Die Erfindung betrifft einen Absorptionskörper zur Anbringung
an menschliche oder tierische Hautoberflächen im Bereich von Wunden, bestehend
aus einer äußeren Umhüllung, die durchlässig für flüssige
Stoffe ist, und einer von der Umhüllung umschlossenen inneren Lage, die im
wesentlichen aus einer Mischung aus einer Menge stark osmotisch wirksamer Substanzen
mit einer Menge osmotisch vergleichsweise schwachen oder osmotisch inaktiven Substanzen,
wie Zellulose, besteht.
Ein Absorptionskörper der eingangs genannten Art ist der
DE 100 59 439 der Anmelderin zu entnehmen.
Der bekannte Absorptionskörper hat sich in der Praxis gut bewährt, jedoch
besteht der Bedarf nach Verstärkung der Saugleistung, insbesondere bei mittel
bis stark sezenierenden, infizierten Wunden, aus denen das Wundexsudat aus der Wundgrundtiefe
effektiver herausgezogen werden kann.
Diese Aufgabe ist durch einen gattungsgemäßen Absorptionskörper
gelöst, bei dem innere Lagederart mit osmotisch wirksamen Substanzen aufgefüllt
ist, dass auf eine Wunde mit den darin enthaltenen Wundflüssigkeiten ein osmotischer
Druck ausübbar ist, über den die Wundflüssigkeit dem zu behandelnden
Organismus entziehbar ist und somit sowohl in der oberflächigen Wundregion
als auch in der Gewebetiefe eine interstitielle Normohydratation von Gewebe unterstützbar
ist, indem körpereigene Flüssigkeiten in ihrer Flussrichtung zur Hautoberfläche
des Patienten in den Absorptionskörper gelenkt sind und dort gehalten werden.
Insbesondere ist die innere Lage so beschaffen, dass die Flächenmasse
wenigstens 420g/m2 ist, wobei die Flächenmasse des darin gleichmäßig
verteilten Anteils der osmotisch wirksamen Substanzen wenigstens 200g/m2
beträgt.
Die Begriffe der Behandlung chronischer Wunden und der Ödemtherapie
sind oftmals nicht zu trennen, da entzündliche Prozesse, infektiöse Ereignisse
und Leckagen von Gefäßen bei der einen wie der anderen Art auftreten.
Tritt ödematöse, auf dem Boden pathologischer Prozesse entstehende
Flüssigkeit in die Zellen eines Gewebes ein, so werden diese Zellen komprimiert.
Ihr Abstand zu ernährenden oder abtransportierenden Gefäßen wächst,
Diffusionsprozesse erschweren sich, Stoffwechselprodukte reichern sich an und Sauerstoff
wird rar. Hinzu kommt, dass Stoffwechselprodukte aus sterbenden Zellen austreten,
so dass Zuckerabbaustoffe, wie Milchsäure (Laktat aus der Glycolyse) oder auch
Zitronensäure, sich ansammeln und einen aktiven Abbau von Kollagen herbeiführen
und Gewebe zerstören.
Hypothesen zufolge unterliegt dieser Abbau von Gewebe, der einer Wundentstehung
gleichkommt, einer Vielzahl weiterer Prozesse. Aktivierte Leukozyten, durch Fibrin
verklebte Wachstumsfaktoren (Growth factor trap hypothesis) und hypoxische Areale
unterstützen den Gewebeabbau.
Die Ursachen der störenden Potenz liegen im Vorhandensein von
Überwässerung und langen Stehzeiten von Wasser in Gewebe. Ein Therapieansatz,
der sich dieser Erkenntnis zugewandt hat, ist die Vakuumtherapie, bei der mittels
abgeschlossener Systeme die Wundregion spezifischen Unterdrücken ausgesetzt
wird. Die Heilungserfolge sind beeindruckend.
Nachteilig ist, dass dieser Therapieansatz ein sehr teurer, aufwändiger
und Apparate erfordernder Vorgang ist. Es ist daher vorteilhaft, analoge Mechanismen
über andere physikalische Gesetzmäßigkeiten der Wundregion zu applizieren,
beispielsweise über einen Verband gemäß Erfindung mit hohem osmotischem
Unterdruck. Überdimensionierte Mengen an wasserspeichernden Polymeren, z.B.
200g/m2, erfüllen diese Aufgabe und machen sich zunutze, dass Wassermolküle
nur unter Aufbringung hoher Trennkraft den Kontakt zu anderen Wassermolekülen
aufgeben. Der Umstand, dass ein so kleines Molekül wie Wasser bis auf 100°
C erhitzt werden muss, um diese Trennung zu erreichen, bezeugt dieses.
Über den Sog an oberflächlich gelegenen Wassermolekülen
werden demnach auch Wassermoleküle in tiefen Gewebeschichten erreicht, und
dort die überschüssigen wässrigen Exsudate abgesaugt. Kohäsionskräfte
des Wassers erlauben die kettenartige Entziehung von Wassermolekülen bis hin
zum Entstehungsort der Ödeme.
Mit diesem Sog wird eine Vielzahl von Vorzügen erreicht. Kollagen
abbauende Stoffe, wie Zitronen- oder Milchsäure, die im Ödem vorhanden
sind und dort die Wunde aktiv erhalten, werden entzogen. Diffusionsprozesse werden
wieder leichter, die Zellen erhalten Sauerstoff, Bausteine und Mediatoren wie Wachstumsfaktoren.
Die Kollagensynthese kann beginnen.
Unter Ausnutzung des unerwünschten Exsudats als Trägersubstanz
und als Spülmittel der Wundregion, werden im Exsudat befindliche Stoffe durch
mehrere Gewebeschichten hindurch gespült und reinigen die Schichten der Wunde.
Bekannte Wundauflagen mit superabsorbierenden Substanzen haben die
Eigenschaft, austretendes Wasser zu binden, um zu vermeiden, dass es auffällig
austritt. Zwar wird eine „Tiefenwirkung" erwähnt, aber nicht definiert.
Dagegen wird durch den vorliegenden Absorptionskörper z.B. beim Ulcus cruris
(VLE) eine Tiefenwirkung bis hin zur insuffizienten Vene und damit zum perivenösen
Gewebe und dessen Ödem erreicht. Über einen Quellprozess im Absorptionskörper
wird eine Adaptation an den Wundboden im Sinne einer Wundmorphologieadapatation
erreicht, da die vollgesogenen superabsorbierenden Granulate verschieblich sind.
Der Absorptionskörper kann in einem Verband vorliegen als Kombinationsprodukt.
Mit zusätzlichen Taschen oder Umhüllungen mit perforierten Folien im Sinne
von Wunddistanzgittern kann der Absorptionskörper eingelegt sein. Hier kann
er auch benachbart mit anderen Verbandsstoffen, wie Schaumverbänden, Alginaten,
hydrophilen Fasern, Polyhexaniden und Trägerstoffen, CMC (Carboxymethylzellulose),
hydrophilen Fasern, Hydrokolloiden, Lipokolloiden, Honig, Aktivkohle, Silber, Cellulose,
Pharmaka, Hydrogelen, Detergentien wie Tensiden und Poloxameren und deren Trägerstoffe,
anderen superabsorberhaltigen Körpern oder Vermischungen derartiger Vorrichtungen
verwendet werden. Abhängig von der Einsatzweise kann das Produkt mit einer
Seite zur Wunde gelegt werden, bei der der Absorptionskörper mittelbaren Kontakt
zur Wunde hat; auch kann er mit der anderen Verbandstoffart zur Wunde gerichtet
sein, wobei hier die Verbandstoffart einen Durchflusskörper bildet, durch den
der Absorptionskörper die Exsudate hindurch zieht und so dessen Absorptionskapazität
vergrößert und dessen Liegedauer auf der Wunde verlängert.
Die Umhüllung kann aus mehr als einer Folie oder Abdeckung bestehen,
beispielsweise dergestalt, dass einerseits ein Nonwoven, andererseits ein wasserfestes
oder wasserdampfdurchlässiges Backsheet vorliegt. Eine andere Möglichkeit
ist einerseits ein dreidimensional ausgeformtes Wunddistanzgitter und andererseits
eine Abdeckung mit besonderen Funktionen, wie das Tragen von Aktivkohle oder Antiinfektiva
etc., zu verwenden. Zwei homogene Abdeckungen oder die Vermischung unterschiedlicher
Abdeckungen sind möglich.
Die Umhüllung, bestehend aus einem oder mehreren Zuschnitten
soll bevorzugt verklebt, Ultraschall verschweißt, thermisch generiert oder
mechanisch vollzogen sein. Bevorzugt bildet die Naht nicht die Außenkante des
Produktes, sondern belässt einen nicht vernähten Materialanteil, der ein-
oder mehrblättrig flexible und weiche Produktkanten hat. Diese Umhüllung
kann im Umfang teils oder ganz verschlossen sein, an wenigstens einer Länge
offen bleiben oder Umschlagsfalten aufweisen.
Neben einer räumlichen Nachbarschaft von Produkten neben dem
Absorptionskörper innerhalb einer Umhüllung können die genannten
Stoffe, wie Schaumverbände, Alginate, hydrophile Fasern, Polyhexanide und Trägerstoffe,
CMC, Hydrokolloide, Lipokolloide, Honig, Aktivkohle, Silber, Cellulose, Pharmaka,
Hydrogele, Detergentien wie Tenside und Poloxamere und deren Trägerstoffe,
andere superabsorberhaltigen Körper oder Vermischungen derartiger Stoffe im
Absorptionskörper selbst vorliegen, beispielsweise dergestalt, dass die Superabsorbergranulate
in Stoffe dieser Art eingearbeitet sind, auch zusätzlich zu anderen Lagen,
die die Superabsorber-Teilchen oder andere osmotisch aktive Stoffe enthalten.
Eine Ausführungsform wäre die Einarbeitung von superabsorbierenden
Substanzen in hydrophilen Fasern, die als Trägersubstanz dafür vorliegen.
