zusammen mit dem pH-Puffer in
die Qualitätskontrollflüssigkeiten.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Beispiels und
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert, wobei zeigen:
Fig. 1 die Ansprechempfindlichkeiten einer
nicht-kontaminierten pH-Elektrode bzw. einer
Protein-kontaminierten pH-Elektrode, wenn sie Gesamtblut
ausgesetzt wird;
Fig. 2 die Ansprechempfindlichkeiten einer
Protein-kontaminierten pH-Elektrode, wenn sie einer ersten
Flüssigkeit mit einem kontrollierten pH-Wert,
die keine zugegebenen Ca&spplus;&spplus;-Ionen enthält, und
einer zweiten Flüssigkeit mit einem
kontrollierten pH-Wert, die zugegebene Ca&spplus;&spplus;-Ionen enthält,
ausgesetzt wird;
Fig. 3 die Ansprechempfindlichkeit einer
Protein-kontaminierten pH-Elektrode, wenn sie einer
Flüssigkeit mit einem kontrollierten pH-Wert, die
zugegebenes Protein enthält, ausgesetzt wird; und
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines
erfindungsgemäßen Analysators.
Fig. 1 zeigt die Ansprechempfindlichkeiten einer
nichtkontaminierten pH-Elektrode bzw. einer
Protein-kontaminierten pH-Elektrode, wenn sie einer Probe von Gesamtblut
ausgesetzt wird. Die obere Kurve der Fig. 1 zeigt die
Ansprechempfindlichkeit, die mit der nicht-kontaminierten
pH-Elektrode erhalten wurde (die frisch gereinigt worden
war durch 1-stündiges Stehenlassen in einer
Reinigungslösung, die das alkalische Detergens DECONEX® und
entionisiertes Wasser in einem Gewichtsverhältnis von 1 : 4
enthält, wobei die Reinigungslösung unter dem Handelsnamen
S5332 von der Firma Radiometer A/S geliefert wird), und
die untere Kurve zeigt die Ansprechempfindlichkeit, die
mit einer kontaminierten pH-Elektrode erhalten wurde. Die
Messungen wurden in einem automatisierten
Blut-Gas-Analysator durchgeführt, der von der Firma Radiometer A/S,
Kopenhagen, hergestellt und unter dem Namen ABL3 - Acid
Base Laboratory vertrieben wird. Der Analysator wurde nach
dem üblichen Verfahren betrieben und mit einem Rekorder
verbunden, wobei man Aufzeichnungen der Änderung der
Elektrodenansprechempfindlichkeit mit der Zeit erhielt.
Die Pfeile an der linken Seite der Zeichnung geben den
Zeitpunkt an, zu dem die Elektrodenkette gebildet wurde
durch Herstellung eines Kontakts zwischen der Salzbrücken-
Flüssigkeit der Vorrichtung und der Probe. Nach einer
vorgegebenen Zeitspanne (etwa 48 s) nach der Bildung der
Flüssigkeitsverbindung (wie durch die Pfeile an der
rechten Seite der Zeichnung dargestellt), wird die
Elektrodenansprechempfindlichkeit durch die Vorrichtung
automatisch aufgezeichnet und für die Berechnung des
Proben-pH-Wertes verwendet.
Aus der Fig. 1 ergibt sich, daß ein eindeutiger
Unterschied besteht zwischen den Ansprechempfindlichkeiten, die
mit einer kontaminierten Elektrode und mit einer
nichtkontaminierten Elektrode erhalten wurden. Zum Zeitpunkt
der Messung wurde eine pH-Differenz von 35 mpH gefunden.
Die zur Durchführung der Messungen verwendete
kontaminierte pH-Elektrode wurde im Labor hergestellt, indem man
einen Tropfen Silicon-Entschäumungsmittel, vertrieben von
der Firma Radiometer A/S unter der Handelsbezeichnung
S5109, und einen Tropfen fetthaltiges Serum auf die pH-
empfindliche Membran der pH-Elektrode aufbrachte und die
Elektroden-Membran über Nacht trocknen ließ. Dadurch wurde
eine Protein- oder vielmehr eine
Protein/Fett-Kontamination erhalten, welche die Kontamination simuliert, die auf
der pH-Elektroden-Membran in unzureichend gereinigten
Analysatoren gefunden wird.
