Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kalibriervorrichtung gemäß
des Anspruchs 1 und ein Kalibrierverfahren gemäß des Anspruchs 18 zum
Abgleich eines an eine Hochfrequenz-Sendeeinrichtung angeschlossenes Richtkoppler-Messsystem.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen
1 ein Schaltbild eines Messsystems gemäß
dem Stand der Technik zum Abgleich der gemessenen Vorlauf- und Rücklaufleistung
und zur anschließenden wahlweisen Messung der Vorlauf- oder der Rücklaufleistung
in einem Sendesystem;
2 ein vereinfachtes Schaltbild einer erfindungsgemäßen
Kalibriervorrichtung zum Abgleich der an einer Hochfrequenz-Sendeeinrichtung mittels
eines einzigen Messrichtkopplers gemessenen Vorlauf- und Rücklaufleistung;
3 ein detaillierteres Schaltbild eines ersten Schaltzustands
einer erfindungsgemäßen Kalibriervorrichtung zum Abgleich der an einer
Hochfrequenz-Sendeeinrichtung mittels eines einzigen Messrichtkopplers gemessenen
Vorlauf- und Rücklaufleistung;
4 ein detaillierteres Schaltbild eines zweiten Schaltzustands
einer erfindungsgemäßen Kalibriervorrichtung zum Abgleich der an einer
Hochfrequenz-Sendeeinrichtung mittels eines einzigen Messrichtkopplers gemessenen
Vorlauf- und Rücklaufleistung.
Zum besseren Verständnis der erfindungsgemäßen Maßnahmen
wird anhand von 1 der Stand der Technik erläutert,
wobei Bauteile, die sowohl Bestandteile des Messsystems gemäß dem Stand
der Technik als auch Bestandteile der erfindungsgemäßen Kalibiervorrichtung
bzw. des erfindungsgemäßen Kalibrierverfahrens sind mit gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet sind.
1 zeigt ein Messsystem gemäß dem Stand der
Technik, zum Abgleich der gemessenen Vorlauf- und Rücklaufleistung und zur
anschließenden wahlweisen Messung der Vorlauf- oder der Rücklaufleistung
in einem Sendesystem 4a. Die Vorlaufleistung 6 entspricht der
von dem Sendesystem 4a emittierten Sendeleistung, die
das Sendesystem 4a in zur angeschlossenen Antenne 37 überträgt.
Die Rücklaufleistung 32 entspricht der Leistung, die von der Antenne
37 auf die Sendeleitung 5 des Sendesystems 4a reflektiert
wird, wobei diese reflektierte Leistung zum Sendesystem 4a hin übertragen
wird, und die reflektierte Leistung in entgegengesetzter Richtung zur Vorlaufleistung
6 transportiert wird.
Die auf eine Sendeleitung 5 reflektierte Leistung, i.e. die
Rücklaufleistung 32, muss messtechnisch mit einer bestimmten Genauigkeit
ermittelt werden, da sie einzelne Bauteile des Sendesystems 4a oder das
ganze Sendesystem 4a selbst zerstören kann, so dass bei einer Überschreitung
eines vorher festgelegten Schwellwertes ein Alarm oder ein Abschaltmechanismus aktiviert
wird, der das Sendesystem 4a vor Beschädigung infolge von hoher Rücklaufleistungsaufnahme
bewahrt.
Ein im Messsystem gemäß des Standes der Technik vorgesehener
Messrichtkoppler 3, dessen Koppeldämpfung ak (in dB) beträgt,
koppelt einen um einen festgelegten Faktor, der ak (in dB) entspricht,
verringerten Teil der Vorlaufleistung 6 aus und führt diesen ausgekoppelten
Teil der Vorlaufleistung 6 einem Gleichrichter 26 zu, der diese
um den festgelegten Faktor verringerte Vorlaufleistung 6 in ein Gleichspannungssignal
wandelt. Dieses Gleichspannungssignal ist eine Eingangsgröße für
eine Anzeigeeinheit 29. In der Anzeigeeinheit 29 wird die Zuordnung
eines am Eingang anliegenden analogen Gleichspannungssignals mittels eines Analog/Digital-Konverters
zu einem diskreten, digitalen Messwert vorgenommen. Der dem Gleichspannungssignal
zugeordnete digitale Messwert wird von der Anzeigeeinheit 29 angezeigt.