Innerhalb einer Umhüllung der inneren Lage können zusätzliche Deckschichten
aus anderen Stoffen wie Zellulose vorliegen, wobei dieses Produkt aus superabsorbierenden
Substanzen, hydrophilen Fasern, Zellulose-Deckschicht oder Deckschicht aus hydrophilen
Fasern und Umhüllung in einer zweiten Umhüllung vorliegt, die wenigstens
einen der genannten Stoffe zusätzlich enthält. Auch dieser kann in dieser
Umhüllung allein oder benachbart mit weiteren Stoffen in einer zusätzlichen
Umhüllung vorliegen, so dass im Gesamtprodukt ein Innenraum und zwei oder mehr
Umhüllungen vorliegen. Zwischen diesen können Zwischenlagen angeordnet
sein, die wasserdicht, wasserdampfdicht, luftdurchlässig, semipermeabel oder
anderweitig gestaltet sein können.
Eine Möglichkeit der Sicherstellung der Formstabilität liegt
in der festen Pressung der vorgenannten Substanzen des Absorptionskörpers,
bei der nicht notwendigerweise Klebstoffe benötigt werden.
So entsteht ein Produkt, das Stoffe wie CMC, hydrophile Fasern, Alginate
oder andere der genannten Stoffe in umhüllter Form aufweist, mit dem Zweck,
dass die osmotisch eher wirksamen Stoffe, wie granulatförmige superabsorbierende
Substanzen, andere Stoffe des Verbandes rücktrocknen, und daher die Lebensdauer
dieser Stoffe und deren Funktionsweise verlängert und daher Kosten, Material
und Pflegezeit einspart. Parallel werden Phasen der Wundruhe verlängert, stabile
Temperaturverhältnisse in der Wunde, die für Reparationsprozesse von Bedeutung
ist, erreicht, und es kommt zu einer bilateralen Interaktion der Flachseiten der
Stoffe. Denn einerseits wirken diese Stoffe in bekannter Form begünstigend
in Richtung der Wunde auf die Wundregion ein, während sie an ihrer wundabgewandten
Rückseite eine Rücktrockung durch andere Anteile des Verbandsstoffes erfahren.
Die näher zur Wunde applizierten Stoffe entfalten damit ihre Wirkung, und die
gegenüberliegenden können eine Durchfluss-Spülung durch sich hindurch
in die anderen Verbandsstoffanteile bewirken.
Die superabsorbierenden Substanzen, vornehmlich Granulate, können
in Fasermatten eingepresst oder eingebracht sein, jedoch auch eingeklebt,
geschweißt oder anderweitig fixiert sein. Hier können zwei Deckschichten
einen Mix aus Cellulose und superabsorbierenden Substanzen überdecken, die
beispielsweise als Airlaid-Matte hergestellt werden. Die superabsorbierenden Substanzen
können aber auch in alle anderen genannten Stoffe eingearbeitet sein, insbesondere
in Hydrokolloidfasern, Alginaten oder einer Vermischung verschiedener Substanzen
der genannten Art oder mit dritten Stoffen.
Zwei Schichten aus Cellulose mit dazwischen liegenden superabsorbierenden
Substanzen (ohne Cellulose) als Sandwich-Anordnung sind ebenfalls denkbar.
Da ein Verbandswechsel mit dem Absinken der Temperatur der Wundregion
einhergeht, ist es denkbar, dem Absorptionskörper Reagentien zuzuführen,
die im Sinne einer kontrollierten, bioverträglichen, exothermen Reaktion die
Wundtemperatur stabil halten. Chemische Reaktionen wie Prozesse auf der Basis von
Pfeffer können Berücksichtigung finden, insbesondere daher, als dass diese
auch einen zusätzlichen osmotischen Sog errichten werden.
Das Produkt kann Verwendung finden als Teil einer Kompressionstherapie,
Verband als Teil einer Therapie bei Kompartmentsyndrom oder bei der Vakuumtherapie
vermittels Unterdruck. Im letzteren Falle addieren sich die beiden Druckarten, subatmosphärische
und osmotische, so dass eine sehr suffiziente Ödemtherapie entsteht.
Bekannte Verbände mit Superabsorber-Teilchen erreichen die notwendige
Potenz aus mehreren Gründen nicht. Die bekannten Verbände enthalten zu
wenig superabsorbierende Substanzen, wobei die letzteren noch künstlich in
ihrer Potenz geschwächt werden, da sie stark beabstandet von der Wundregion
hinter Polyurethanschäumen oder Celluloselagen liegen. Bei anderen Produkten
wird der osmotische Effekt mit Lösungen abgeschwächt. Insgesamt sind die
derart applizierten Superabsorber-Teilchen von nur sehr geringer osmotischer Potenz,
und ihr Potential wird innerhalb des Verbandes verbraucht.
Der Absorptionskörper gemäß Erfindung soll Verwendung
finden bei akuten und chronischen Wunden, iatrogenen Durchtrennungsstellen der Haut,
Verbrennungswunden, nässenden entzündlichen Prozessen der Haut oder exulzerierenden
Prozessen neoplastischer Genese, nässenden Infektionen, Fisteln, postoperativen
Drainagen, Stomata, atopisch veränderlichen Arealen der Haut, gelenknahen Hautumschlagsfalten
wie Achsel- oder Leistenhaut, Schleimhautoberflächen des Menschen und des Tieres
sowie in Verbindung mit anderen Verbandstoffen, die lokaltherapeutischen Effekt
haben und bei anderen Anwendungen, bei denen eine atraumatische Wundauflage indiziert
ist. Spalthautentnahmestellen, plastische Deckungen, Abszesse und urologische Anwendungen
seien gleichermaßen als Indikation fixiert wie proktologische Anwendungen und
prophylaktischer Einsatz zur Prävention, z.B. für Eindämmung von
Keimverschleppung und Reduktion der Ausbreitung von Keimen. Insbesondere steht die
funktionelle Kombination mit den anderen breit beschriebenen Vorzügen im Vordergrund.
Anwendungen unter atmosphärischem Unterdruck, seien sie kontinuierlich oder
intervallgeschaltet, elektrisch oder manuell, Anwendungen bei Kompressionstherapie
oder Kohlendioxid-Bad bilden weitere wesentliche Möglichkeiten.
Zum allgemeinen Verständnis des Begriffes „osmotisch aktiv"
ist zu bemerken:
Gemeint sind Eigenschaften oder Summen aus physikalischen oder/und chemischen Prozessen,
wie beispielsweise Elektronegativitäten, Molmassen, Ladungsausgleich, molekulare
Interaktionen oder Verdünnungsneigungen von Stoffen wie Salzen, Zuckern und
Proteinen, die aufgrund eigener Eigenschaften oder Mengen und Konzentrationen einen
Druckgradienten im Sinne einer Strömungs- oder Einsogneigung von z.B. wässrigen
Stoffen bewirken.
Das Vorhandensein einer semipermeablen Membran ist zwar für die
experimentelle Demonstration notwendig, die zugrunde liegenden Gesetzmäßigkeiten
finden auf molekularer Ebene aber auch ohne die Membran statt.
Gesetzmäßigkeiten aus den Bereichen und Themen Hypo-, Iso-
und Hypertonie einzelner Komponenten, Diffusion, Angleichungsprozesse und Angleichungsenergien,
Gleichgewichte, hydrostatischer Druck, osmotischer Druck, chemische Potentiale,
Mischungseffekte, Konzentrationen, molare Dichte, Entropie und Gibbs-Energie können
einzeln oder summenrechnerisch Anwendung finden. Alternativ oder ergänzend
können Regelwerke der Prozesse von onkotischen Drücken, kolloidosmotisch
relevanten Vorgängen und anderen Ereignissen, die von Anzahl und/oder Beschaffenheit
von Makromolekülen beeinflusst werden, vorliegen.
Verkürzt dargestellt, gelten hier vorzugsweise Prozesse, die
zu Interaktionen mit Wasser führen, dieses lenken, speichern oder wenigstens
kurzzeitige Verbindungen mit ihnen eingehen.
Die Bedeutung dieser Strömungsrichtungsdefinition hat weit reichende
Konsequenzen. Beispielsweise sei genannt:
Es werden im Wesentlichen zwei Reinigungsprozesse an der Wunde durchgeführt.
Zum einen entziehen die Superabsorber-Teilchen dem Wundgrund das Wundexsudat, wodurch
eine physiologische Normohydratation (normaler Flüssigkeitsgehalt) unterstützt wird.
Die Wundränder werden stabilisiert. Das Wundbett wird positiv konditioniert.
Zum zweiten konzentrieren sich vor der Umhüllung Ausscheidungen mit geringem
Wassergehalt, die an dem Umhüllungsmaterial anhaften und über den Wechsel
des verbrauchten Absorptionskörpers entnommen werden können.
Der Absorptionskörper gemäß Erfindung wirkt einer unerwünschten
Granulation der Wunde entgegen. Da das pathologisches Exsudat aufgenommen wird,
werden schädliche Proteasen aufgesaugt, zu denen beispielsweise MMP's (Matrix
Metallo Proteasen) und TIMP's (Tissue Inhibiting Metallo Proteasen) zählen.
Auf Grund aktiver Einsaugprozesse der schädlichen Proteasen wird eine sekundär
antiinflammatorische Leistung erzielt. Der Absorptionskörper passt sich über
den Saug- und Quellprozess an die Morphologie der Wundregion an.
Die mit der Wundflüssigkeit lokal durchtränkte und gequollene
Matte füllt die jeweilige Wunde wenigstens teilweise aus.
Die Matte kann zunächst innerhalb der Umhüllung frei beweglich
sein.
Idealerweise soll der aufgequollene Absorptionskörper ganzflächig
an dem Wundbereich aufliegen. In diesem Zusammenhang kann die wundabgewandte Umhüllungnwand
aus einem Textil- bzw. Folienmaterial bestehen, das nicht oder nur wenig, während
die andere, wundnahe Wand wesentlich mehr dehnbar ist.
Es wird eine möglichst große Oberfläche der im Kern
verteilten Superabsorber-Teilchen sowie eine möglichst große Homogenität
des Kerns angestrebt. Die in den Kern vorzugsweise klebstofffreien eingebetteten
Superabsorber-Teilchen können eine im Wesentlichen gleichmäßige Matrix
bilden. Dabei können die Superabsorber-Teilchen scharfkantig sein, damit ihre
Oberflächen vergrößert sind. Die scharfkantigen Superabsorber-Teilchen
verbessern zugleich die Haftung an den Textilfasern, die vorzugsweise zu einem wirren
oder richtungsorientierten, mechanisch verfestigten Vlies verarbeitet sind. Die
Textilfasern können geknickte, gebogene oder gefaltete Faserabschnitte von
unterschiedlicher Breite und Länge sein. Die Textilfasern können wenigstens
teilweise um die einzelnen Superabsorber-Teilchen herum verlaufen, so dass die Grenzflächen
und somit die Saugkraft vergrößert werden können. Als Textilfasern
eignen sich Polymer-Fasern und Naturfasern.
