Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Einspritzventils
gemäß dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 2.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert:
Es zeigen
1 ein Einspritzventil,
2 ein Steuerraum mit Drosselelement,
und
3 einen Spannungsverlauf am piezoelektrischen
Aktor.
1 zeigt ein Einspritzventil mit einem
Aktor 1, der vorzugsweise als piezoelektrischer Aktor ausgebildet ist.
Der Aktor 1 steht über ein Stellglied 2 mit einem Ventilglied
3 in Verbindung. Das Stellglied 2 ist als Ventilkolben ausgebildet
und längsbeweglich im Gehäuse 15 des Einspritzventils angeordnet. Das Ventilglied
3 grenzt an einen Steuerraum 4, der über eine Zulaufdrossel
12 mit einer Kraftstoffleitung 11 verbunden ist. Die Kraftstoffleitung
11 steht mit einem Kraftstoffspeicher in Verbindung, der von einer Kraftstoffhochdruckpumpe
mit Kraftstoff versorgt wird. Weiterhin weist der Steuerraum 4 einen Ablauf
in Form einer ersten Bohrung 19 auf, durch den der Ventilkolben
2 geführt ist und am Ventilglied 3 anliegt. Vorzugsweise weist
der Ventilkolben 2 einen definierten Abstand d, einen sogenannten Leerhub,
vom Ventilglied 3 auf.
Der Steuerraum 4 wird zudem von einem Steuerkolben
5 begrenzt. Der Steuerkolben 5 ist im Gehäuse 15 längsbeweglich
in einer zweiten Bohrung 20 angeordnet und steht mit einer Düsennadel
7 in Verbindung. Die Düsennadel 7 ist ebenfalls längsbeweglich
im Gehäuse 15 angeordnet und ist mit ihrer Spitze einem Dichtsitz zugeordnet.
Der Dichtsitz ist zwischen der Kraftstoffleitung 11 und Einspritzlöchern
9 angeordnet, so dass eine Verbindung zwischen der Kraftstoffleitung
11 und den Einspritzlöchern 9 unterbrochen ist, wenn die Düsennadel
7 mit ihrer Spitze auf dem Dichtsitz aufsitzt. Die Düsennadel
7 wird von einer Düsenfeder 6, die zwischen einem Stützkragen
10 der Düsennadel 7 und dem Gehäuse 15 eingespannt ist,
in Richtung auf den Dichtsitz vorgespannt. Oberhalb des Dichtsitzes weist die Düsennadel
7 eine Druckfläche auf, an die der Kraftstoff aus der Kraftstoffleitung
11 geführt ist. Über die Druckfläche übt der Kraftstoff einen Druck auf
die Düsennadel 7 aus, die die Düsennnadel 7 vom Dichtsitz abheben
will.
Der piezoelektrische Aktor weist elektrische Anschlüsse
25 auf, die zu einer Steuerschaltung 26 geführt sind. Die Steuerschaltung
26 ist mit einem Datenspeicher 27 verbunden, in dem Programme
zur Ansteuerung des piezoelektrischen Aktors 1 abgelegt sind. Weiterhin
steht die Steuerschaltung 26 mit Sensoren 28 in Verbindung, die
Betriebsparameter der Brennkraftmaschine erfassen. Zudem ist ein Spannungsmesser
29 vorgesehen, der an die Anschlüsse 25 angeschlossen ist und
mit der Steuerschaltung 28 verbunden ist.
2 zeigt deutlich das Ventilglied
3, das in Form eines beweglichen Kolbens ausgebildet ist, der in der ersten
zylinderförmigen Bohrung 19 oberhalb des Steuerraumes 4 angeordnet
ist. Das Ventilglied 3 weist auf seiner Unterseite eine Druckfläche
22 auf, die dem Steuerraum 4 zugewandt ist. Das Ventilglied
3 ist in der ersten Bohrung 19 dichtend geführt. Das Ventilglied
2 weist an seinem oberen Ende einen kegelförmigen Abschnitt 23
auf, der einem Ventilsitz 18 zugeordnet ist, der am Gehäuse 15
ausgebildet ist. Die erste Bohrung 19 geht nach oben in eine dritte Bohrung
13 über, die einen kleineren Querschnitt als die erste Bohrung
19 aufweist. Die erste Bohrung 19 geht über den Ventilsitz
18 in die dritte Bohrung 13 über. In der dritten Bohrung
13 ist der Ventilkolben 2 angeordnet, der mit dem Aktor
1 verbunden ist. Zwischen dem Gehäuse 15 und dem Ventilkolben
2 ist ein Ablaufkanal 24 ausgebildet, der mit einer Leckageleitung
14 in Verbindung steht.
Das Ventilglied 3 weist eine Ablaufbohrung 21 auf,
die von der Druckfläche 22 ausgeht und in eine Ablaufdrossel
16 mit verkleinertem Querschnitt übergeht. Im oberen Bereich weist das
Ventilglied 3 angrenzend an den kegelförmigen Abschnitt 23 eine
ringförmig umlaufende Nut 17 auf, die mit dem Gehäuse 15 einen
Ringkanal bildet, in den die Ablaufdrossel 16 mündet.
