Dokumentenidentifikation |
DE19800908C1 09.09.1999 |
Titel |
Spurwechseleinrichtung für Fahrwege einer Magnetschwebebahn |
Anmelder |
Thyssen Transrapid System GmbH, 34127 Kassel, DE |
Erfinder |
Pichlmeier, Franz Xaver, Dipl.-Ing., 84416 Taufkirchen, DE |
DE-Anmeldedatum |
14.01.1998 |
DE-Aktenzeichen |
19800908 |
Veröffentlichungstag der Patenterteilung |
09.09.1999 |
Veröffentlichungstag im Patentblatt |
09.09.1999 |
IPC-Hauptklasse |
E01B 25/12
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Zusammenfassung |
Die Erfindung betrifft eine Spurwechseleinrichtung für Fahrzeuge einer Magnetschwebebahn, wobei die Fahrzeuge durch aneinandergereihte Fahrwegträger gebildet sind und die Spurwechsel mittels einer Gleisverbindung zwischen den Fahrwegen erfolgen und zum Aufbau der Gleisverbindung in dem Fahrweg ein Fahrwegträger als Biegeträger ausgeführt ist, der zur Schaffung eines Übergangs zwischen den Fahrwegen biegbar und im gebogenen Zustand relativ zu dem anderen Biegeträger positionierbar ist und wobei in jedem Fahrzeug ein dem Biegeträger benachbarter Fahrweg als Anschlußträger ausgebildet ist, der beim Aufbau der Gleisverbindung aus dem Lichtraumprofil des Fahrzeuges verlagerbar ist. Erfindungsgemäß erfolgt die Verlagerung der Anschlußträger verformungsfrei.
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Beschreibung[de] |
Die Erfindung betrifft eine Spurwechseleinrichtung für Fahrwege einer
Magnetschwebebahn gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Zur Realisierung des Spurwechsels von einem Fahrweg auf den benachbarten
ist es für Magnetschwebebahnen bekannt, im Bereich der zwischen den
Fahrwegen zu schaffenden Gleisverbindung in jedem Fahrweg einen speziellen
Fahrwegträger vorzusehen, der als einseitig eingespannte Stahlbiegeweiche
ausgebildet ist. Diese Stahlbiegeweiche kann in Richtung des anderen
Fahrweges und der dort angeordneten Stahlbiegeweiche gebogen werden. Das
Biegen der Weichen erfolgt derart, daß ihre freien Enden fluchtend aufeinander
ausgerichtet sind und der mittlere Bereich einem vorgegebenen
Krümmungsverlauf folgt. Hierfür sind, über den mittleren Bereich bis zum Ende der Weiche
verteilt, mehrere in horizontaler Richtung wirkende Verstellelemente und
Fixierelemente vorgesehen, die auch miteinander zu einer Funktionseinheit
kombiniert sein können.
Des weiteren ist es bekannt, den auch als Biegelinie bezeichneten
Krümmungsverlauf der Weiche durch gegen Widerlager wirkende
Verschiebeeinheiten herzustellen.
In der DE 44 16 819 A1 wird eine Gleisverbindung beschrieben, bei der von
jedem Fahrweg ein Biegeträger in Richtung des anderen Fahrweges elastisch
biegbar ist, deren biegbare Enden zur Bildung der Gleisverbindung zueinander
fluchtend ausrichtbar sind, wobei der an das elastisch biegbare Ende des
Biegeträgers angrenzende Träger von dem benachbarten Fahrweg weg nach
außen elastisch biegbar ist.
Hiermit wird ein Übergang zwischen den Fahrwegen auch für den Fall
ermöglicht, daß der Abstand der Fahrwege weniger als das Doppelte des
Lichtraumprofils der Fahrzeuge beträgt. Dem steht aber ein vergleichsweise
hoher technischer Aufwand bei nicht erheblicher Reduzierung des Abstandes
der Fahrwege gegenüber.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, mittels der eingangs
beschriebenen Spurwechseleinrichtung einen Spurwechsel zwischen zwei eng
benachbarten Fahrwegen einer Magnetschwebebahn mit vergleichsweise einfachen
technischen Mitteln zu ermöglichen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst, indem die Verlagerung der
Anschlußträger aus dem Lichtraumprofil des Fahrzeuges verformungsfrei
erfolgt.
Die Erfindung ist mit dem Vorteil verbunden, daß die Anschlußträger keiner
Verformungsbeanspruchung unterliegen, wenn sie aus dem Lichtraumprofil des
Fahrzeuges verlagert werden, so daß Materialermüdungen in den
Anschlußträgern weitgehend ausgeschlossen sind.
In zweckmäßiger Ausführung der Erfindung erfolgt die Verlagerung der
Anschlußträger aus dem Lichtraumprofil des Fahrzeuges
biegebeanspruchungsfrei.