Die Superabsorber-Teilchen können beispielsweise vernetzte, teilneutralisierte
Akrylsäure-Polymere sein. Die Superabsorber-Teilchen können auch gelartig
oder keramisch sein.
Den Superabsorber-Teilchen kann ein Kernvernetzer, vorliegend als
Core-cross-linker (CXL) oder auch als Surface-Cross-Linker (SXL), oder eine Mischung
beider Vernetzer zugesetzt sein.
Der Absorptionskörper wirkt mit derartigen Superabsorberteilchen
als hydroaktiver Wundverband, der die aufgenommene Flüssigkeit wieder herausdampfen
lässt.
Die Verwendungsmöglichkeiten des Absorptionskörpers können
durch Zugabe von pharmakologischen Stoffen auf atomarer bzw. elementarer Basis,
wie Verbindungen mit Zn, Ca, Na, erweitert werden. Zu den pharmakologischen Stoffen
zählen beispielsweise Entzündungshemmer, Antibiotika, Wachstumsfaktoren,
Homöopathika, Analgetika, Antipyretika und Desinfektionsmittel.
Der in der Umhüllung befindlichen inneren Lage und/oder der Umhüllung
können Extrakte von Braunalgen, Carboxymethylcellulose, Alginate, Hydrokapillare,
Hydrogele, Enzyme, Verbindungen auf der Basis von Keramik, Wachstumfaktoren, metallische
Zugaben, beispielsweise auf der Basis von Silber, Gold, Platinum und Titan, weiterhin
osmotisch aktive Substanzen, wie Salze, Zucker, Proteine, Enzyme, wie Peroxidase,
zur Regulation des osmotischen Drucks zugeführt sein. Es kann die Zugabe von
die Keimzahl reduzierenden Stoffen, wie Octenidin oder Polyhexamid vorgesehen sein.
Die pharmakologischen Stoffe können teilweise von körpereigenen
Flüssigkeiten, wie pathologischem Wundexsudat, ohne den Einsatz von Elektrolytlösung
aufgenommen und aufgelöst werden.
So wird über die Reduktion der Keimzahl durch physikalische Eigenschaften
des Verbandstoffes die Gefahr von Mutationen, Biofilmen, Resistenzen und Infektionen
verringert und die Wirksamkeit von antibiotischen Maßnahmen durch pharmakologische
Eingriffe verbessert.
Es wird beispielsweise auf nicht-oberflächliches Exsudat ein
in Richtung Absorptionskörper gerichteter Effekt erzielt, der die Förderung
der Austrittsmenge sowie der Geschwindigkeit der Förderung verändert.
Die pathologische Neigung zum besonders langsamen Fluss der Wundflüssigkeiten
durch das Gewebe hindurch, die bis hin zur Stasis der Wundflüssigkeit in der
Gewebetiefe führen kann, führt zu Zellödem und Überwässerung
des Zellzwischenraums, so dass über den hier zu vollführenden Sog an äußerem
Exsudat die Stasis in Richtung eines Flusses an Flüssigkeit zum Absorptionskörper
hin bewegt wird. Die Überwässerung der Wundgrundtiefe wird damit reduziert,
und ihre nutritive Gesamtsituation und damit ihr Heilungspotential wird verbessert.
Es werden im Wesentlichen zwei Reinigungsprozesse an der Wunde durchgeführt.
Zum einen entziehen die Superabsorber-Teilchen dem Wundgrund das Wundexsudat, wodurch
eine physiologische Normohydratation unterstützt wird. Die Wundränder
werden stabilisiert, und es erfolgt auch eine gewünschte Wundbettkonditionierung.
Zum zweiten konzentrieren sich vor der Umhüllung Ausscheidungen mit geringem
Wassergehalt, die sich an dem Umhüllungnmaterial anhaften und über den
Wechsel des verbrauchten Absorptionskörpers entnommen werden. Der Absorptionskörper
gemäß Erfindung wirkt einer überschüssenden Granulation der
Wunde entgegen. Da das pathologisches Exsudat aufgenommen wird, werden schädliche
Proteasen aufgesaugt, zu denen beispielsweise MMP's (Matrix Metallo Proteasen) und
TIMP's (Tissue Inhibiting Metallo Proteasen) zählen. Auf Grund aktiver Einsaugprozesse
der schädlichen Proteasen wird eine sekundär antiinflammatorische Leistung
erzielt. Der Absorptionskörper passt sich über den Saug- und Quellprozess
an die Morphologie der Wundregion an.
Über den Absorptionsprozess kann der Absorptionskörper so
schwer werden, dass er überschießende Granulation durch sein Eigengewicht
bremst und so der Wundbetthomogenisierung zuarbeitet. Das gewichtsbestimmende Element
ist das Wundexsudat selbst.
So kommt es zu einem Verbandstoff, der bei flächenhaftem Anblick
eine homogene Oberfläche hat, jedoch aufgrund seiner technischen Konzeption
eine wundphasenspezifische Generalantwort bietet.
Hinzu kommt, dass nekrotische Bereiche der Wunde durch den Verbandstoff
abgescheuert und abgelöst werden, wobei, die darauf folgende Nässung durch
den Verbandstoff aufgefangen wird.
Wo eine Wunde infiziert ist, dort saugt der Absorptionskörper
die Keime ab und entzieht der Wunde die Keime, die Toxine, das Exsudat, die Quellen
der Entzündung und das Ödem. Da das Ödem und Teile der Entzündungsreaktion
die Entstehung von organisierten Keimsystemen, Biofilm genannt, unterstützen,
verkürzt der Absorptionskörper die Dauer der Infektion, reduziert die
Wahrscheinlichkeit des Auftretens der Infektion und wirkt synergistisch weiteren
antiinfektiven Maßnahmen zu. Die Ausprägung oder die Auf Keime wie MRSA
(methizillin resistenter Staphylococcus aureus) werden bekämpft. Insbesondere
im ambulanten, häuslichen, nicht-stationären Bereich führt die Eradikation
dieser populationsgefährdenden Keime zu einer schnellen Abheilung chronischer
Wunden, da nur hier sie ihre pathogenen Bedingungen vorfinden und zu ggf. lebensbedrohlichen,
oft unbeherrschbaren Infektionen führen. Dieses gilt auch für Keime wie
VRE (Vancomycin resistente Enterococcen) und CA-MRSA (Community acquired MRSA).
Wo eine Wunde sich in der Reinigungsphase befindet, nimmt der Absorptionskörper
die ausgespülten Flüssigkeiten aktiv auf und bindet sie fest. Wo eine
Wunde granuliert und sich neue Zellen bilden, schützt der Absorptionskörper
sie vor der Zusammensetzung des pathologischen Exsudates der Wundregion der Nachbarschaft.
Wo eine Wunde hypergranuliert, bremst der Absorptionskörper sie
in das erwünschte Wachstumstempo durch das Eigengewicht und das Gewicht der
aufgenommenen Exsudation. Der Wundrand wrid frei von entzündlichen ödematösen
Prozessen der gesunden Haut gehalten.
Sogar dort, wo gesundes Gewebe ist, trägt die geringe Dicke des
Absorptionskörpers unter Kompressionsverbänden dazu bei, dass Übergangskanten
des Verbandes sich nicht sehr tief in die Haut des Patienten drücken, während
viele andere Produkte eher dicker sind und Ab- oder Einschnürungen, Ab- oder
Eindrücke oder nachhaltige Druckkanten mit der Gefahr von Perfusionsminderungen
entstehen und dadurch Hautschädigungen fördern.
Kompressionsleistungen von umgebenden Kompressionsverbänden werden
ungehindert weitergeleitet, während dem La Place'schen Gesetz folgend dickere
Verbände bei gleiche Kompressionsumgebungen bei sodann höherem Radius
die Kompression in der Tiefe behindern und weniger oder gar unkontrolliert weniger
Kompression weiterleiten. Dieses ist insbesondere bei Schaumverbänden und dicken
Zelluloselagen der Fall, da hier deren Elastizität diese Reduktion noch verschlimmern.
Der Absorptionskörper gemäß Erfindung kann auch zur
Feuchttherapie verwendet werden, ohne von vornherein nass zu sein.
Es kann an ausgewählter Stelle des Absorptionskörpers bzw.
der inneren Lage eine signifikant höhere Menge an vergleichsweise kleinen,
schnell saugenden Superabsorber-Teilchen vorliegen als an anderen, so dass lokal
die Funktion eines Wundfüllers im Laufe des Absorptionsprozesses entsteht.
Wird eine Wundfüllungsfunktion angestrebt, so bietet sich eine Umhüllung
mit Wänden von unterschiedlicher Dehnbarkeit an. Insbesondere kann die wundnahe
Wand eine größere Dehnbarkeit als die der gegenüber liegenden, wundabgewandten
Wand aufweisen.
Ferner kann der Absorptionskörper von wenigstens einer Schaumstoff-Schicht
unterlegt sein, die über wenigstens einen Klebepunkt oder eine periphere Naht
mit der Umhüllung verbunden ist. Die Schaumstoff-Schicht kann offen- oder geschlossenporig,
hydrophil oder hydrophob sein. Wird ein geschlossenporiger Schaumstoff eingesetzt,
so empfiehlt es sich, in dem Schaumstoff durchgehende Öffnungen einzubringen.
Übrigens können die durchgehenden Öffnungen bzw. Löcher
an jedem flächigen Material eingebracht sein, das Bestandteil des Absorptionskörpers
ist.