Die Fig. 2 zeigt in entsprechender Weise die
Ansprechempfindlichkeiten, die erhalten wurden mit einer
kontaminierten Elektrode bei zwei synthetischen Proben, die jeweils
einen kontrollierten pH-Wert aufwiesen. Die kontaminierte
Elektrode wurde wie vorstehend beschrieben hergestellt.
Die Probe, die verwendet wurde für die Messungen, die zu
der oberen Kurve führten, war eine wäßrige Lösung des
EPPS-Puffers (90 mmol/l) mit einer Ionenstärke I = 0,16,
die erhalten wurde durch Zugabe der erforderlichen Menge
an NaCl. Eine stabile Ansprechempfindlichkeit wird sehr
bald nach der Bildung der Flüssigkeitsverbindung erhalten,
angezeigt durch den linken Pfeil. Die Probe, die verwendet
wurde für die Messungen, die zu der unteren Kurve führten,
war eine wäßrige Lösung des EPPS-Puffers (90 mmol/l, der
außerdem 2 mmol/l CaCl&sub2; enthielt) und eine Ionenstärke I =
0,16 aufwies, erhalten durch Zugabe der erforderlichen
Menge an Natriumchlorid. Es ergibt sich eine
Elektrodenansprechempfindlichkeit, die sehr ähnlich der
Elektrodenansprechempfindlichkeit ist, die mit Gesamtblut erhalten
wurde. Die Ansprechempfindlichkeiten zum Zeitpunkt der
Messung differieren um 26 mpH, d. h. die Differenz ist
größer als der Wert ΔpHass von 15 mpH, der häufig für wäßrige
Qualitätskontrollflüssigkeiten vorgeschrieben
(spezifiziert) ist.
Die Fig. 3 zeigt die
pH-Elektroden-Ansprechempfindlichkeit, die mit einer kontaminierten pH-Elektrode auf
ähnliche Weise wie in Verbindung mit den vorhergehenden
Zeichnungen erläutert erhalten wurde.
Die Probe war eine wäßrige Lösung des HEPES-Puffers (93
mmol/l, I = 0,16), der 7 g Albumin/100 ml enthielt. Die
Elektrodenansprechempfindlichkeit war sehr ähnlich der
Elektrodenansprechempfindlichkeit, die mit der
EPPS-Pufferlösung ohne zugegebenes Calciumchlorid erhalten wurde.
Die Zugabe von Protein (Albumin) bewirkt nicht, daß sich
die synthetische Pufferlösung wie Blut verhält, wenn sie
einer kontaminierten pH-Elektrode ausgesetzt wird. Dieses
Ergebnis steht im Gegensatz zu den generellen Lehren des
Standes der Technik, vgl. z. B. den obengenannten Artikel
von Elser.
Die Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung eines
erfindungsgemäßen automatisierten Blutgas-Analysators, der
allgemein mit der Bezugsziffer 1 bezeichnet ist. Der
Analysator ist mit einem Schirm (Gitter) 2 ausgestattet und
ist in der Lage, mit einer Qualitätskontrollflüssigkeit,
die eine wirksame Menge an Ca&spplus;&spplus; enthält, zu kooperieren.
Der Analysator ist mit einer Einrichtung zur Anzeige der
Anwesenheit einer Protein-Kontamination an der
pH-Elektrode in Form der mit der Bezugsziffer 3 bezeichneten
Anzeige auf dem Schirm (Gitter) 2 ausgestattet.
Im übrigen ist der Analysator an sich bekannt.
Das nachstehende Beispiel erläutert die Zusammensetzung
und die Herstellung eines erfindungsgemäßen
Qualitätskontrollsystems.