Damit der diskrete, digitale Messwert der Vorlaufleistung
6 von der Anzeigeeinheit 29 mit hoher Genauigkeit angezeigt werden
kann, muss das Messsystem kalibriert und abgeglichen werden. Das bedeutet, dass
für einen bekannten Eingangswert ein anzuzeigender Messwert festgelegt wird.
Die Kalibrierung und der Abgleich des Messsystems hinsichtlich der zu messenden
Vorlaufleistung 6 ist relativ einfach. Die Vorlaufleistung 6 entspricht
dabei der Ausgangsleistung des Sendesystems 4a, die entweder sehr genau
bestimmt werden kann oder durch einen Nennwert gegeben ist, der eine bekannte Toleranz
aufweist. Es muss lediglich bei einer bestimmten und mit einer bekannten Genauigkeit
gegebenen Leistung die Anzeige auf den Nennwert der Vorlaufleistung 6 eingestellt
werden. Dies kann mittels eines nicht weiter dargestellten Potentiometers oder unter
Anwendung eines prozessgesteuerten Algorithmus an der Anzeigeeinheit 29
erfolgen.
Eine Kalibrierung und ein Abgleich des Messsystems 4a im
Hinblick auf eine genaue Anzeige der Rücklaufleistung 32 ist komplizierter,
da die Rücklaufleistung 32 im Betriebsfall betragsmäßig
sehr viel geringer ist als die Vorlaufleistung 6 und in der Regel unbekannt
ist. Dazu wird ein schon bekannter Referenzwert herangezogen, wobei wie in
1 angedeutet, beim Stand der Technik ein Umstecken
eines Koaxialkabels 30 auf einen Referenzrichtkoppler 34 erforderlich
ist und das Messsystem abgeglichen wird. Dadurch wird der Messbereich empfindlicher,
d.h. kleinere Messwerte können mit einer höheren Genauigkeit angezeigt
werden.
Der erste Schritt, um das Messsystem zu kalibrieren und abzugleichen,
so dass die Anzeigeeinheit 29 eine genaue Anzeige der gemessenen Rücklaufleistung
32 liefert, besteht darin, dass aus dem Messrichtkoppler 3 ein
um die Koppeldämpfung ak (in dB) verringerter Teil der Rücklaufleistung
32 dem Gleichrichter 26, der als Detektor dient, zugeführt
wird. Ein zweiter Ausgang des Messrichtkopplers 3 ist dabei mit einem Abschlusswiderstand
31 abgeschlossen, um eine gute Richtschärfe des Messrichtkopplers
3 zu gewährleisten. Da nur die Vorlaufleistung 6 des Sendesystems
4a exakt bekannt ist, wird bei der Kalibrierung und dem Abgleich des Messsystems
im Hinblick auf eine genaue Anzeige der Rücklaufleistung 32 an der
Anzeigeeinheit 29 der Eingang des Gleichrichters 26 an einen Vorlaufausgang
eines zweiten Messrichtkopplers, der in dem Messsystem als Referenzrichtkoppler
34 vorgesehen ist, mittels des Koaxialkabels 30 angeschlossen.