Eine mögliche Zugabe von Tensiden führt zu einer signifikanten
Erhöhung der Exsudation einer Wunde und kann wünschenswert sein. Hier
sollten insbesondere biokompatible und systemisch wie lokal unbedenkliche Stoffe
Einsatz finden, um die komplexen Kaskaden von Interaktionen von Drucksituationen,
Perfusion, venösem Abtransport, Zellstoffwechsel, Motilität und Inertheit
von Zellen wie Erythrozyten und Granulozyten, von körpereigenen oder zugegebenen
Wachstumsfaktoren, immunrelevanten Zellen und Stoffen oder anderen für das
Wachstum von Gewebe bedeutsamen Faktoren nicht zu stören. Eine mögliche
Vasodilatation in der Wundregion kann hier begünstigend wirken, auch wenn sie
Folge der Zugabe von Tensiden ist, da hier die Exsudation der Wundregion im Vordergrund
steht und es zu einer Tiefenreinigung der Wundregion kommen soll. Dieses betrifft
auch den optisch erkennbaren Wundboden, den kausaltherapeutisch relevanten Wundgrund
sowie den Wundrand, Gewebeteile, die vor Exsudation und schädlichen Stoffen
geschützt werden, indem die superabsorbierenden Granulate oder andere Wundkontaktflächen,
wie Schäume aus PU, PE oder anderen Polymeren, Zellulose, Alginate, Hydrogele,
Kohleverbindungen, Silberpräparate, Honig, Vliessotoffe, Nonwovens, Antiseptika,
Träger dieser Stoffe, Folien oder fettimprägnierte Oberflächen diese
Funktion erfüllen.
Diese Zugaben, wie die Tenside, oder andere genannte Stoffe können
kovalent, lösbar oder frei an anderen Oberflächen verbunden sein.
Teile der Komponenten können unterschiedliche Lochstrukturen
aufweisen, die die Interaktion von übergeordneten Lagen erleichtern. Der Durchtritt
in die nächstgelegenen Lagen in beide Richtungen, additiv zur und absaugend
von der Wunde, wird damit erleichtert.
In Kombination mit einem Schaumverband in einer gemeinsamen zusätzlichen
Umhüllung werden weitere Vorteile erzielbar. So werden zwei Formen von Wundruhe
erreicht: Bei starker Exsudation wird die Seite, die in der Umhüllung flächenhaft
den Absorptionskörper zeigt, zur Wunde appliziert, und über den erwünschten
starken Saugeffekt entstresst der Absorptionskörper die Wundumgebung, indem
er ihr das unerwünschte und mit schädlichen Boten- und Inhaltsstoffen
versehene pathologische Exsudat entzieht. Interstitielle und interzellulare, aber
auch zelluläre und auch vaskuläre Räume erreichen die Nähe einer
physiologischen Bewässerung, so dass Perfusion, arterieller Zustrom, venöser
Abtransport und transmembranöse Diffusion optimiert werden und nicht durch
lange Diffusionswege, durch pathologische wässrige Lösungen und reaktive
biorelevante Enzyme behindert werden. Zellwachstum benötigt den arteriellen
Anstrom von Proteinen, Sauerstoff wie auch den Einschuss von Gefäßen,
Nerven und Funktionsträgern der Immunabwehr.
Bei schwächerer Exsudation kann die Schaumseite eines Schaumverbandes
zur Wunde appliziert werden. Hier erzielt der Absorptionskörper einen mittelbaren
Faktor der Wundruhe, indem er seine Saugkraft als Rücktrockner des Schaums
nutzt. Hierzu ist es vonnöten, dass der Schaum annähernd durchfeuchtet
ist, so dass z.B. durch Kapillarwirkungen der Durchstrom durch den Schaum gelingt
und ein sanfter Einstrom in den Absorptionskörper entsteht. Hier trocknet der
Absorptionskörper den Schaum zurück und bildet ein sekundäres Reservoir,
das die Kapazität des Schaums um die Kapazität des Absorptionskörpers
erhöht, ohne dass dieser nennenswerten Kontakt zur Wunde selbst hat.
Eine Umhüllung, die in dieser Ausführungsform den Schaum
und den Absorptionskörper umgibt, kann aus perforierter PE-Folie gebildet sein,
die kraterförmige Löcher gleicher oder unterschiedlicher Geometrie aufweist.
Das erfindungsgemäße Prinzip des einzelnen Absorptionskörpers
ermöglicht es, eine optische, vereinfachte Kontrolle des austretenden Wundexsudats
bei Verwendung von derartigen, mit Superabsorber-Teilchen durchsetzten Absorptionskörpern
durchzuführen, vorausgesetzt, dass der Absorptionskörper in Form einer
entsprechenden, an die Wunde angepassten Größe eingesetzt wird.
Von großem Vorteil ist, dass das aufgesogene Wundexsudat eine
begrenzte Position im Absorptionskörper einnehmen und behalten kann, wodurch
die wundbenachbarte Umgebungshaut vom Wundexsudat nicht angegriffen wird.
Zur Unterstützung des allgemeinen Verständnisses der Funktionsweise
lässt sich noch betonen:
Eine Überwässerung stellt beispielsweise ein Ödem dar, das auf dem
Boden einer CVI (chronisch venösen Insuffizienz) entsteht. Die Gefäßwand
der betreffenden Vene wird aufgrund pathologischer Prozesse durchlässiger,
und nennenswerte Mengen an zunächst in der Vene befindlichen wässrigen
Bestandteilen dringen nach außen in den Raum außerhalb der Vene. Dieses
geschieht insbesondere in der Höhe des Knöchels am Sprunggelenk des Beines,
da hier die Blutsäule der Vene ihren Beginn findet und hier
der hydrostatische Druck am größten ist.
Es kommt zu einer Überwässerung der Umgebung, der gesunden
Zellen, der Haut und der Zellenzwischenräume. Diffusion arterieller und nutritiv
bedeutsamer Stoffe wie auch der Abtransport verbrauchter Stoffe über die Vene
werden eingeschränkt. Die Zellen gelangen in eine reduzierte Stoffwechsellage,
biorelevante Prozesse und fein orchestrierte Stoffwechselkaskaden gehen zu Grunde
und die Zellen sterben ab. Ein venöses Ulcus cruris entsteht, bricht bis zur
Haut durch und bleibt zeitlebens überwässert.
Derselbe Prozess in der Lunge würde über die Steigerung
der Nierenleistung bekämpft, zumindest dann, wenn die ganze Lunge betroffen
wäre.
Die Bekämpfung dieser Überwässerung am Unterschenkel
mit Hilfe von Diuretika ist nicht angezeigt, da eine Vielzahl von medizinischen
Gründen dagegen spricht. Hier entstünde ein Eingriff in kardiorelevante
Systemkomplexe, und da eine akute Lebensgefahr im Gegensatz zum Lungenödem
nicht erkennbar ist, müssen andere Wege gefunden werden.
Im Gegensatz zu diesen Erkenntnissen sieht die Praxis der Therapie
vor, Verbände vergleichsweise niedriger Saugkraft und mangelhafter Retention
zu applizieren. Das Ödem im Beingewebe wird dabei ungerichtet, passiv, lokal
und physikalisch bekämpft.
Dearartige Therapieansätze haben gemeinsam die Kombination aus
Kausaltherapie (Herzmedikation zur Herzkräftigung und daher Bekämpfung
der Blutstauung in der Lunge einerseits sowie Tragen von Kompressionsstrümpfen
zur Bekämpfung des Austritts von venösem Presswasser andererseits) und
Symptombehandlung (Diurese für Entwässerung der Lunge einerseits wie auch
die Auflage angeblich saugstarker Verbände andererseits).
Während die Funktionseinschränkung von z.B. Lungengewebe
als bedrohlich eingestuft wird, bleibt die ödematöse Aufquellung von gelenksnahem
Gewebe als vergänglich und damit unproblematisch eingeschätzt. Hier entsteht
das erste Ungleichgewicht, das zwar mit Blick auf Vitalfunktionen und Lebenserhalt
nachvollziehbar ist, jedoch den kurzen Weg in patientenseitiges Leid, Schmerzen,
chronische Erkrankungen, Kosten, manchmal auch Verlust des Arbeitsplatzes und eine
Vielzahl weiterer Nachteile unterschätzt.
Jeder Mediziner weiß, dass verordnete Kompressionsstrümpfen
oft nicht sinngemäß und konsequent getragen werden. Hier zeigt sich, dass
die wesentliche Funktion, Beingewebe zusammenzupressen, nicht zum Alltag der Patienten
passt, da das Anziehen, wenn überhaupt möglich, sehr mühsam ist und
als sehr unangenehm empfunden wird. Im Sommer schwitzen die Patienten, und das Ausziehen
ist auch oft schwierig.
Im Ergebnis wird entweder eine Kompressionsstrumpfhose verordnet,
die zu wenig Druck erzeugt, die aber wenigstens getragen wird, oder es werden gar
keine Strümpfe getragen. Der kausaltherapeutische Ansatz, der für die
Lunge in der medikamentösen Steigerung der Herzleistung liegt, versagt oft
bei der venösen Insuffizienz, denn diese ist nur über gute Kompressionstherapie
erzielbar. Findet diese nicht oder nicht ideal statt, so wird die Vene dauerhaft
weiter nässen.
Die Therapie mit Unterdrucksystemen, die sogenannte Vakuum-Therapie,
scheint wirksamer zu sein, da diese über subatmosphärische Druckverhältnisse
an der Tiefe der Austrittsstelle von Flüssigkeiten zieht.
Da diese Therapiewahl jedoch auch eine Vielzahl von Nachteilen hat,
die im Spektrum von hohen Kosten und Immobilität über hohe Anforderungen
zur Anwendung bis hin zu Todesfällen reichen, gilt es, neben den nephrologisch-diuretischen
und neben den vakuum-unterstützten Therapieansätze einen dritten Ansatz
zu finden.
Vorteilig wäre hierzu ein einfach anzuwendender Verband; der
sich bekannte physikalische Verhältnisse und Gegebenheiten zunutze macht und
auf pharmakologische Prozesse verzichtet.
Gemäß Erfindung wird ein Verband gewählt, der die Vorteile
der subatmosphärischen Ansätze erzielt, ohne mit den Nachteilen von Unterdruck
der Luft, wie etwa die Erschaffung von luft- und sogdichten Kammern, kämpfen
zu müssen.
Dieses gelingt über den Einsatz von signifikanten osmotischen
Unterdruckverhältnissen, die in Form eines Verbandes flächenhaft auf die
Wundoberfläche gelegt werden und sich in neuartiger Form physikalischen Gesetzmäßigkeiten
anschließen.
Vorzugsweise weist die innere Lage, die die Form einer Matte an Zellulose
Trägermaterial für Superabsorber-Partikel hat, eine Flächenmsse von
mehr als 300 g/m2 und hat mehr als 50% osmotisch wirksame Substanzen.
