Dokumentenidentifikation |
DE102005055621B3 26.04.2007 |
Titel |
Maschine zur Ernte stängelartiger Pflanzen |
Anmelder |
Maschinenfabrik Kemper GmbH & Co. KG, 48703 Stadtlohn, DE |
Erfinder |
Rickert, Clemens, 48703 Stadtlohn, DE; Hüning, Martin, 48703 Stadtlohn, DE; Schulze Hockenbeck, Leo, 48351 Everswinkel, DE; Weitenberg, Klemens, 46325 Borken, DE; Lensker, Manfred, 48703 Stadtlohn, DE |
DE-Anmeldedatum |
22.11.2005 |
DE-Aktenzeichen |
102005055621 |
Veröffentlichungstag der Patenterteilung |
26.04.2007 |
Veröffentlichungstag im Patentblatt |
26.04.2007 |
IPC-Hauptklasse |
A01D 43/08(2006.01)A, F, I, 20051122, B, H, DE
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IPC-Nebenklasse |
A01D 45/02(2006.01)A, L, I, 20051122, B, H, DE
A01F 29/02(2006.01)A, L, I, 20051122, B, H, DE
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Zusammenfassung |
Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine (10) zur Ernte stängelartiger Pflanzen mit einer in Drehung versetzbaren Schneidscheibe (22) zum Abschneiden auf einem Feld stehender Pflanzen, einer darüber angeordneten Förderscheibe (24) mit um ihren Umfang verteilten Aussparungen (26) zur Aufnahme von Pflanzenstängeln und einem unterhalb der Schneidscheibe (22) befestigten Räumer (54). Es wird vorgeschlagen, dass der Räumer (54) um eine parallel zur Drehachse der Schneidscheibe (22) verlaufende Pendelachse frei schwenkbar mit der Schneidscheibe (22) verbunden ist.
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Beschreibung[de] |
Die Erfindung betrifft eine Maschine zur Ernte stängelartiger
Pflanzen mit einer in Drehung versetzbaren Schneidscheibe zum Abschneiden auf einem
Feld stehender Pflanzen, einer darüber angeordneten Förderscheibe mit
um ihren Umfang verteilten Aussparungen zur Aufnahme von Pflanzenstängeln und
einem unterhalb der Schneidscheibe befestigten Räumer.
In der DE 195 31 918 A1
wird eine für die Ernte von stängelartigen Pflanzen, wie Mais, geeignete
Maschine zur Anbringung an einem Feldhäcksler beschrieben, die mehrere quer
zur Vorwärtsrichtung, in der die Maschine beim Erntebetrieb über ein Feld
bewegt wird, angeordnete Mäh- und Einzugseinrichtungen aufweist. Die Mäh-
und Einzugseinrichtungen umfassen eine untere Schneidscheibe in der Art eines Kreissägemessers
und darüber angeordnete Förderscheiben mit Aussparungen zur Aufnahme von
Pflanzen. Die Schneidscheiben werden mit höherer Geschwindigkeit als die Förderscheiben
in Drehung versetzt. Die mittels der Schneidscheiben von den im Boden verbleibenden
Stoppeln getrennten Pflanzen werden durch die Förderscheiben angenommen und
durch die Förderscheiben und in den Zwickelbereichen zwischen den Förderscheiben
angeordnete Querfördertrommeln an den Rückseiten der Mäh- und Einzugseinrichtungen
zur Mitte der Maschine transportiert und an einen Einzugskanal eines Feldhäckslers
übergeben.
Bei derartigen Maschinen werden an der Unterseite der Schneidscheiben
oder ihrer Haltescheiben angebrachte so genannte Räumer verwendet, wie sie
beispielsweise in der 4 der DE
195 31 918 A1 dargestellt sind. Die Räumer entfernen Pflanzenteile,
die sich sonst an den unterhalb der Schneidscheibe liegenden Teilen der Maschine,
z. B. dem Getriebegehäuse des Antriebs der Schneid- und Förderscheiben
und an den Haltern der Stängelteiler ansammeln und den ordnungsgemäßen
Betrieb der Maschine beeinträchtigen würden. Außerdem haben die Räumer
relativ scharfe vorlaufende Kanten und bewirken ein Zerfasern der scharfkantigen
Maisstoppeln, was zur Schonung der Reifen des Feldhäckslers und zu einer schnelleren
Verrottung der Maisstoppeln führt.