Dabei wird ein bekannter Referenzwert erzeugt, der der mit ak
+ x (in dB) gedämpften Vorlaufleistung 6 entspricht. Der Referenzwert
ergibt sich aus der um die Koppeldämpfung ak + x (in dB) verringerten
Vorlaufleistung 6, wobei bei der Kalibrierung die Koppeldämpfung für
die Dämpfung der als Referenzwert vorgesehenen Vorlaufleistung 6 um
x (in dB) höher eingestellt ist als bei der eigentlichen Messung der Rücklaufleistung
32. Dies hat zur Folge, dass der Referenzwert stärker gedämpft
wird, um den Gleichrichter 26 beim Kalibrierungsvorgang und dem Abgleich des Messsystems
für eine korrekte Anzeige des erfassten Messwertes der Rücklaufleistung
32 mit der Vorlaufleistung 6 als Referenzwert nicht zu übersteuern.
Der Ausgang des Messrichtkopplers 3 bei der Messung der Rücklaufleistung
32 ist somit empfindlicher und es wird relativ zum Referenzrichtkoppler
34 eine Leistung angezeigt, die um einen Faktor, der x (in dB) entspricht
erhöht ist. Die an der Anzeigeeinheit 29 angezeigte Leistung muss
daher mit einem Faktor, der x (in dB) entspricht, nach unten skaliert werden. Der
Kalibriervorgang und der Abgleich erfolgt gemäß 1
beim Stand der Technik manuell durch Umstecken des Koaxialkabels 30 auf
den Referenzrichtkoppler 34 und einer anschließenden Justage der Leistungsanzeige
z. B. mittels eines nicht weiter dargestellten Potentiometers am
Gleichrichter 26 oder mit Hilfe eines prozessorgesteuerten Algorithmus
in der Anzeigeeinheit 29.
Der Kalibrier- und Abgleichprozess besteht darin, dass vor der Messung
der Rücklaufleistung 32 der Referenzrichtkoppler 34, der
eine um einen bekannten Faktor, der x (in dB) entspricht, erhöhte Dämpfung
aufweist, über den Gleichrichter 26 an der Anzeigeeinheit
29 angeschlossen wird. Da der Faktor x (in dB) bekannt ist, muss die Anzeige
bei der Messung der Rücklaufleistung 32 um diesen Faktor nach unten
skaliert werden. Nachdem dieser Schritt ausgeführt wurde, ist das Messsystem
dafür präpariert, die Rücklaufleistung 32, die im Betriebsfall
typischerweise sehr viel geringer ist als die Vorlaufleistung 6, an der
Anzeigeeinheit 29, deren Messbereich für eine genaue Messung kleinerer
Leistungen eingestellt ist, anzuzeigen. Dafür muss das Koaxialkabel
30 aber wieder auf den ersten Messrichtkoppler 3 mit der geringeren
Dämpfung zurückgesteckt werden.
2 zeigt ein vereinfachtes Schaltbild einer erfindungsgemäßen
Kalibriervorrichtung 1 zum Abgleich und zum Messen einer Vorlaufleistung
6 und einer Rücklaufleistung 32 über einen einzigen
Messrichtkoppler 3, der an eine Hochfrequenz-Sendeeinrichtung
4 angeschlossenen ist, wobei eine Steuer- und Anzeigeeinheit
9 die von einer angeschlossenen Antenne 37 eine auf die Sendeleitung
5 der Hochfrequenz-Sendeeinrichtung 4 reflektierte Rücklaufleistung
32 anzeigt. Dabei ist der Referenzwert für den Kalibrierungs- und
Abgleichprozess auch hier die bekannte Vorlaufleistung 6 der Hochfrequenz-Sendeeinrichtung
4.