Die Bindungskraft liegt bei 0,5 bis 2g NaCl in 0,9%i-ger Lösung pro g der inneren
Lage.
So wird über den angestrebten Verband eine derart hohe osmotische
Potenz (erste Kraft) in die Wunde gelegt, dass Flüssigkeiten der Wundoberfläche
unverzüglich eingesogen werden. Deren Kohäsionskräfte (zweite Kraft)
übertragen diese Flußrichtungsweisung auf benachbarte
Wundflüssigkeiten, so dass eine Tiefenwirkung entsteht. In der Wundtiefe wird
daher eine Strömungsrichtung der überschüssigen Wundflüssigkeiten
definiert, und aufgrund mehrerer Einflüsse wird diese erhalten und fortgeführt.
Hierzu ist neben der Kohäsionsneigung von Flüssigkeiten
auch deren Adhäsionsneigung (dritte Kraft) zu nennen, so dass zwar nur wenig
Flüssigkeit den direkten osmotischen Sog erfährt, dessen Richtungsweisung
jedoch auch in der Tiefe angelangt. Es ist zu vermuten, dass auch in der Tiefe des
Gewebes ein Mechanismus (vierte Kraft), der auf dem Boden von Kapillaraszension
entsteht, zwischen den Zellen stattfindet, so dass hierdurch die Erhaltung der Flussrichtungsdefinition
unterstützt wird.
Der in der Tiefe befindliche Pressdruck (fünfte Kraft) der durchlässigen
Vene unterstützt diesen Effekt, da sie nur den Ausweg der Flüssigkeiten
nach peripher und damit zur Haut kennt. Hier wäre die fünfte Einflussgröße
beschrieben, die angestoßen durch den hohen osmotischen Sog zu einer Entlastung
der Überwässerung des Wundgrundes führt.
Die Summe dieser Faktoren führt zu der sechsten Größe.
Diese ist bedeutsam für das Funktionieren des Zusammenspiels der ersten fünf.
Hierzu muss etwas ausgeholt werden, denn physikalische Gesetzmäßigkeiten
zum Zusammenhang mit der Strömung sind hier für die Bemessung der herrschenden
Kräfte von Bedeutung:
Als Ursache einer Strömung betrachtet man aus physikalischer Sicht immer eine
Druckdifferenz &Dgr;p auf einer Strecke eines Rohrsystems. Zwar liegt in unserem
Falle kein Rohrsystem im engeren Sinne vor, jedoch kann das zu durchströmende
Gewebe als geschlossenes System betrachtet werden, durch das sich das Wundsekret
eigene Wege und Kanäle suchen muss. Hierbei unterliegt es bremsenden Einflüssen
wie Scherkräften, Strömungswiderständen, Reibungsverhältnissen,
mechanischen Druckdifferenzen, Schubspannungen, Stromstärken, wechselnden Durchmessern
der Wege und Kanäle und anderen Einflußgrößen. Trotz ihrer langsamen
Strömung liegen die Bedingungen für die Kennzeichnung als laminare Strömung
nicht vor; hingegen ist die Bedingung der höheren Flussgeschwindigkeit zur
Kennzeichnung als turbulente Strömung auch nicht gegeben.
In der Annahme, dass hierzu die Reynoldsche Zahl Re, eine empirische
Zahl, die etwa ein Verhältnis zwischen Impulsen (Kraftstöße) und
durch Reibung mögliche Abfederung beschreibt, unter der Grenze der Umschlagshöhe
von 2300 liegt, läge es nahe zu vermuten, dass eher die Bedingungen einer laminaren
Strömung bei unbehandelten Ulcera der beschriebenen Genese vorliegen.
Konstante Gesetzmäßigkeiten zur Flussrichtung und zur Flussgeschwindigkeit
liegen sicherlich nicht vor, vielmehr finden sich Vermischungen von verschiedenen
Gesetzmäßigkeiten wie das Gesetz von Hagen-Poiseuille oder das Gesetz
von Bernoulli oder des Einfluss des Fåhraeus-Lindquist-Effekt (Einfluss des
Gefäßdurchmessers, Axialmigration).
Im Anschluss an diese eher rein physikalische Betrachtung von Fließverhältnissen
ist von Bedeutung, dass in der unbehandelten Wundregion unterschiedlichste Phasen,
Bedingungen, Drücke und Flussraten bestehen.
Hieran anschließend kommen die obigen fünf Kräfte zusammen.
Denn das osmotische Potential eines Suberabsorbens durchbricht diese Unordnung und
erschafft eine Fließrichtung der Wundflüssigkeit, indem er an der Oberfläche
saugt und wundtiefe Flüssigkeiten über die Summe der genannten Kräfte
mit abgesaugt werden. Der Impuls an den ersten Wassermolekülen in den Verband
hinein generiert einen Impuls für alle nächst folgenden Wassermolekülen,
indem sie über die genannten Kräfte oder auch über „van der
Waals-Kräfte" kettenförmig miteinander verhaftet sind. Der Zug am ersten
Glied erschafft einen Zug am letzten Glied, und im Sinne einer selbständigen,
dynamischen Fortsetzung dieser Prozesse folgen die Wassermoleküle dem einmal
eingesetzten Strom dauerhaft, da das osmotische Gefälle des Suberabsorbens
eine Einbahnstrasse in das Produkt hinein erschafft.
Das Gefälle an osmotischer Kraft und Kohäsion lässt
eine Entwässerung in der Gewebetiefe, direkt im räumlichen Umfeld der
insuffizienten Vene entstehen. Der auf die Wundoberfläche aufgelegte Verband
hat seine primäre Funktionserfüllung in gerade dieser Gewebetiefe und
entzieht dort das Wasser und dehydriert das Ödem. Hierzu wirkt er durch das
zwischen Wundboden und Wundgrund gelegene Gewebe hindurch und saugt transtissual
perivenöse Überwässerungen ab, ohne mit diesen in besonderer räumlicher
Nähe zu stehen. Das hohe osmotische Potential entzieht der Wunde ihre nicht-oberflächlichen
Ödeme. Sanft und körperschonend, und insbesondere ohne Zellen oder Luft
zu dehydrieren, reguliert das Ausmaß des Durchflusses von Exsudat durch diese
Kanäle die Saugkraft, indem bei hohen Mengen an Exsudat das Produkt aktiv anspringt
und sich der Wundbodenoberfläche noch eher zuwendet, hingegen bei niedrigen
Mengen nur Luftfeuchte über Verdampfungsprozesse erschaffen wird. In allen
Fällen werden auch die Prinzipien der Feucht-Therapie gewährt und unterstützt.
So entsteht ein Saugverband, der im Verständnis der unter hohem
osmotischem Druck sanft biorelevante Noxen wie Keime, Toxine, Proteasen etc. aktiv
entfernt. Hierbei ist das pathologische Exsudat weniger als beherrschungswürdiges
und wundheilungsschädliches Problem anzusehen, sondern es wird im Gegenteil
zum heilungsförderlichen Gegenstand: Es bildet das Transportmedium für
diesen reinigenden Saugeffekt, und wird nach Eintritt in den Verband als Luftfeuchte
wieder an die Wunde abgegeben, nachdem es von seinen schädigenden Substanzen
befreit wurde, da diese nicht mit verdampfen, sondern im Verband zurückbleiben.
Der Verband reinigt damit Teile des Exsudates, nachdem dieses eine eigenen und andere
Schädlinge in den Verband hineingetragen hat.
Den Weg in den Verband hinein hat es gefunden, weil es angeregt wurde,
in eine vordefinierte Richtung zu fließen. Diese Dynamisierung von eher statischem
Wasser in nur chirurgisch zugänglicher Region und in den Zellzwischenräumen
führt zur Ausbildung von Flusskanälen und damit zur Entlastung des perivenösen
Gewebes. Im Laufe dieses Prozesses wird das pathologische Exsudat zur Spüllösung
der Wundoberfläche und der Wundtiefe und hält durch den kontinuierlichen
Strom die Flusskanäle offen.
Im Unterschied zur Vakuum-Therapie wird die maximale Saugleistung
über die Dauer der Anwendung lokal und sukzessiv reduziert und ist daher nicht
derart statisch wie ein elektronisch eingestellter Pumpendruck und damit auch weniger
gefährlich. Die erforderliche Saugkraft des Verbandes, die über die Superabsorber
erreicht wird, wird von dem Ausmaß der flächenanteilig vorhandenen Exsudation
reduziert und damit bestimmt, so dass hier von einer wundadaptierten Saugkraftregelung
gesprochen werden kann. Abhängig von der Wundheilungsphase und der Bedingung
jedes Quadratzentimeters einer Wunde entsteht eine Saugleistung, die typisch ist
für die jeweilige Wundsituation.
Dazu gesellt sich der Umstand, dass im Gegensatz zur Vakuum-Therapie
der Verband die ausgespülten Keime und das möglicherweise infektiöse
Exsudat direkt nach Austritt aus der Körpertiefe eliminiert und die Keime unmittelbar
nach Einstrom in den Verband bekämpft. Das Exsudat wird nicht abgeleitet und
gefährdet damit nicht das Personal In Einzelfällen können endemisch
oder epidemisch relevante Keime nur als teures und kostenintensives infektiöses
Flüssiggut entsorgt werden.
Hierzu ist von Bedeutung, dass der gewünschte Effekt eines Druckes
von wenigstens etwa 20 mm Hg bedarf, da unterhalb dieser Werte der Sog in den meisten
Fällen nicht ausreicht. Die unmittelbare Nähe des Trägers des osmotischen
Potentials, die über die dünne Umhüllung zum Wundboden erschaffen
wird, bringt dieser Unterdruck auf.
Dieses lässt auch einen anderen signifikanten Unterschied zu
anderen Verbandstoffen deutlich werden. Denn wenn diese, insbesondere Zellwatte,
Fluffpulp oder Vliesstoff enthaltenden Verbände mit Exsudaten in Kontakt kommen,
verlieren sie unmittelbar ihre strukturelle Integrität und degenerieren bei
Durchfeuchtung. Bereits sehr bald nach Kontaktaufnahme mit Exsudat ist dieser Verband
nass und hat keine Saug- und Zugkraft mehr. Vor dem Hintergrund der Notwendigkeit,
in der Gewebetiefe abzusaugen, stellt sich Eignung eines solchen Verbandes als Verbandmaterial
für ein venöses Ulcus cruris in Frage. Wenn auch derartige Erkrankungen
mit modernen, hydroaktiven Verbänden wie Polyurethanschäumen behandelt
werden, lässt sich erkennen, dass hier noch kein ausreichender Schritt nach
vorn, getan wurde.