Die in den Beispielen und in der Beschreibung der
Zeichnung genannten speziellen Chemikalien sind die folgenden:
HEPES:
N-2-Hydroxyethyl-piperazin-N'-2-ethan-sulfonsäure von der Firma Sigma Chemical
Company Nr. H-3375;
EPPS:
N-2-Hydroxyethyl-piperazin-N'-3-propan-sulfonsäure von der Firma Sigma Chemical
Company Nr. E-9502;
Tricine: (HOCH&sub2;)&sub3; C-&spplus; NH&sub2;-CH&sub2;-COO&supmin; von der Firma
Sigma Chemical Company Nr. E9502
NaCl kristallisiert für die Analyse von der Firma Merck
Nr. 6404;
KCl für die Analyse von der Firma Merck Nr. 4936;
NaOH-Plättchen für die Analyse von der Firma Merck Nr.
6498;
CaCl&sub2;·2H&sub2;O kristallisiert für die Analyse von der Firma
Merck Nr. 2382;
NaHCO&sub3; für die Analyse von der Firma Merck Nr. 6329;
Polyethylenoxid, MG etwa 300 000, von der Firma BDH
Chemicals Ltd., England, Nr. 29760;
Synperonic NP 35, oberflächenaktive Agentien von der Firma
ICI;
Fluorinert® FC43, elektronische Flüssigkeit von der Firma
3M.
Beispiel 1Erfindungsgemäßes Qualitätskontrollsystem
Ein erfindungsgemäßes Flüssigkeitsqualitätskontrollsystem
umfaßt vier Flüssigkeiten mit den in den folgenden Tabelle
1 bis 4 jeweils angegebenen Zusammensetzungen:
Eine erste Flüssigkeit hat die in der folgenden Tabelle 1
angegebene Zusammensetzung:
HEPES Polyethylen-oxid, Synperonic NP35 Fluorinert® FC43 mmol/l
Tabelle 1:Qualitätskontrollzusammensetzung mit pH
7,1, Po&sub2; 55 mm Hg; Pco&sub2; 60 mm Hg.
Eine zweite Flüssigkeit hat die in der folgenden Tabelle 2
angegebene Zusammensetzung:
HEPES Polyethylen-oxid, Synperonic NP35 Fluorinert® FC43 mmol/l
Tabelle 2:Qualitätskontrollzusammensetzung mit pH
7,4; Po&sub2; 100 mm Hg; Pco&sub2; 40 mm Hg.
Eine weitere Flüssigkeit hat die in der folgenden Tabelle
angegebene Zusammensetzung:
Tricine Polyethylen-oxid, Synperonic NP35 Fluorinert® FC43 mmol/l
Tabelle 3:Qualitätskontrollzusammensetzung mit pH
7,6; Po&sub2; 160 mm Hg; Pco&sub2; 20 mm Hg.
Eine vierte Flüssigkeit hat die in der folgenden Tabelle 4
angegebene Zusammensetzung:
MOPS Polyethylen-oxid, mmol/l
Tabelle 4:Qualitätskontrollzusammensetzung mit pH
7,1; Po&sub2; 350 mmHg; Pco&sub2; 100 mm Hg.
Die Flüssigkeiten werden unter einer kontrollierten
Gasphase, bestehend aus Sauerstoff, Kohlendioxid und
Stickstoff, in Glasampullen abgepackt. Die jeweiligen pH-,
Pco&sub2;- und Po&sub2;-Meßwerte, die zu erwarten sind, wenn die
Flüssigkeit in Verbindung mit speziellen
Blut-Gas-Meßvorrichtungen verwendet wird, werden auf an sich bekannte
Weise ermittelt und sind als Begleitinformation zu den
Ampullen angegeben.
Jede der Zusammensetzungen der Tabellen 1 bis 4 kann
gegebenenfalls weitere Komponenten enthalten, wie z. B.
Farbstoffe, Germicide, oberflächenaktive Agentien und dgl.
Beispiel 2Herstellung einer
Flüssigkeitsqualitätskontrollzusammensetzung
Jede der Zusammensetzungen der Tabellen 1 bis 4 wird nach
dem folgenden Verfahren hergestellt:
A: Herstellung von 5 l einer wäßrigen Pufferlösung
Synperonic NP35 und Polyethylenoxid werden jeweils in der
Menge pro Liter Zusammensetzung, wie sie für die jeweilige
Zusammensetzung angegeben ist, einer ersten Portion Wasser
von etwa 1 l zugegeben. Die Mischung wird über Nacht
stehen gelassen, um eine vollständige Auflösung zu
gewährleisten.