Im Stand der Technik werden die Räumer durch zwei Schrauben befestigt,
von denen eine schwächer als die andere ausgebildet ist und als Überlastsicherung
für den Fall einer Kollision mit Fremdkörpern dient, bei denen es sich
z. B. um auf dem Feld liegende größere Steine handeln kann. In diesem
Fall soll die schwächere Schraube abscheren, so dass der Räumer dem Fremdkörper
ausweichen kann. Diese Form der Überlastsicherung hat sich nicht immer bewährt,
da die Räumer dennoch bei der Kollision mit Fremdkörpern einem hohen Verschleiß
unterliegen und sich verformen oder brechen.
Die EP 0 878 120 A2
beschreibt eine Mähmaschine mit um die Hochachse pendelnd gelagerten Mähklingen,
die zum Abschneiden des Ernteguts dienen.
Aufgabe der Erfindung
Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird darin gesehen, eine
Maschine zur Ernte stängelartiger Pflanzen mit einer Schneidscheibe und einem
darunter angeordneten Räumer bereitzustellen, deren Räumer wirkungsvoll
gegen Kollisionen mit Fremdkörpern gesichert ist und einem verminderten Verschleiß
unterliegt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Lehre des Patentanspruchs
1 gelöst, wobei in den weiteren Patentansprüchen Merkmale aufgeführt
sind, die die Lösung in vorteilhafter Weise weiterentwickeln.
Es wird vorgeschlagen, dass der Räumer um eine parallel zur Drehachse
der Schneidscheibe verlaufende Pendelachse frei schwenkbar mit der Schneidscheibe
verbunden ist. Da die Schneidscheibe im Erntebetrieb auf eine relativ hohe Drehzahl
gebracht wird, richtet sich der Räumer aufgrund der Fliehkraft etwa radial
zur Drehachse der Schneidscheibe aus und wirkt wie ein gebräuchlicher, starr
angebrachter Räumer und entfernt Verunreinigungen aus seinem Wirkbereich. Durch
seine pendelnde Lagerung kann er Fremdkörpern wie z. B. Steinen unproblematisch
ausweichen. Auf diese Weise wird der Verschleiß der Räumer wesentlich
reduziert.
Vorzugsweise weist der Räumer eine vorlaufende Schneidkante auf,
um Erntegutreste wirkungsvoll zu entfernen und Stoppeln zu zerfasern.
In den Zeichnungen sind zwei nachfolgend näher beschriebene Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt. Es zeigt:
1 eine Draufsicht auf eine Maschine zur Ernte stängelartiger
Pflanzen,
2 einen Schnitt durch die Maschine entlang der Linie
2-2,
3 einen vergrößerten Ausschnitt aus der
3, in dem der Räumer und seine Pendellagerung dargestellt
sind,
4 eine Draufsicht auf einen Räumer, und
5 einen Schnitt durch eine andere Ausführungsform
einer Befestigung des Räumers.
An einem Tragrahmen 12 einer in der 1
in einer Draufsicht dargestellten Maschine 10 zur Ernte stängelartiger
Pflanzen sind seitlich nebeneinander vier Mäh- und Einzugseinrichtungen
14, 16, 18, 20 befestigt. Die Mäh- und
Einzugseinrichtungen 14 bis 20 setzen sich jeweils aus einer unteren,
in Drehung versetzbaren Schneidscheibe 22 (s. 2)
und mehreren koaxial darüber angeordneten, in Drehung versetzbaren Förderscheiben
24 zusammen. Die Schneidscheiben 22 sind am Rand mit scharfen
Zähnen ausgestattet oder anderweitig geschärft, um die Pflanzenstängel
von den im Boden verbleibenden Stoppeln abzutrennen. Die Stängel finden in
Ausbuchtungen 26 der Förderscheiben 24 Aufnahme und werden
wie unten beschrieben zu einem die Maschine 10 tragenden und ihre beweglichen
Elemente antreibenden und die Maschine 10 in einer Vorwärtsrichtung
V über ein Feld bewegenden Feldhäcksler (nicht gezeigt) transportiert.