Die erfindungsgemäße Kalibriervorrichtung 1 weist
einen Umschalter 7 auf, der über eine Steuerleitung 8 mit
der Steuer- und Anzeigeeinheit 9 verbunden ist. Die Steuer- und Anzeigeeinheit
9, die vorzugsweise von dem Messsensor 2 der erfindungsgemäßen
Kalibriervorrichtung 1 abgesetzt angeordnet ist, generiert ein den Umschalter
7 betätigendes Steuersignal und gibt dieses auf die Steuerleitung
8. Dabei wird von einer Messung der Rücklaufleistung 32 auf
die Messung der Vorlaufleistung 6, umgeschaltet, wobei die Messung der
bekannten und gedämpften Vorlaufleistung 6 der Kalibriermessung entspricht
und die Messung der Vorlauf- 6 und der Rücklaufleistung
32 über ein und denselben Messrichtkoppler 3 durchgeführt
wird. Das den Umschalter 7 betätigende Steuersignal ist ein "ADJUST"-Signal,
das im Befehlsvorrat der abgesetzten Steuer- und Anzeigeeinheit 9 gespeichert
ist und von dieser bei einem bestimmten Ereignis generiert und auf die zum Umschalter
7 führende Steuerleitung 8 gegeben wird, so dass bei einem
aktiven Zustand des "ADJUST"-Signals der Umschalter 7 sich in der Abgleichstellung
für die Messung der Vorlaufleistung 6 und der Rücklaufleistung
32 befindet und anschließend die Messung der Vorlaufleistung
6 durchgeführt wird.
3 zeigt ein detaillierteres Schaltbild eines ersten
Schaltzustandes 17 einer erfindungsgemäßen Kalibriervorrichtung
1 zum Abgleich der mittels eines einzigen Messrichtkopplers gemessenen
Vorlauf- 6 und Rücklaufleistung 32, wobei insbesondere der
Umschalter 7 genauer dargestellt ist. Der Umschalter 7, der im
Ausführungsbeispiel ein Zweifachschalter 10 mit einem ersten Schalter
11 und einem zweiten Schalter 12 mit jeweils einer ersten Kontaktstelle
13, 15 und einer zweiten Kontaktstelle 14,
16 ist, erzeugt wahlweise einen ersten Schaltzustand 17 oder einen
zweiten Schaltzustand 18, wobei oberer Schalter 11 und unterer
Schalter 12 gleichzeitig entweder auf die obere mit einem Abschlusswiderstand
23 abgeschlossene Kontaktstelle 13 des ersten Schalters
11 und auf die obere Kontaktstelle 15 des zweiten Schalters
12 oder auf die untere Kontaktstelle 14 des ersten Schalters
11 und auf die untere mit der Masse 24 verbundenen untere Kontaktstelle
16 des zweiten Schalters 12 geschaltet sind.
Der erste Schaltzustand 17 ist dadurch festgelegt, dass der
erste Schalter 11 und der zweite Schalter 12 gleichzeitig die
ersten Kontaktstellen 13, 15 des Zweifachschalters 10
kontaktieren.
Der in 4 gezeigte zweite Schaltzustand
18 ist dadurch festgelegt, dass der erste Schalter 11 und der
zweite Schalter 12 gleichzeitig die zweiten Kontaktstellen 14,
16 des Zweifachschalters kontaktieren. Liegt der erste Schaltzustand
17 vor, so wird nach dem Abgleich mittels der gedämpft ausgekoppelten
Vorlaufleistung 6 an der abgesetzten Steuer- und Anzeigeeinheit
9 der Messwert der Vorlaufleistung 6 angezeigt. Liegt der zweite
Schaltzustand 18 vor, so zeigt die abgesetzte Steuer- und Anzeigeeinheit
9 die Rücklaufleistung 32 an, nachdem die abgesetzte Steuer-
und Anzeigeeinheit 9 mit Hilfe der bekannten Vorlaufleistung
6 korrigiert wurde und ihr Messbereich so erweitert wurde, dass auch geringe
Leistungen, wie die Rücklaufleistung 32 mit einer hinreichenden Genauigkeit
angezeigt werden können.