NaCl, KCl, NaOH und CaCl&sub2; werden jeweils in der Menge pro
Liter Zusammensetzung, wie sie für die jeweilige
Zusammensetzung angegeben ist, in einer zweiten Portion Wasser von
etwa 2 l gelöst.
Es wird Wasser zum Auffüllen auf 4,75 l zugegeben.
B: Herstellung einer Emulsion
Es wird ein Gaulin Labor-Homogenisator, Modell 15 M, der
Firma Gaulin Corporation, Massachusetts, verwendet. Es
wird eine Tröpfchengröße von weniger als 1 um angestrebt.
Der angewendete Druck beträgt 500 kg/cm².
Die erforderliche Menge an Fluorinert® FC43 (1 kg) wurde
in dem Homogenisator im Kreislauf geführt und eine wie im
Teil A beschrieben hergestellte Pufferlösung wurde langsam
zugegeben. Nach Beendigung der Zugabe der Pufferlösung
wurde der Homogenisator von dem Rezirkulations-Modus in
einen Durchlauf-Modus umgeschaltet und die Mischung wurde
4 mal durch den Homogenisator laufen gelassen.
Schließlich wurde die erforderliche Menge an
Natriumbicarbonat, gelöst in 0,25 l Wasser, zugegeben und die Mischung
wurde gründlich geschüttelt.
Anspruch[de]
1. Verwendung einer wäßrigen synthetischen
Zusammensetzung mit einem kontrollierten vorgeschriebenen
(spezifizierten) pH-Wert, die eine wirksame Menge an Ca&spplus;&spplus;-
Ionen in einer Konzentration von mehr als 0,1 mmol/l
enthält, zur Anzeige der Anwesenheit einer
Protein-Kontamination auf der Membran einer pH-Meßelektrode.
2. Verfahren zum Anzeigen der Anwesenheit einer Protein-
Kontamination auf der Membran einer Blut-pH-Meßelektrode,
das die folgenden Stufen umfaßt:
Inkontaktbringen der pH-Meßelektrode mit einer ersten
Qualitätskontrollflüssigkeit mit einem kontrollierten
vorgeschriebenen (spezifizierten) pH-Wert, die eine wirksame
Menge an Ca&spplus;&spplus;-Ionen in einer Konzentration von mehr als
0,1 mmol/l enthält;
Vergleichen des für die erste Qualitätskontrollflüssigkeit
gemessenen pH-Wertes mit dem vorgeschriebenen
(spezifizierten) Wert;
Verwendung des Ergebnisses des Vergleichs für die Anzeige,
ob eine Protein-Kontamination vorliegt oder nicht, wobei
ein signifikant niedrigerer gemessener pH-Wert als der
vorgeschriebene (spezifizierte) Wert als Anzeichen für die
Anwesenheit einer Protein-Kontamination auf der Blut-pH-
Meßelektroden-Membran genommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, das die folgenden
zusätzlichen Stufen umfaßt:
Inkontaktbringen der pH-Meßelektrode mit einer zweiten
Qualitätskontrollflüssigkeit mit einem kontrollierten
vorgeschriebenen (spezifizierten) pH-Wert und mit einem
Gehalt an Ca&spplus;&spplus;-Ionen, der niedriger ist als die minimale
Menge, die eine Verschiebung der
pH-Ansprechempfindlichkeit bewirkt;
Vergleichen des für die zweite
Qualitätskontrollflüssigkeit gemessenen pH-Wertes mit dem vorgeschriebenen
(spezifizierten) Wert;
Verwendung des Ergebnisses des zweiten Vergleichs in
Verbindung mit dem ersten Vergleich für die Anzeige, ob eine
Protein-Kontamination vorhanden ist oder nicht.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem der Gehalt an
Ca&spplus;&spplus;-Ionen in der zweiten Qualitätskontrollflüssigkeit
weniger als 0,5 mmol/l beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, bei dem der Gehalt
an Ca&spplus;&spplus;-Ionen in der zweiten Qualitätskontrollflüssigkeit
weniger als 0,2 mmol/l beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, bei dem
die zweite Qualitätskontrollflüssigkeit im wesentlichen
keine zugesetzten Ca&spplus;&spplus;-Ionen enthält.