Exsudat und Keime bilden die Sollbruchstelle der Heilung. Exsudat
unterhält Keime, und Keime führen zu Exsudat. Ödeme führen zu
verminderter Immunantwort, und der Kreislauf schließt sich. Durchbricht man
diesen Lauf, heilt und schließt die Wunde.
Dieser Gedanke berücksichtigt insbesondere, dass Wunden nicht
an jeder Stelle homogen und gleich sind. Viele Wunden erleben alle Phasen der Wundheilung
zeitgleich, indem sie hier nekrotisch und abgestorben, dort infiziert und belegt,
hier exsudierend und wässrig, dort fibrinös und hier wieder hypergranulierend
sind. Hier ist der Wundrand, dort eine Entzündung, hier frisch epithelisiertes
Gewebe und dort eine blutende Läsion durch die schmerzhafte Entfernung verklebter
Verbände.
Die selbständige Adaptation an die jeweiligen Bedingungen gelingt
über den hier beschriebenen Verband, da er jeder der genannten Wundsituationen
entspricht, indem er an jeder Stelle die passende Gegenantwort liefert. Nekrotische
Regionen weicht er über Luftfeuchte auf und scheuert an ihnen, Keime saugt
er über das Exsudat der regionalen Entzündung mit auf, Beläge konzentrieren
sich an der Umhüllungnaußenwand auf und werden mit der Entfernung des
Verbandes mit entfernt, wässrige Exsudation wird mit hoher Rückhaltekraft
entzogen, Hypergranulation bremst der Verband durch das Eigengewicht und das Gewicht
der aufgenommenen Exsudation, frisches Epithel schützt er vor Exsudat und Verklebungen
finden nicht statt, und wenn doch, dann kann ein handelsübliches Wunddistanzgitter
als Primärverband verwandt werden.
Alle typischen Vorteile werden noch optimiert, indem der Verband vollflächig
Kontakt hat zur Wunde. Hier gilt es zu berücksichtigen, dass die Oberfläche
einer Wunde nicht glatt wie eine Glasscheibe ist, sondern im Gegenteil eine extrem
inhomogene Morphologie aufweist. Aus Perspektive einer kleinen Zelle ist der Vergleich
mit einer Luftaufnahme Deutschlands durchaus angemessen: Hier
im Süden haben wir Berge, dort oben eher flaches Areal, hier in Ballungsgebieten
stehen viele hohe Gebäude und hier liegen viele Seen und vielleicht sogar auch
einmal etwas unter Normalnull. Die Erkenntnis, dass kaum eine Wunde nur eine einzige
Heilungsphase und Heilungssituation aufweist, führt zu der Notwendigkeit eines
Verbandes, der mehrere Phasen zeitgleich angemessen behandelt. Dieses sei durch
den gewählten technischen Ansatz gewährleistet.
Es kann empfehlenswert sein, als vollflächige primäre Kontaktschicht
einen der genannten Schaumverbände zu nutzen, sofern die Vorzüge des Absorptionskörpers
zusätzliche Verwendung finden. Dieses könnte dadurch geschehen, dass der
Schaum Wundkontakt hat und der Absorptionskörper ihm rückseitig direkt
aufliegt, um zum einen die Angleichung an eine sehr inhomogene Wundbodenmorphologie
über einen Schaum sicherzustellen, der als Durchfluss- und Kontaktkörper
die Wundflüssigkeiten direkt in den Absorptionskörper leitet. Auch die
Erfüllung dieser Funktion über Alginate, Kohleverbände oder Baumwoll-
und Vliesstoffe ist denkbar.
Werden Polyurethanschäume verwandt, so neigen diese dazu, sich
an den Rändern aufzurollen. Die Verwendung des Absorptionskörpers rückseitig
bildet hier einen erwünschten mechanischen Gegendruck und trägt so zur
Beibehaltung der vollflächigen Kontaktfläche bei.
Die äußere Form des Verbandes kann in Form von Quadraten
oder anderen Geometrien vorliegen, kann aber auch anatomische Formen haben wie Handschuhe
zur Behandlung von Extremitäten beispielsweise.
Von zentraler Bedeutung ist in allen Fällen, dass ein neues Verständnis
von Wundbehandlung, Ödemtherapie und Gefäßinsuffizienzbehandlung
entsteht, indem venöses Presswasser, Ödeme und deren Flüssigkeiten
dynamisiert und zur Hautoberfläche gelenkt werden, um dort kraftvoll entzogen
zu werden, so dass die Wunde sich verschließen kann. Entstressung, Entquellung,
Entflutung und Entzug schädlicher Stoffe führen zu Befriedung, Tiefenentlastung
und Entstauung von Gewebe, das über diesen Spülprozess vom tiefen perivenösen
Gewebe bis hin zum Wundboden gereinigt wird.
Dieses neue Verständnis beinhaltet auch die Möglichkeit,
mit der Vakuum-Therapie kombinierbar zu sein, um dort eine Verstärkung der
Sogleistung zu erreichen. Modulationen, die über eine Verringerung der Luft-Sogleistung
ermöglicht werden, da osmotische Saugleistungen additiv dazukommen und daher
Regulationen der synergistischen Faktoren erlauben, sind denkbar.
In allen Fällen, mit und ohne Vakuum, wird im Körper Exsudation
und Verschmutzung, die über die Spülleistung in den Absorptionskörper
hineingetragen wurden, gesammelt.
Synergistische Faktoren können sich auch gegenseitig bedingen,
beispielsweise in den Fällen, wo z.B. über Tenside die Exsudation angeregt
und gesteigert wird, ist der Einsatz des Absorptionskörpers nötig, um
die hervorgerufene Exsudation zu beherrschen.
Andere Zusätze können auch Naturstoffe sein, beispielsweise
Extrakte von Früchten oder Nüssen; genannt seien hier insbesondere die
Saponine, Extrakte der Waschnüsse: Früchte des Waschnussbaums (Sapindus
mukorossi).
Die Quellstoffe können über Ionentauschprozesse zu Reduzierungen
der Keimzahl in der Wundregion führen, indem Depolarisationen und deren Fortleitung
behindert werden oder Konzentrationsgradienten an der Zellmembran von Organismen
oder Keimen reduziert werden. Hier kann die Bekämpfung von resistenten Keimen
eine endemische oder epidemische Rolle spielen, denn die kolonisierte Wunde erhält
oft den Keim und der Keim erhält oft die Wunde. Die Durchbrechung dessen ist
eine nennenswerte Maßnahme bei der Eindämmung von Ausbreitungen der Keime
und deren Infektionen.
Hier spielt die Möglichkeit, die superabsorbierenden Granulate
in ein Bett aus geschnittenen und geknickten Cellulosefasern einzulagern, bevor
sie quellen, eine nennenswerte Funktion bei der Erzeugung der Luftfeuchte in der
Wundregion, da hierdurch die erzielte Oberflächenmaximierung gelingt. Deckschichten
aus Cellulose, oberflächenstarke Granulate und oberflächenintensive Fasern
führen in ihrer Summe zu viel Raum und viel Fläche für die Verdampfung
aufgenommener flüssiger Anteile und damit für die Erzeugung und Aufrechterhaltung
des feuchten, angestrebten Wundklimas.
Diese Form einer inneren Lage als Superabsorber-Träger kann insbesondere
bei Airlaid-Matte vorliegen.
Nichtsystemische, lokale, aber notwendige Entwässerung, wird
daher über einen Exsudat begierigen, mit hoher osmotischer Potenz versehenen
Verband durchgeführt. Denn es ist nicht einsehbar, dass eine Vene krank ist,
und allein deshalb Haut und Bindegewebe untergehen.
Denn nur über diese Spülprozesse ist es denkbar, Verunreinigungen,
Rückstände von Keimen, Zelltrümmer, Stoffwechselprodukte von Bakterien
und in der Wundregion befindlichen Zellen an die Oberfläche zu fördern,
um sie dort direkt einzusaugen und kontrolliert zu entfernen.
Vom Vorteil ist, dass neben überschüssigen Wundflüssigkeiten
auch darin enthaltene wundheilungsschädliche Substanzen mit entzogen werden
und eine kürzere Verweildauer im Gewebe des Patienten aufweisen können.
Die Folgen pathologischer Prozesse können reduziert werden.
Vorzugsweise weist die innere Lage mehr als 40% osmotisch wirksamer
Substanzen auf, bezogen auf das gesamte Gewicht. Osmotisch wirksame Substanzen können
auch in der Umhüllung vorliegen.
Die osmotisch wirksamen Substanzen können in Pulver- oder Granulatform
vorliegen, wobei die Granulatform sowohl die regulären kugeligen bzw. prismatischen
als auch unregelmäßigen Formen, wie eine Sandkornform, aufweisen kann.
Die innere Lage kann für die Aufnahme von Flüssigkeiten
ausgelegt sein, deren spezifisches Gewicht etwa dem des Wassers, also einem Wert
1,00 entsprechen, oder das besagte spezifische Gewicht geringfügig überschreitet
und bei etwa 1,020 liegt, wobei eine Auslegung für höher viskose Flüssigkeiten,
deren spezifisches Gewicht beispielsweise einen Wert 3,00 erreichen kann, ebenfalls
möglich ist.
Zu den osmotisch wirksamen Substanzen zählen vor allem sogenannte
Superabsorber, allerdings kann die innere Lage zusätzlich andere osmotisch
wirksame Substanzen, wie Salze, Zucker, Proteine, Elektrolyten etc., aufweisen.
Die vorgenannten osmotisch wirksamen Substanzen können auch Bestandteil
der Umhüllung sein. Außerdem kann die Umhüllung antimikrobielle,
geruchshemmende, desinfizierende, fungizide oder andere wundheilungsförderliche
Stoffe, wie Pharmaka, aufweisen.
Die angegebene Konzentration der osmotisch wirksamen Substanzen unter
Inanspruchnahme von Adhäsions- oder Kohäsionskräften von Wasser trägt
zu einer Regulation von Überwässerungen in tieferem, nicht an der Wundoberfläche
gelegenem gesundem oder pathologischem Gewebe bei. Die osmotisch wirksamen Druckgradienten
werden im Wesentlichen über Ionenaustauschprozesse erreicht.