In der erfindungsgemäßen Kalibriervorrichtung
1 ist eine als Messsensor 2 dienende Reihenschaltung eines Tiefpasses
25 und eines Gleichrichters 26 vorgesehen, wobei vor dem Tiefpass
25 der Umschalter 7 angebracht ist, der zur einen Seite eine serielle
Verbindung zu dem Messrichtkoppler 3 aufweist und zur anderen Seite mit
dem aus dem Tiefpass 25 und dem Gleichrichter 26 bestehenden Messsensor
2 verbunden ist. Der Tiefpass 25 weist einen Frequenzgang auf,
der im Nutzfrequenzbereich etwa komplementär zu dem Frequenzgang des Messrichtkopplers
3 ist. Der Messrichtkoppler 3 weist einen ersten Koppelausgang
19 zum Auskoppeln der Vorlaufleistung 6 und einen zweiten Koppelausgang
20 zum Auskoppeln der Rücklaufleistung 32 auf, wobei
die aus dem ersten und dem zweiten Koppelausgang 19, 20 ausgekoppelte
Vorlaufleistung 6 bzw. Rücklaufleistung 32 jeweils der gleichen
festgelegten Koppeldämpfung von ak (in dB) unterliegt.
Der erste Koppelausgang 19 des Messrichtkopplers
3 ist über ein einen festgelegten Dämpfungsfaktor x (in dB) aufweisendes
Dämpfungsglied 22 mit dem zweiten Schalter 12 des Zweifachschalters
10 verbunden und der zweite Koppelausgang 20 des Messrichtkopplers
3 ist direkt an den ersten Schalter 11 des Zweifachschalters
10 angeschlossen, wobei das Dämpfungsglied 22, das den ersten
Koppelausgang 19 mit dem zweiten Schalter 12 verbindet, vorzugsweise
einen angepassten Eingangswiderstand von z. B. 50 Ohm aufweist.
Die Verschaltung im Umschalter 7 der erfindungsgemäßen
Kalibriervorrichtung 1 erfolgt so, dass die zweite Kontaktstelle
14 des ersten Schalters 11 mit der ersten Kontaktstelle
15 des zweiten Schalters 12 über eine Verbindungsleitung
35 verbunden ist, die mit dem Tiefpass 25 des Messsensors
2 verbunden ist. Dabei ist in dem ersten Schaltzustand 17 eine
Verbindung der Verbindungsleitung 35 mit dem ersten Koppelausgang
19 des Messrichtkopplers 3 über das Dämpfungsglied
22 und in dem zweiten Schaltzustand 18 eine Verbindung der Verbindungsleitung
35 mit dem zweiten Koppelausgang 20 des Messrichtkopplers
3 vorgesehen, wobei das von der Steuer- und Anzeigeeinheit 9 generierte
und über die Steuerleitung 8 zum Umschalter 7 übertragene
"ADJUST"-Signal beim Vorliegen eines aktiven Zustandes vom zweiten Schaltzustand
18 in den ersten Schaltzustand 17 schaltet und somit bewirkt,
dass beim Vorliegen des ersten Schaltzustandes 17 die Vorlaufleistung
6 an der Steuer- und Anzeigeeinheit 9 angezeigt wird.
4 zeigt ein detaillierteres Schaltbild eines zweiten
Schaltzustands 18 einer erfindungsgemäßen Kalibriervorrichtung
1 zum Abgleich der an einer Hochfrequenz-Sendeeinrichtung 4 mittels
eines einzigen Messrichtkopplers 3 gemessenen Vorlauf- 6 und Rücklaufleistung
32. Der Umschalter 7, der als ein Zweifachschalter 10
mit einem ersten Schalter 11 und einem zweiten Schalter 12 und
mit jeweils einer ersten Kontaktstelle 13, 15 und einer zweiten
Kontaktstelle 14, 16 ausgeführt ist, erzeugt wahlweise einen
ersten Schaltzustand 17 oder einen zweiten Schaltzustand 18, wobei
der erste Schalter 11 und der zweite Schalter 12 gleichzeitig
entweder auf die erste mit einem Abschlusswiderstand 23 abgeschlossene
Kontaktstelle 13 des ersten Schalters 11 und auf die zweite Kontaktstelle
15 des zweiten Schalters 12 oder auf die zweite Kontaktstelle
14 des ersten Schalters 11 und auf die zweite mit der Masse
24 verbundenen Kontaktstelle 16 des zweiten Schalters
12 geschaltet sind.