Zwischen den Mäh- und Einzugseinrichtungen 14 bis
20 befinden sich jeweils Stängelteiler 28, um die Pflanzen
seitlich abzulenken und in den Eingriffsbereich der Mäh- und Einzugseinrichtungen
14 bis 20 zu verbringen, wenn erforderlich. An den Vorderseiten
der Mäh- und Einzugseinrichtungen 14 bis 20 sind kleinere
Stängelteiler 30 angeordnet. Die Arbeitsbreite der Mäh- und Einzugseinrichtungen
14 bis 20 entspricht jeweils zwei Reihen, d. h. etwa 1,5 m. Die
Maschine 10 kann somit 8 im Abstand von 75 cm gesäte Reihen Mais gleichzeitig
ernten.
Beim Erntebetrieb drehen sich die Mäh- und Einzugseinrichtungen
14 bis 20 in den durch die Pfeile angedeuteten Richtungen. Die
der Längsmittelebene 32 benachbarten, inneren Mäh- und Einzugseinrichtungen
16, 18 fördern die Pflanzen somit zunächst nach außen
und nach hinten, während die äußeren Mäh- und Einzugseinrichtungen
14, 20 sich zu den ihnen jeweils benachbarten Mäh- und Einzugsrichtungen
16, 18 gegensinnig drehen. Wie anhand der 1
erkennbar ist, übergeben die äußeren Mäh- und Einzugseinrichtungen
14, 20 ihr Erntegut etwa in der Mitte zwischen den Drehachsen
der Mäh- und Einzugseinrichtungen 14, 16 bzw. 18,
20 an die inneren Mäh- und Einzugseinrichtungen 18,
20, wozu Ausräumer 34 vorgesehen sind. An der Rückseite
der inneren Mäh- und Einzugseinrichtungen 16, 18 wird das
Erntegut durch weitere Ausräumer 36 aus den Ausbuchtungen
26 herausgehoben und an Fördertrommeln 38 übergeben,
die um leicht nach vorn geneigte Achsen rotieren und den Höhenunterschied zwischen
dem Boden der Maschine 10 und den nachfolgenden Einzugswalzen des Einzugskanals
des Feldhäckslers überwinden.
Die 2 zeigt einen Schnitt durch die Maschine
10 entlang der Linie 2-2 der 1. Ein hohler
Querträger 40 des Tragrahmens 12 trägt Getriebegehäuse
42, an denen jeweils eine Mäh- und Einzugseinrichtung 18
abgestützt ist. Im Getriebegehäuse 42 sind in an sich bekannter
und deshalb keine nähere Erläuterung erfordernder Weise Antriebsmittel
zum Antrieb der Förderscheiben 24 und der Schneidscheiben
22 vorhanden, die letztere (gleich- oder gegensinnig zu den Förderscheiben
24) in eine schnellere Drehung als die Förderscheiben 24
versetzen. Die Schneidscheiben 22 setzen sich aus mehreren Segmenten zusammen,
die durch Schrauben oder andere geeignete Mittel am äußeren Umfang eines
Halterings 44 lösbar befestigt sind, der in seiner Mitte mit den Antriebsmitteln
im Getriebegehäuse 42 verbunden ist.