Die Überdimensionierung von Quellstoffen, darunter insbesondere
von Superabsorber-Teilchen trägt dazu bei, dass das Wundexsudat, sowie Feststoffpartikeln
und Keime aus dem Wundgrund mitgerissen werden können.
Der Zusammensetzung des Absorptionskörpers beeinflusst über
Konzentrationsgradienten, -gefälle und -differenzen im Vergleich zum Wundgebiet
die Flussrichtung von Wundflüssigkeiten. Der in Richtung Hautoberfläche
wachsende, durch den Absorptionskörper erzeugte Sog kanalisiert die Wundflüssigkeiten,
beschleunigt deren Transport und führt zur lokalen Fixierung von gewebe- und
wachstumsschädigenden Proteasen und Faktoren an der inneren Lage und schützt
auf diesem Wege effektiver das Wundgewebe, das Wundrandgewebe und die Wundregion.
Die Potenz des osmotisch wirksamen Stoffes kann derart gewählt
werden, dass dem Ausmaß einer lokalen hydrostatischen Druckerhöhung aufgrund
einer gesteigerten Permeabilität der Gefäße auftritt, ein wirksamer
osmotischer Druckgradient gegenübersteht, der die Überwässerungssituation
des Gewebes zwischen den beiden gegensätzlichen Zentren durch definierte Flussrichtung
und Flussgeschwindigkeit reguliert, so dass funktionell die Summe aus hydrostatischem
Überdruck und osmotischem Sog zu einer geringeren Ansammlung von Flüssigkeit
im interstitiellen Raum führt. Die osmotische Potenz des Absorptionskörpers
kann auch zelluläre Überwässerungen regulieren.
Die Potenz der osmotisch wirksamen Stoffes des Absorptionskörpers
kann derart gewählt werden, dass dem Ausmaß einer lokalen kapillaren Hypertonie
eine proportionale osmotische Sogwirkung gegenübersteht, die das Verbleiben
von Flüssigkeit in unphysiologischer Menge in Richtung der physiologischen
Hydratation verkürzt.
Weiterhin kann die innere Lage oder die Umhüllung als Depot für
Medikamente oder Lösungen dienen, die an die Wundregion kontinuierlich abgegeben
werden können.
Die innere Lage kann aus einer Vermengung von superabsorbierenden
Polymeren mit Zellulose als Trägermaterial, sowie zwei flächenhaften Deckschichten
bestehen. Dabei kann wenigstens eine der Deckschichten aus Zellulose bestehen, wobei
sich die Raumdichte der Deckschicht von der des Trägermaterials unterscheiden
kann.
Die innere Lage kann über Beimengungen verfügen, die auf
Basis von Acrylsäure oder auf Basis von Aktivkohle hergestellt sind.
Die Aufnahmekapazität des Absorptionskörpers kann oberhalb
eines Wertes liegen, der etwa 95g Wasser/100cm3 des Absorptionskörpers
beträgt, gemessen nach DIN EN ISO 53923.
Der Absorptionskörper kann an wenigstens einer Stelle Stärkepolymere
enthalten, da diese einen besonders hydrophilen Charakter aufweisen. Als Stärkepolymere
können beispielsweise native Stärkepolymere auf Basis von Mais, Kartoffeln
oder Reis zum Einsatz kommen, die eine hohe Feuchtigkeitsempfindlichkeit
besitzen.
Der Absorptionskörper kann kühlbar sein und wenigstens teilweise
vorgesättigt mit Flüssigkeiten, in gefrorener Form auf akute Wunden, Nähte
oder andere Hautareale auflegbar sein. Die Flüssigkeit können antimikrobiell
wirksame Flüssigkeiten, Hyaluronsäure oder andere dem Wundheilungsprozess
förderliche Substanzen, wie quaternäre Ammoniumsalze, sein.
Der Absorptionskörper kann auf Körperoberflächen auflegbar
sein, die ein angelegtes elektrisches Feld aufweisen. Dabei wird insbesondere der
Gleichstrom bevorzugt.
Es können auch mikrobielle Stoffe, die infolge Fermentationsprozesse
entstanden sind, zugeführt sein.
Einer der wirksamen Substanzen kann ein Stoff sein, der die Ausbildung
von molekularen Netzwerken fördert. Dies kann insbesondere auf dem Boden von
hydrophilen Prozessen entstehen, wenn Verknüpfungen mit Wassermolekülen
entstehen und die speichernden Körper über Vernetzungen verfügen.
Die technischen Ansätze der hydrophilen Vorgänge können
auf dem Boden von grundsätzlichen physikalischen Vorgängen, wie dem Streben
nach Ausgleich und Harmonie, beruhen. Entropisch getriebene Prozesse, Enthalpie,
Brown'sche Molekularbewegung wie auch die Ausnutzung von Verdünnungsneigungen
können im Vordergrund stehen. Auch die Reduktion elektrostatischer Wechselwirkungen
kann im Vordergrund stehen.
Der Absorptionskörper kann eine Substanz enthalten, die teilweise
oder gänzlich von wenigstens teilweise flüssigkeitsdurchlässigen
Ummantelungen aus Silikon umgeben ist. Dazu kann eine Matte von Airlaid-Typ vorliegen,
die nicht reine Cellulose als Trägermaterial für Superabsorber-Partikel
aufweist, sondern Carboxymethylcellulose (CMC). Hier unterliegt z.B. ein Gemisch
von Superabsorber-Partikeln mit Carboxymethylcellulose einer möglichen Abdeckung
mit einer dünnen Cellulose-Schicht; Diese Abdeckung kann an mehreren Flächen
vorliegen oder ganz fehlen. Diese Ausfühungsform ist besonders günstig,
weil die in der klassischen Matte eingearbeitete Cellulose stark gepresst wird und
als hart und verletzend empfunden werden kann, während die Carboxymethylcellulose-Fasern
möglicherweise weicher bleiben. Anstelle oder vermischt mit diesen Fasern können
weitere Stoffe wie Alginate oder andere hier genannte Substanzen zugefügt sein.
Der Quellvorgang kann durch eventuelle Hüllen teilweise hindurch treten und
direkten Kontakt zur Wundoberfläche haben.
Inhomogene Trägersubstanzen für Superabsorber-Partikel können
in wenigstens einer Lage des Absorptionskörpers vorliegen, um der Lage bzw.
der Matte nicht nur die Speicherungsfunktion zu geben, sondern darüber hinaus
weitere Funktionen wie Temperaturerhalt, Wundbodenadaptation oder Keimreduktion
durchzuführen. Hier können z.B. Silberpräparate oder Polyhexanid
und Aktivkohle zusammentreffen. Die Polyhexanide können in getrockneter Form,
flüssig oder gebunden an Teile des Absorptionskörpers vorliegen.
Der Absorptionskörper kann in Körperöffnungen, Falten,
Erhebungen oder anderen Cavitäten des Körpers des Patienten einlegbar
sein, wo er insbesondere zur Heilung von Geschwüren und Substanzdefekten an
Gewebe, beispielsweise bei dentalchirurgischen Eingriffen in der Mundhöhle,
eingesetzt werden kann.
Die innere Lage kann flächenmäßig 3% bis 90% kleiner
als die Umhüllung sein, wobei sich um eine Fläche der Umhüllung handelt,
die durch die umlaufende Naht begrenzt ist.
Vorzugsweise besteht die Umhüllung aus einem Gewebe oder Vlies,
das wenigstens 20 Gramm pro m2 wiegt. Die Umhüllung kann aus gewebten
oder vliesartig zusammengesetzten Kunstfasern, wie Polypropylen- oder Polyethylenfaser,
aus Naturfasern oder einer Mischung von Natur- und Kunstfasern gebildet sein. Die
Umhüllung kann sowohl für flüssige als auch für visköse
Stoffe durchlässig sein.
Die Umhüllung kann aus einem zusammengelegten oder aus zwei Blättern
bestehen, die an ihrer Peripherie miteinander verbunden sind, wobei die Verbindung
der Blätter miteinander durch Ultraschall, Verklebung, Vernähung oder
ähnliche thermische, physikalische oder chemische Prozesse hergestellt sein.
Weiterhin kann die Umhüllung an ihrer Peripherie weiche Kanten aufweisen, die
beispielsweise durch Überschreitung der Nahtfläche mit Umhüllungnmaterial
entstanden sind.
Die Umhüllung kann Poren bzw. Maschen aufweisen, die jeweils
kleiner als die Ausmaße der zu absorbierenden Substanzen in Granulat- oder
Pulverform sind. Die Poren bzw. Maschen können auch größer, vorzugsweise
geringfügig größer als die Superabsorber-Teilchen sein, wenn die
letzteren in das Trägermaterial der inneren Lage eingebettet bzw. dort in einer
– von dem Gebrauch des Absorptionskörpers – ausgetrockneten Klebedispersion
vorliegen.
Die Umhüllung hat hierbei verschiedene Funktionen. Obgleich ein
technisch nicht allzu aufwendiges Polyprophylen-Nonwoven gewählt sein kann,
erfüllt sie viele Funktionen, indem sie Wasserdampf nach
außen durchtreten lässt, nachdem sie ihn als flüssiges Exsudat in
den Absorptionskörper hat eintreten lassen. Zur Vermeidung der Einsprossung
von Gewebe und Gefäßen weist sie Perforationen bzw. Poren auf, die in
ihrer Größe derart gewählt sind, dass das Granulationsgewebe der
Wunde, insbesondere am Wundrand, nicht in die Umhüllung einsprießen kann.
Beispielsweise können die am Umfang der Umhüllung befindlichen Perforationen
bzw. Poren kleiner als die des übrigen Umhüllungsbereichs sein.
Die Umhüllung kann aus Naturmaterialien, wie Baumwoll- oder Seidengewebe,
oder aus perforierter Kunststoff-Folie bzw. aus Kunststoff-Gewebe gefertigt sein.
Die die Matte umgebende Umhüllung kann teilweise oder gänzlich aus einem
so genannten Wunddistanzgitter hergestellt sein, wobei die Ausrichtung dessen glatten
oder rauen Seite von dem jeweiligen Zweck abhängig ist. Die glatte Seite schützt
die Wunde vor Irritation und unerwünschten Einflüssen eines Sekundärverbandes.