Nach einer zweckmäßigen Ausgestaltung erfolgt die Verlagerung der
Anschlußträger aus dem Lichtraumprofil des Fahrzeuges durch Schwenken
oder Drehen, was vorzugsweise um eine vertikale Achse erfolgt.
Die den Biegeträgern abgewandten Endabschnitte der Anschlußträger können
auf einem Drehlager mit vertikaler Drehachse gelagert sein. Zur Drehung des
Anschlußträgers auf dem Drehlager sind vorzugsweise ein oder mehrere mit
Abstand zum Drehlager angeordnete und horizontal wirkende Verstellelemente
vorgesehen.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit Zeichnungen näher erläutert werden.
Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Draufsicht eines Doppelspurfahrweges einer
Magnetschwebebahn im Bereich einer Gleisverbindung und
Fig. 2 eine Darstellung gemäß Fig. 1 mit zwischen den Fahrwegen
hergestellter Gleisverbindung.
Ein aus den Fahrwegen 1 und 2 bestehender Doppelspurfahrweg einer
Magnetschwebebahn ist in Fig. 1 dargestellt. Von einem hier nicht gezeigten
Fahrzeug werden in Pfeilrichtung 3 auf dem Fahrweg 1 ein Fahrwegträger 4, ein
Biegeträger 5, ein Anschlußträger 6 und ein weiterer Fahrwegträger 4
überfahren.
Auf dem benachbarten Fahrweg 2 bewegt sich das Fahrzeug in Pfeilrichtung 7
über die genannten Fahrwegelemente in gleicher Reihenfolge. Jeder Fahrweg
1, 2 des Doppelspurfahrweges kann natürlich in beiden Richtungen genutzt
werden, wenn eine Gleisverbindung zum Überwechseln von einem Fahrweg
auf den anderen nicht aufgebaut ist.
Zur Herstellung einer Gleisverbindung werden die einseitig eingespannten
Biegeträger 5 in den Freiraum zwischen den Fahrwegen 1 und 2 mittels
bekannter elektromechanischer Stellantriebe gebogen, die von außen horizontal
gegen die Biegeträger 5 wirken. In gebogener Stellung werden die Biegeträger
5 durch die Stellantriebe und/oder Fixierelemente, wie Verriegelungen,
gehalten.
Um einen ausreichenden seitlichen Abstand des die Gleisverbindung
überfahrenden und den Fahrweg umgreifenden Fahrzeuges zu gewährleisten, werden
die Anschlußträger 6 um Drehlager 8 durch ein oder mehrere Verstellelemente
9 je Anschlußträger 6 nach außen gedreht, ohne den Anschlußträger 6 zu
verformen. Damit ist mit einfachen Mitteln ein für eine Überfahrt über die
Gleisverbindung notwendiger Freiraum geschaffen und eine Beanspruchung des
Anschlußträgers 6, wie sie bei einer Verformung desselben eintritt, vermieden
worden.
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Anspruch[de] |
- 1. Spurwechseleinrichtung für Fahrwege (1, 2) einer Magnetschwebebahn,
wobei die Fahrwege (1, 2) durch aneinandergereihte Fahrwegträger
gebildet sind und die Spurwechsel mittels einer Gleisverbindung
zwischen den Fahrwegen (1, 2) erfolgen und zum Aufbau der
Gleisverbindung in jedem Fahrweg (1, 2) ein Fahrwegträger als Biegeträger
(5) ausgeführt ist, der zur Schaffung eines Übergangs zwischen den
Fahrwegen (1, 2) biegbar und im gebogenen Zustand relativ zu dem
anderen Biegeträger (5) positionierbar ist, und wobei in jedem Fahrweg
ein dem Biegeträger (5) benachbarter Fahrwegträger als Anschlußträger
(6) ausgebildet ist, der beim Aufbau der Gleisverbindung aus dem
Lichtraumprofil des Fahrzeuges verlagerbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verlagerung der Anschlußträger (6) verformungsfrei erfolgt.
- 2. Spurwechseleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verlagerung der Anschlußträger (6) biegebeanspruchungsfrei erfolgt.
- 3. Spurwechseleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verlagerung der Anschlußträger (6) durch Schwenken
oder Drehen erfolgt.
- 4. Spurwechseleinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dreh- oder Schwenkbewegung um eine vertikale Achse erfolgt.
- 5. Spurwechseleinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anschlußträger (6) mit ihrem dem Biegeträger (5) des betreffenden
Fahrweges (1, 2) abgewandten Endabschnitt auf einem Drehlager (8)
gelagert sind.
- 6. Spurwechseleinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
an den Anschlußträgern (6) mit Abstand zum Drehlager (8) jeweils ein
oder mehrere Verstellelemente (9) angeordnet sind, die horizontal
wirken.
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