Soll nun eine Einspritzung erfolgen, so wird der Aktor 1
angesteuert. Der Aktor 1 vergrößert dabei seine Länge und schiebt das Stellglied
2 in Richtung auf den Steuerraum 4. Dabei wird das Ventilglied
3 vom Dichtsitz 18 abgehoben und Kraftstoff fließt über die Ablaufdrossel
16 in den Ablaufkanal 24 zur Leckageleitung 14. Als Folge
davon sinkt der Druck im Steuerraum 4, so dass die Düsennadel
7 und der Steuerkolben 5 nach oben in Richtung auf den Steuerraum
4 bewegt werden. Folglich wird eine Verbindung zwischen der Kraftstoffleitung
11 und den Einspritzlöchern 9 freigeschaltet. Die Einspritzung
beginnt.
Das Ventilglied 3 steht während der Ansteuerung des Aktors
1 über das Stellglied 2 in Verbindung mit dem piezoelektrischen
Aktor 1, so dass der Druck, der in dem Steuerraum 4 vorliegt,
als Druck auf den Aktor 1 übertragen wird. Der piezoelektrische Aktor
1 weist die Eigenschaft auf, dass er gleichzeitig als Drucksensor verwendet
werden kann. Je nachdem, welcher Druck am piezoelektrischen Aktor 1 anliegt,
weist der piezoelektrische Aktor 1 eine unterschiedliche Spannung an seinen
elektrischen Anschlüssen 25 auf. Die Spannung an den Anschlüssen
25 wird vom Spannungsmesser 29 erfasst und an die Steuerschaltung
26 weitergegeben. Im Datenspeicher 27 sind Tabellen abgelegt,
die eine Zuordnung der gemessenen Spannung zu den entsprechenden Drücken aufweisen.
Somit kann der piezoelektrische Aktor 1 als Druckmesser verwendet werden,
um den Druck in dem Steuerraum 4 zu erfassen. In einer einfachen Ausführungsform
wird die Einspritzung in Abhängigkeit von den gemessenen Spannungen geregelt, ohne
eine Umrechnung in Drücke vorzunehmen.
3 zeigt über die Zeit aufgetragen den
Spannungsverlauf U, der über die elektrischen Anschlüsse 25 von der Steuerschaltung
26 am piezoelektrischen Aktor 1 erfasst wird. Parallel dazu ist
der Nadelhub der Düsennadel 7 aufgetragen, den die Düsennadel beim Abheben
vom Dichtsitz ausführt. Weiterhin ist ein Detektionssignal D eingezeichnet, das
mit Hilfe der Steuerschaltung 26 aus dem Verlauf der Spannung U ermittelt
wird.
Zum Zeitpunkt t0 wird der piezoelektrische Aktor zum Starten einer
Einspritzung angesteuert. Die Spannung steigt dabei von einer ersten Spannung U1
auf eine zweite Spannung U2, die größer ist als die erste Spannung U1. Beim Ansteuern
des piezoelektrischen Aktors 1 wird der piezoelektrische Aktor
1 mit einer vorgegebenen Ladung versorgt. Dies bewirkt eine Auslenkung
des Aktors. Im Ruhezustand weist das Stellglied einen definierten Abstand d vom
Ventilglied 3 auf. Dies bietet die Sicherheit, dass das Ventilglied
3 immer sicher am Ventilsitz 18 anliegt und damit der Steuerraum
4 gegenüber den Ablaufkanal 24 abdichtet. Wird nun der Aktor
1 ausgelenkt, so drückt das Stellglied 2 das Ventilglied
3 gegen den Druck in dem Steuerraum 4 nach unten. Damit wird der
Druck auf den piezoelektrischen Aktor erhöht, so dass die Spannung, die an den elektrischen
Anschlüssen 25 anliegt, auf die zweite Spannung U2 ansteigt. Die zweite
Spannung U2 liegt zum Zeitpunkt t1 am piezoelektrischen Aktor an.
Nachdem das Ventilglied 3 vom Dichtsitz 18 abgehoben
wurde, fließt Kraftstoff über die Ablaufdrossel 16 zur Leckageleitung
14 ab. Dieser Zustand wird zum Zeitpunkt t2 erreicht. Da mehr Kraftstoff
über die Ablaufdrossel 16 abfließt als über die Zulaufdrossel
12 zufließt, sinkt der Druck in dem Steuerraum 4, so dass auch
der Druck auf den piezoelektrischen Aktor sinkt und die Spannung auf den dritten
Wert U3 abfällt. Zugleich bewegt sich die Düsennadel 7 vom Dichtsitz weiter
weg, was durch den Nadelhub N dargestellt ist. Auf diese Weise wird das Volumen
in dem Steuerraum 4 reduziert, da auch der Steuerkolben 5 sich
nach oben in Richtung auf den Steuerraum 4 bewegt. Somit sinkt in dieser
Phase der Druck im Steuerraum 4 nur noch unmerklich, was durch eine nahezu
gleichbleibende dritte Spannung U3 angezeigt wird.