Der zweite Schaltzustand 18 ist, wie in 4
gezeigt, dadurch festgelegt, dass der erste Schalter 11 und der zweite
Schalter 12 gleichzeitig die zweiten Kontaktstellen 14,
16 kontaktieren. Liegt, wie in 4 gezeigt,
der zweite Schaltzustand 18 vor, so kann die abgesetzte Steuer- und Anzeigeeinheit
9 die auf der Sendeleitung 5 transportierte Rücklaufleistung
32 messen und anzeigen.
Die Verschaltung im Umschalter 7 der erfindungsgemäßen
Kalibriervorrichtung 1 erfolgt so, dass die zweite Kontaktstelle
14 des ersten Schalters 11 mit der ersten Kontaktstelle
15 des zweiten Schalters 12 über eine Verbindungsleitung
35 verbunden ist, die mit dem Tiefpass 25 des Messsensors
2 verbunden ist. Dabei ist mit dem zweiten Schaltzustand 18, wie
aus 4 ersichtlich ist, eine Verbindung der Verbindungsleitung
35 mit dem zweiten Koppelausgang 20 des Messrichtkopplers
3 vorgesehen, wobei das von der Steuer- und Anzeigeeinheit 9 generierte
und über die Steuerleitung 8 zum Umschalter 7 übertragene
"ADJUST"-Signal im aktiven Zustand den ersten Schaltzustand 17 festlegt,
der über eine Verbindung des Messsensors 2 mit dem ersten Koppelausgang
19 des Messrichtkopplers 3 definiert ist.
Das erfindungsgemäße Kalibrierverfahren zum Abgleich der
an einer Hochfrequenz-Sendeeinrichtung 4 gemessenen Vorlauf-
6 und Rücklaufleistung 32 mittels einer Kalibriervorrichtung
1, die nur einen einzigen Messrichtkoppler 3 und nur einen Messsensor
2 aufweist und an eine Steuer- und Anzeigeeinheit 9 angeschlossenen
ist, umfasst mehrere Schritte.
Im ersten Schritt betätigt das über die Steuerleitung
8 transportierte Steuersignal einen in der erfindungsgemäßen
Kalibriervorrichtung 1 vorgesehenen Umschalter 7, wobei von einer
Messung der Rücklaufleistung 32 auf eine Messung der Vorlaufleistung
6 geschaltet wird. Die Messung der Vorlaufleistung 6 erfolgt über
denselben, in der erfindungsgemäßen Kalibriervorrichtung 1 vorgesehenen
Messrichtkoppler 3 und denselben Messsensor 2 und wird von der
Steuer- und Anzeigeeinheit 9 angezeigt, nachdem diese den mit einem Referenzwert
abgelichenen Messwert der Vorlaufleistung 6 angezeigt hat. Dabei kann die
Steuer- und Anzeigeeinheit 9 von der erfindungsgemäßen Kalibriervorrichtung
1 abgesetzt angeordnet werden.
Der aktive Zustand des Steuerbefehls "ADJUST" wird in der erfindungsgemäßen
Kalibriervorrichtung 1 dahingehend interpretiert, dass er den Umschalter
7 umlegt und so von einer Messung der Rücklaufleistung 32
auf eine Messung der Vorlaufleistung 6 umschaltet. Der Umschalter
7 ist im Ausführungsbeispiel als Zweifachschalter 10 mit
einem ersten Schalter 11 und einem zweiten Schalter 12 ausgeführt,
wobei der erste Schalter 11 und der zweite Schalter
12 gleichzeitig entweder auf eine erste Kontaktstelle 13,
15 oder auf eine zweite Kontaktstelle 14, 16 geschaltet
wird. Mittels des Zweifachschalters 10 wird wahlweise der erste Schaltzustand
17 oder der zweite Schaltzustand 18 erzeugt, wobei beim Vorliegen
des ersten Schaltzustandes 17 die Kalibriervorrichtung 1 den Messrichtkoppler
3 mit der auf der Sendeleitung 5 transportierten Vorlaufleistung
6 als Referenzwert abgleicht.