7. Verwendung oder Verfahren nach irgendeinem
vorhergehenden Anspruch, worin der Gehalt an Ca&spplus;&spplus;-Ionen in der
ersten Qualitätskontrollflüssigkeit in dem Bereich von 0,1
bis 5,0 mmol/l liegt.
8. Verwendung oder Verfahren nach Anspruch 7, worin der
Gehalt an Ca&spplus;&spplus;-Ionen in der ersten
Qualitätskontrollflüssigkeit in dem Bereich von 0,5 bis 2,0 mmol/l liegt.
9. Kombination aus einer Blut-pH-Meßvorrichtung und
einer Qualitätskontrollflüssigkeit mit einem kontrollierten
vorgeschriebenen (spezifizierten) pH-Wert, die eine
wirksame Menge an Ca&spplus;&spplus;-Ionen in einer Konzentration von mehr
als 0,1 mmol/l enthält, wobei die Vorrichtung für die
Kooperation mit der Qualitätskontrollflüssigkeit geeignet
ist und umfaßt:
eine pH-Elektrode zur Messung des pH-Wertes der getesteten
Flüssigkeit;
eine Kammer für die Aufnahme der getesteten Flüssigkeit,
die in bezug auf die pH-Elektrode so angeordnet ist, daß
die getestete Flüssigkeit, wenn sie sich in der Kammer
befindet, der Membran der pH-Elektorde ausgesetzt ist;
eine Speicher- und Datenverarbeitungseinrichtung;
eine Einrichtung zum Identifizieren einer Messung der
Qualitätskontrollflüssigkeit als Qualitätskontrollmessung und
zur Eingabe des relevanten vorgeschriebenen
(spezifizierten) pH-Wertes in die Datenverarbeitungseinrichtung;
eine Einrichtung zum Vergleichen des tatsächlich
gemessenen pH-Wertes mit dem entsprechenden vorgeschriebenen
(spezifizierten) Wert;
eine Einrichtung zur Darstellung des Ergebnisses des
Vergleichs zwischen dem gemessenen pH-Wert und dem
vorgeschriebenen (spezifizierten) pH-Wert, wobei die
Darstellungseinrichtung umfaßt eine Einrichtung zur Anzeige der
Anwesenheit einer Protein-Kontamination auf der pH-
Elektrode; und
die Aktivierung der Anzeigeeinrichtung, die mindestens zum
Teil kontrolliert (gesteuert) wird durch das Ergebnis des
Vergleichs.
10. Kombination nach Anspruch 9, bei der die
Vorrichtung, die auch eine zweite Qualitätskontrollflüssigkeit
nach der Definition nach einem der Ansprüche 3 bis 6
umfaßt, aufweist
eine Einrichtung zum Identifizieren einer Messung für die
Datenverarbeitungseinrichtung als eine zweite
Qualitätskontrollmessung, bei der es sich um die Messung des pH-
Wertes der zweiten Qualitätskontrollflüssigkeit handelt;
eine Einrichtung zum Vergleichen des pH-Wertes der zweiten
Qualitätskontrollflüssigkeit mit dem entsprechenden
vorgeschriebenen (spezifizierten) Wert; und
eine Einrichtung zur Darstellung des Ergebnisses des
Vergleichs zwischen dem gemessenen pH-Wert und dem
vorgeschriebenen (spezifizierten) pH-Wert der zweiten
Qualitätskontrollflüssigkeit.
11. Kombination nach Anspruch 10, bei der die
Darstellungseinrichtungen zur Darstellung des Ergebnisses beider
Vergleiche die gleichen Einrichtungen sind.
12. Kombination nach Anspruch 11, bei der die
Darstellungseinrichtung außerdem umfaßt eine Einrichtung zur
Anzeige der Anwesenheit einer Protein-Kontamination auf der
pH-Elektrode, wobei die Aktivierung irgendeiner dieser
Anzeigeeinrichtungen mindestens zum Teil durch das Ergebnis
beider Vergleiche kontrolliert (gesteuert) wird.