Wie anhand der 2 und 3
erkennbar ist, trägt der Haltering 44 in der dargestellten Ausführungsform
zwei nach oben offene Haltetöpfe 46. Es können aber auch weniger
(d. h. nur einer) oder mehr Haltetöpfe 46 vorzugsweise äquidistant
um den Umfang des Halterings 44 verteilt sein. Der Haltetopf
46 umfasst eine mittige, sich vertikal erstreckende Bohrung, durch die
sich eine Schraube 48 erstreckt. Eine auf das Gewinde der Schraube
48 aufgeschraubte Mutter 50 befindet sich innerhalb des durch
den Haltetopf definierten Hohlraums 52. Die Schraube 48 erstreckt
sich weiterhin durch eine Bohrung in der Schneidscheibe 22 und durch eine
Bohrung in einem unterhalb der Schneidscheibe 22 angeordneten Räumer
54. Der Kopf 60 der Schraube 48 liegt von unten am Räumer
54 an. Zwischen dem Räumer 54 und der Schneidscheibe
22 befindet sich noch eine Scheibe 56, durch deren mittige Öffnung
sich ebenfalls die Schraube 48 erstreckt.
Der Räumer 54 ist ein flacher, rechteckiger Schlägel,
der sich parallel zur Ebene der Schneidscheibe 22 bis kurz vor den äußeren
Rand der Schneidscheibe 22 erstreckt und weist eine in seiner Drehrichtung
vorlaufende Schneidkante 58 auf. Als Räumer 54 können
bereits verfügbare Messer von Mähgeräten verwendet werden (s. beispielsweise
WO 03/105 566 A1). Wie in der 4 dargestellt, kann auch
die zweite Kante des Räumers 54 scharf sein, so dass er umgedreht
werden kann, wenn die erste Schneidkante 58 verschlissen oder beschädigt
ist. Der Räumer 54 kann weiterhin in sich tordiert ausgeführt
sein, so dass er eine Ebene im Bereich der Schneidkanten 58 aufweist, die
gegenüber der Ebene seines Bereichs mit dem Loch zur Aufnahme der Schraube
48 einen kleinen Winkel einschließt. Weiterhin könnten auch kleine
Flügel oder andere nach oben und/oder unten überstehende Elemente am Räumer
54 angebracht werden, um seine Räumwirkung zu verbessern.
Durch die beschriebene Anbringung ist der Räumer 54
um eine parallel zur Rotationsachse der Schneidscheibe 22 verlaufende Achse
frei pendelnd mit dem Haltering 44 verbunden. Im Betrieb richtet sich der
Räumer 54 aufgrund der relativ hohen Drehzahl der Schneidscheibe
22 etwa radial zu ihrer Drehachse aus. Er entfernt Pflanzenmaterial, das
sich sonst oberhalb des Getriebegehäuses 42 und der Befestigungsrohre
62 der Teilerspitzen 30 ansammeln würde. Bei einem eventuellen
Aufprall auf einen Fremdkörper kann der Räumer 54 ausweichen,
ohne dass Beschädigungen zu befürchten wären.
In der 5 ist eine zweite Ausführungsform
einer Befestigung eines Räumers 54 am Haltering 44 dargestellt,
bei der die Mutter 50 direkt am Haltering 44 fixiert ist.
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Anspruch[de] |
Maschine (10) zur Ernte stängelartiger Pflanzen mit einer
in Drehung versetzbaren Schneidscheibe (22) zum Abschneiden auf einem Feld
stehender Pflanzen, einer darüber angeordneten Förderscheibe (24)
mit um ihren Umfang verteilten Aussparungen (26) zur Aufnahme von Pflanzenstängeln
und einem unterhalb der Schneidscheibe (22) befestigten Räumer (54),
dadurch gekennzeichnet, dass der Räumer (54) um eine parallel
zur Drehachse der Schneidscheibe (22) verlaufende Pendelachse frei schwenkbar
mit der Schneidscheibe (22) verbunden ist.
Maschine (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der Räumer (54) eine vorlaufende Schneidkante (58) aufweist.
Maschine (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Räumer (54) als flacher, sich parallel zur Ebene der Schneidscheibe
(22) erstreckender Schlägel ausgeführt ist.
Maschine (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass der Räumer (54) in sich tordiert ist.
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Patent Zeichnungen (PDF)
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