Im ersten Schaltzustand 17 wird der Messrichtkoppler
3 mittels der erfindungsgemäßen Kalibriervorrichtung
1 mit der ausgekoppelten und gedämpften Vorlaufleistung
6 abgeglichen. Der erste Schaltzustand 17 tritt ein, nachdem der
dafür vorgesehene Steuerbefehl "ADJUST" von der Steuer- und Anzeigeeinheit
9 generiert, in den aktiven Zustand versetzt, zur erfindungsgemäßen
Kalibriervorrichtung 1 übertragen und dort interpretiert wurde. Das
erfindungsgemäße Verfahren sieht eine Verschaltung eines mit zwei Koppelausgängen
19, 20 versehenen Messrichtkopplers 3, eines Umschalters
7 und eines Messsensors 2 in der gegebenen Reihenfolge vor, wobei
der Messsensor 2 aus einem Tiefpass 25 und einem Gleichrichter
26 besteht. Dabei wird der Messrichtkoppler 3 so dimensioniert,
dass wahlweise die Vorlaufleistung 6 oder die Rücklaufleistung
32 mit einer festgelegten, vom Frequenzgang unabhängigen Koppeldämpfung
von ak (in dB) ausgekoppelt wird. Der Tiefpass 25 dient dabei
der Kompensation des Frequenzgangs des Messrichtkopplers 3, der ein Hochpass-Verhalten
zeigt. Dabei wird der erste Koppelausgang 19 des Messrichtkopplers
3 über ein Dämpfungsglied 22 mit einer definierten Dämpfung
x (in dB) mit dem zweiten Schalter 12 des Zweifachschalters 10
und der zweite Koppelausgang 20 des Messrichtkopplers 3 direkt
mit dem ersten Schalter 11 des Zweifachschalters 10 verbunden.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. Sämtliche beschriebenen Elemente sind beliebig miteinander
kombinierbar. Durch den erfindungsgemäß vorgesehenen Umschalter
7 ist die beim Stand der Technik erforderliche Bestückung mit zwei
Detektoren einmal für die Messung der Vorlaufleistung 6 und einmal
für die Messung der Rücklaufleistung 32 nicht mehr erforderlich.
Es kann ein einziger Messsensor 2 bestehend aus einem einzigen Tiefpass
25 und einem einzigen Gleichrichter 26 bzw. Diodendetektor verwendet
werden. Dadurch wird nicht nur der Aufwand der Kalibriervorrichtung 1 verringert,
sondern auch die Messgenauigkeit erhöht, denn die Messung der Vorlaufleistung
6 und der Rücklaufleistung 32 erfolgt über den selben
Messsensor 2, den selben Tiefpass 25 und dem selben Analog/Digital-Konverter,
so dass dort eventuell vorhandene Mess- oder Abgleich-Ungenauigkeiten sich auf die
Messung der Vorlaufleistung 6 und die Messung der Rücklaufleistung
32 gleichermaßen auswirken und sich somit gegenseitig kompensieren.
Dabei wird sowohl für die Messung der Vorlaufleistung 6 als auch für
die Messung der Rücklaufleistung 32 nur ein einziger Abgleich bezüglich
der Vorlaufleistung 6 benötigt. Die Anzeige bei der Messung der Rücklaufleistung
32 wird lediglich um den Betrag des Dämpfungsgliedes 22 heruntergerechnet.