Erreicht nun die Düsennadel 7 ihre maximale Auslenkung, was
durch den Nadelhub N zum Zeitpunkt t3 erfolgt, dann wird durch den Steuerkolben
5 kein Druck mehr auf den Steuerraum ausgeübt, so dass sich bei dem folgendem
Zeitpunkt t4 ein weiterer Abfall des Druckes im Steuerraum 4 ereignet.
Folglich sinkt auch die Spannung am piezoelektrischen Aktor 1 vom dritten
Spannungswert U3 auf den vierten Spannungswert U4, der zum Zeitpunkt t5 erreicht
wird. Zum Zeitpunkt t5 befindet sich der Druck im Steuerraum 4 in einem
niedrigen, ausgeglichenen Zustand, der sich bei geöffnetem Ablauf nicht mehr ändert.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Spannung U des piezoelektrischen
Aktors dahingehend ausgewertet, dass eine Spannungsänderung auftritt und diese als
Detektionssignal D erfasst wird. Die Spannung U ändert sich zwischen den Zeitpunkten
t1 und t2 und zwischen den Zeitpunkten t4 und t5. In diesen Zeitbereichen wird das
Detektionssignal D von der Steuerschaltung 26 erfasst und ausgewertet.
Das Detektionssignal D gibt somit eine Information darüber, zu welchem
Zeitpunkt das Ventilglied 3 tatsächlich vom Ventilsitz 18 abhebt
und der Druck im Steuerraum 4 zu sinken beginnt. Weiterhin gibt das Detektionssignal
D im Zeitbereich zwischen t4 und t5 die Information, dass die Düsennadel ihre Endposition,
d. h. ihren maximalen Nadelhub, erreicht hat. Zu diesem Zeitpunkt ist somit der
gesamte zur Verfügung stehende Öffnungsquerschnitt zwischen der Kraftstoffleitung
11 und den Einspritzlöchern 9 geöffnet.
Das am piezoelektrischen Aktor 1 anliegende Spannungssignal
U kann sowohl zur präzisen Steuerung des Ventilgliedes 3 als auch zur präzisen
Steuerung der Einspritznadel verwendet werden. Die Information, dass zum Zeitpunkt
t4 die Düsennadel den Maximalhub erreicht hat, wird für eine präzise Festlegung
des Einspritzzeitpunktes verwendet.
Das in 2 dargestellte Ventilglied
3 weist den Vorteil auf, dass der Kraftstoff durch das Ventilglied
3 über eine Ablaufdrossel 16 abfließt, so dass der Kraftstoffdruck
im Steuerraum 4 auch bei geöffnetem Ablaufkanal 24 weiterhin auf
den piezoelektrischen Aktor 1 übertragen wird, da in der Ablaufdrossel
16 eine Druckdifferenz auftritt und diese auf den piezoelektrischen Aktor
1 weiterwirkt. Dies ermöglicht eine präzise Druckerfassung.
Die Erfindung wurde im vorliegenden Beispiel an der bevorzugten Ausführungsform
beschrieben, bei der das Stellglied 2 und das Ventilglied 3 in
Zusammenhang mit dem piezoelektrischen Aktor 1 als Sensor zur Erfassung
des Drucks verwendet werden. Die Erfindung kann jedoch auch in beliebig anderen
Ausführungsformen eingesetzt werden, bei denen beispielsweise ein separater Drucksensor
zur Erfassung des Drucks im Steuerraum 4 vorgesehen ist, dessen Messsignal
zur Steuerung des Drucks im Steuerraum 4 verwendet wird. Ebenso kann anstelle
des Stellgliedes 2 und des Ventilgliedes 3 auch jede andere beliebige
Art von Schaltventil vorgesehen sein.
Mit Hilfe der beschriebenen Erfindung wird der Einspritzzeitpunkt
anhand des maximalen Nadelhubes der Düsennadel entsprechend einem gewünschten
Einspritzzeitpunkt gesteuert. Auf diese Weise ist es möglich, verschiedene Einspritzventile
mit verschiedenen mechanischen Parametern insbesondere im Bereich der Zulaufdrossel
und der Ablaufdrossel sehr präzise zu steuern und damit bei einer mehrzylindrigen
Brennkraftmaschine bei den verschiedenen Einspritzventilen immer exakt den gleichen
Einspritzzeitpunkt bei gleicher Ansteuerung des Aktors zu erhalten.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Geometrien
in der Weise gewählt, dass die Düsennadel 7 soweit vom Dichtsitz abhebt,
dass der Steuerkolben 5 am Drosselelement 3 anschlägt. Somit bildet
das Drosselelement 3 einen Anschlag für den maximalen Hub der Düsennadel
7. Das Anschlagen des Steuerkolbens 5 am Drosselelement
3 wird auf den piezoelektrischen Aktor übertragen und als Spannungserhöhung
und damit als Spannungsabfall am piezoelektrischen Aktor durch die Steuerschaltung
erkannt. Auf diese Weise kann präzise das Erreichen des maximalen Hubes durch die
Düsennadel 7 detektiert werden und zur Steuerung der Einspritzung verwendet
werden.