Eine raue Oberfläche scheint hingegen aktiv bei Bewegung an der Wunde und bewirkt
einen erwünschten chemotaktischen Reiz auf die Gewebeneubildung.
Die Umhüllung mit darin untergebrachter Matte sowie die Schaumstoff-Schicht
können innerhalb einer äußeren flüssigkeitsdurchlässigen
Umhüllung angeordnet sein.
Schließlich kann das Umhüllungsmaterial haftend ausgelegt
werden, so dass an der Umhüllung zähflüssige, klebrige, vernetzte
oder korpuskuläre Substanzen anhaften und mit dem Wechsel des Absorptionskörpers
aus der Wunde heraus befördert werden.
Der Absorptionskörper gemäß Erfindung kann universell
für unterschiedliche Wundtherapien (ulcus cruris, Schnittwunden, Schürfwunden,
Entzündungswunden, Verbrennungen etc.), Wundheilungsphasen sowie für die
Verwendung in Auffangvorrichtungen, wie Drainage-, Stoma-, Fistel- oder anderen
Auffangbeuteln angewandt werden
Nachfolgend sind einige, ausgewählte Verwendungsmöglichkeiten
aufgelistet:
- – als Verband zur Behandlung einer ödematösen oder entzündlich
veränderten Wundregion;
- – als Verband zur Behandlung einer mikrobiell belasteten Wundoberfläche,
indem über die Saugkraft Keime oder Zelltrümmer mit eingeschlossen, dehydriert
oder in anaerobe Gebiete des gequollenen Absorptionskörpers geführt werden;
- – als Verband zur Entfernung inflammatorischer Zytokine, Metrixmetalloproteasen,
TIMP's, degradiertem Fibronektin (zieht das Gewebe zusammen) oder anderen chronifizierenden
Stoffen;
- – als Verbandstoff zur Kombination mit schwammartigen, beispielsweise
offenporigen Wundbehandlungsmitteln;
- – als Verband zur Regulation der Luftfeuchtigkeit, da der Absorptionskörper
die wässrigen Bestandteile über deren Dampfdruck wieder in die Luft entlässt;
- – als Verband über einem primär applizierten Wunddistanzgitter
oder einer Gaze als Sekundärverband ohne unmittelbaren flächenhaften Kontakt
zur Wunde;
- – als Verband unterhalb einer wasserundurchlässigen Folie, die den
Absorptionskörper am Patienten fixiert;
- – als Verband unterhalb einer wasserdampfdurchlässigen Folie zur
Erreichung eines atmungsaktiven Verbandes;
- – als Verband bei chronisch venöser Insuffizienz (CVI) mit sekundär
nässender Wunde zur Kompression über den Quellvorgang der Leckage des
betreffenden Gefäßes;
- – als Eingabe in eine Wundbehandlung, die wenigstens temporär subatmosphärische
Luftdruckverhältnisse aufweist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind anhand der Zeichnung
erläutert. Die Figuren zeigen:
1a und 1b einen Absorptionskörper
gemäß Erfindung, eingesetzt in der Therapie von ulcus cruris, in einer
schematischen Darstellung;
2 Druck- und Sogdiagramme, bezogen auf die Wundsituation
gemäß 1;
3 einen zweiten Absorptionskörper gemäß
Erfindung, mit einer zusätzlichen inneren Lage, in einer perspektivischen Ansicht;
4 einen Schnitt A-A gemäß 3;
5 einen anderen Absorptionskörper mit zwei inneren
Lagen, in einem schematischen Schnitt;
6 einen Absorptionskörper mit einer zusätzlichen
inneren Umhüllung, in einem schematischen Schnitt; und
7 einen weiteren Absorptionskörper, mit einer
hydrophilen, inneren Lage aus Carboxymethylcellulose, ebenfalls in einem schematischen
Schnitt.
Die 1a und 1b
zeigen schematisch einen Absorptionskörper 100 im Schnitt, bestehend
aus einer flüssigkeitsabsorbierenden, inneren Lage 1 und aus einer
flüssigkeitsdurchlässigen, perforierten Umhüllung 2. Die
innere Lage 1 setzt sich aus einem celluloseartigen Trägermaterial
3 und zwei flächenhaften, ebenfalls celluloseartigen Deckschichten
4.1, 4.2 zusammen, wobei nur der Kern, d. h. das Trägermaterial
3 mit osmotisch wirksamen, superabsorbierenden Polymeren
in Form von Superabsorber-Teilchen 20 durchsetzt ist. Die Deckschichten
4.1, 4.2 sind mit dem Trägermaterial 3 kleblos verbunden,
d.h., die flächige Verbindung miteinander erfolgte über Presskraft.
Die aus Polypropylenfasern gebildete Umhüllung 2 weist
zwei deckungsgleiche, flüssigkeitsdurchlässige, rechteckige Blätter
2.1, 2.2 auf, die miteinander an ihren Rändern über
eine Ultraschallnaht 6 so verbunden sind, dass die innerhalb der Umhüllung
befindliche Lage 1 im nicht nassen Zustand eine durch die Naht begrenzte
Fläche einnimmt, die etwa 75% der Fläche des Blattes 2.1,
2.2 entspricht (vgl. 1a). Weiterhin weist
die Umhüllung 2 an ihrer Peripherie weiche Kanten 7 auf,
die durch Überschreitung der Nahtfläche mit Umhüllungnmaterial entstanden
sind.
Zwar ist das celluloseartige Material der inneren Lage 1
flüssigkeitsabsorbierend, jedoch erst eine empirisch festgelegte Vermengung
dieses Materials mit Superabsorber-Teilchen 20 ergibt zufriedenstellende
Resultate. Dementsprechend wurde das vliesartige Trägermaterial 3
so gefüllt, gelegt und präpariert, dass es zusammen mit der darin enthaltenen
pulver- und granulatförmigen Superabsorber-Teilchen 20 eine Flächenmasse
von etwa 430 g/m2 aufwies, wobei der Anteil an Superabsorber-Teilchen
20 im Trägermaterial 3 54% Gew.-% betrug.
Wie in 1b dargestellt, ist der zuerst
im trockenen Zustand auf eine Wunde (ulcus cruris) in das Wundbett aufgelegte Absorptionskörper
100 nach direkter Benetzung mit der Wundflüssigkeit aufgequollen.
Es findet über die Funktion des Aufsaugens von Wundflüssigkeit eine Interaktion
mit dem Wundbett statt, indem der Absorptionskörper 100 das Wundexsudat
speichert, verdampftes Wasser freilässt, Ionen tauscht und darüber ein
Gewicht erreicht, welches das Ausmaß der Granulation im Wundbett kontrolliert.
Der Absorptionskörper trennt das in ihn eintretende Wundexsudat
auf und lässt Teile dessen unter Maximierung seiner Oberfläche (Tröpfchen
der Luftfeuchte) frei. Die innere Lage 1 ändert ihre Dicke entsprechend
der lokalen, durch den osmotischen Druck bedingten Sogverhältnisse.
Die 2 zeigt Druck- und Sogdiagramme,
die etwa der Wundsituation gemäß 1b entsprechen.
Im Venenbereich 10 ist der Druck maximal und verringert sich in Richtung
Wunde. Der Sog ist wiederum im Venenbereich minimal und vergrößert sich
bis zu seinem Maximum im Wundbereich. Die Sogpfeile 9 zeigen die kanalisierte
Fließrichtung des Wundexsudat.
Die aufgesogene Flüssigkeit fließt nicht zurück. Der
verbrauchte, aufgequollene Absorptionskörper 100 kann mit anhaftenden
Teilchen entsorgt werden.
3 und 4 zeigen einen zweilagigen
Absorptionskörper 200, bei dem die Umhüllung 2 außer
der in 1a gezeigten ersten, mit Superabsorber-Teilchen
20 durchsetzten Lage 1 noch eine zusätzliche, aus Carboxymethylcellulose-Fasern
bestehende Lage 5 umgibt. Da der Absorptionskörper 200 mit
der Lage 5 auf die jeweilige Wunde einlegbar ist, sind noch an der Lage
5 mehrere durchgehende Öffnungen 8 vorgesehen, die den Transport
von Wundflüssigkeiten in Richtung der zweiten, celluloseartigen Lage
1 ermöglichen. Die Öffnungen 8 haben einen Durchmesser
von ca. 3 bis 4 mm.
Eine etwas von der in 4 abweichende Ausführungsform
(Absorptionskörper 300) ist in 5 dargestellt.
Die Superabsorber-Teilchen 20 liegen verstreut zwischen den beiden inneren
Lagen 1 und 5 in einer medizinisch unbedenklichen, ausgetrockneten
Klebedispersion, die sich nach der Befeuchtung mit dem Wundexsudat löst. Die
Klebedispersion kann optional mit vorgenannten, die Wundheilung fördernden
Substanzen angereichert sein.
Weiterhin ist in 6 ein Absorptionskörper
400 gezeigt, welcher außer der Umhüllung 2 noch eine
zweite, innere Umhüllung 7 aufweist. Die beiden Umhüllungen
2; 7 sind flüssigkeitsdurchlässig. Zwischen der inneren
Umhüllung 7 und einer Innenfläche 9 der äußeren
Umhüllung 2 liegt die durchlochte, aus Carboxymethylcellulose-Fasern
bestehende Lage 5. Die innere Umhüllung 7 umgibt die erste,
mit Superabsorber-Teilchen 20 durchsetzte Lage 1. Der Absorptionskörper
400 ist ebenfalls mit seiner durchlochten Lage 5 direkt auf die
Wunde auflegbar.
Schließlich ist der 7 ein Absorptionskörper
500 zu entnehmen, bestehend aus der flüssigkeitsdurchlässigen
Umhüllung 2 und einer hydrophilen, inneren Lage 1 aus Carboxymethylcellulose
1, die zusätzlich mit Superabsorber-Teilchen 20 durchsetzt
ist. Die Umhüllung 2 besteht aus einem perforierten, wundschonenden
Folienmaterial, das beispielsweise unter dem Markennamen Tredegar auf dem Markt
zugänglich ist und das zur Herstellung von sogenanntem Wunddistanzgitter eingesetzt
werden kann. Optional kann die innere Lage 1 durchlocht und gegebenenfalls
mit wenigstens einer Deckschicht, wie es bei der 1a
beschrieben worden ist, versehen sein.