13. Flüssigkeitsqualitätskontrollsystem, das umfaßt
eine erste Qualitätskontrollflüssigkeit mit einem
kontrollierten pH-Wert, die mit einem zugeordneten pH-Wert pH&sub1;
und einem entsprechenden zugeordneten pH-Bereich, pH&sub1; ±Δ
pH&sub1; ausgestattet ist, wobei der kontrollierte pH-Wert ein
Wert aus dem Bereich von pH 6,6 bis 8,0 ist, die erste
Qualitätskontrollflüssigkeit außerdem Ca&spplus;&spplus;-Ionen in einer
Menge enthält, die größer ist als die minimale Menge, die
eine Verschiebung der pH-Ansprechempfindlichkeit bewirkt,
die erhalten wird mit einer Protein-kontaminierten pH-
Elektrode, von einem Wert, der innerhalb des zugeordneten
pH-Bereiches pH&sub1; ±ΔApH&sub1; liegt, zu einem Wert, der
außerhalb des zugeordneten pH-Bereiches liegt, d. h. wobei die
Konzentration an Ca&spplus;&spplus;-Ionen mehr als 0,1 mmol/l beträgt;
eine zweite Qualitätskontrollflüssigkeit mit einem
kontrollierten pH-Wert, die mit einem zugeordneten pH-Wert
pH&sub2; und einem entsprechenden zugeordneten pH-Bereich pH&sub2; ±Δ
pH&sub2; ausgestattet ist, wobei der kontrollierte pH-Wert ein
Wert aus dem Bereich von pH 6,6 bis 8,0 ist, die zweite
Qualitätskontrollflüssigkeit einen Gehalt an Ca&spplus;&spplus;-Ionen
hat, der niedriger ist als die minimale Menge, die eine
Verschiebung der pH-Ansprechempfindlichkeit bewirkt, die
erhalten wird mit einer Protein-kontaminierten
pH-Elektrode von einem Wert, der innerhalb des zugeordneten pH-
Bereiches pH&sub2; ±ΔpH&sub2; liegt, zu einem Wert, der außerhalb
dieses zugeordneten pH-Bereiches liegt.
14. Flüssigkeitsqualitätskontrollsystem nach Anspruch
15, bei dem der Gehalt an Ca&spplus;&spplus;-Ionen in der ersten
Qualitätskontrollflüssigkeit in dem Bereich 0,1 bis 5,0
mmol/l liegt.
15. Flüssigkeitsqualitätskontrollsystem nach Anspruch
14, bei dem der Gehalt an Ca&spplus;&spplus;-Ionen in der ersten
Qualitätskontrollflüssigkeit in dem Bereich 0,2 bis 3,0 mmol/l
und vorzugsweise in dem Bereich 0,5 bis 2,0 mmol/l liegt.
16. Flüssigkeitsqualitätskontrollsystem nach einem der
Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gehalt an Ca&spplus;&spplus;-Ionen in der zweiten
Qualitätskontrollflüssigkeit weniger als 0,5 mmol/l beträgt.
17. Flüssigkeitsqualitätskontrollsystem nach einem der
Ansprüche 13 bis 16, bei dem der Gehalt an Ca&spplus;&spplus;-Ionen in
der zweiten Qualitätskontrollflüssigkeit weniger als 0,2
mmol/l beträgt.
18. Flüssigkeitsqualitätskontrollsystem nach einem der
Ansprüche 13 bis 17, bei dem die zweite
Qualitätskontrollflüssigkeit im wesentlichen keine zugesetzten Ca&spplus;&spplus;-Ionen
enthält.
19. Flüssigkeitsqualitätskontrollsystem nach einem der
Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß jede der
ersten und zweiten Qualitätskontrollflüssigkeiten außerdem
enthält kontrollierte Gehalte an Blut-Gaspartialdrucken
Po&sub2;- und Pco&sub2; und gegebenenfalls einer oder mehreren
weiteren Komponenten, ausgewählt aus der Gruppe, die umfaßt
Blutelektrolyten und Hämoglobine, und daß jede der ersten
und zweiten Qualitätskontrollflüssigkeiten mit
zugeordneten Werten für diese Parameter ausgestattet ist.