Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stricken einer
Doppeltjersey-Strickware mit Rippenstricken, wie zum Beispiel Milano-Rippen, unter
Verwendung einer Flachstrickmaschine, die zumindest ein Paar vordere und hintere
Nadelbetten und eine Garnzuführung umfasst, und eine durch das Verfahren gestrickte
Strickware. Insbesondere betrifft die Erfindung Verbesserungen der Schönheit
von Seitenrändern oder Säumen der Strickware sowie der Produktivität.
Milano-Rippen bzw. Milano-Ripp („Milano rib") ist als eine
Doppeltjersey-Strickware mit Rippenstricken bekannt. Das Milano-Ripp hat eine Grundstrickstruktur,
die durch das Stricken von drei Reihen aus einem hinteren Glattstricken, einem vorderen
Glattstricken und einem Rippenstricken gebildet ist, und besitzt den Vorteil, dass
durch Wiederholen des Grundstrickens eine übermäßige horizontale
Streckbarkeit der Strickware, die durch den ausschließlichen Einsatz des Rippenstrickens
verursacht würde, durch das Glattstricken verhindert werden kann, um die Formstabilität
der Ware sicherzustellen. Die Strickwaren mit diesem Vorteil werden als Material
für Kragen und Strickanzüge verwendet.
In 6 ist ein bekannter Strickschritt
des Milano-Ripps gezeigt. Dieser Strickschritt ist das so genannte einfache Stricken,
bei dem bei jeder Vorwärtsbewegung oder Rückwärtsbewegung eines Schlittens
ein Garn verwendet wird, so dass nur eine einzige Reihe gestrickt wird. Das Grundstricken
des Milano-Ripps ist mit drei Bewegungen des Schlittens vollendet. Wie dargestellt,
wird in Schritt 1 ein Garn (eine Garnzuführung) zur Außenseite der Strickware
auf der rechten Seite bewegt und zum Stricken einer ersten hinteren Glattstrickreihe
101 des Milano-Ripps den Nadeln a-n eines hinteren Nadelbetts zugeführt.
In Schritt 2 wird der Schlitten gewendet, um das Garn zur Außenseite der Strickware
auf der linken Seite zu bewegen, um das Garn den Nadeln M-A eines vorderen Nadelbetts
zum Stricken der nächsten vorderen Glattstrickreihe 102 zuzuführen.
In Schritt 3 wird der Schlitten wieder gewendet, um das Garn zur Außenseite
der Strickware auf der rechten Seite zu bewegen, um das Garn den Nadeln A-M des
vorderen Nadelbetts und den Nadeln a-n des hinteren Nadelbetts zum Stricken der
Rippenstrickreihe 103 im Zickzack zuzuführen. Das in den Schritten
1-3 gezeigte Stricken wird wiederholt, um die nachfolgenden Reihen 104,
105, 106 ... zu stricken, so dass die Strickware mit dem Milano-Ripp
als Strickstruktur hergestellt wird. Bei diesem bekannten Verfahren ist den Seitenrändern
der Strickware kein besonderer Vorgang zugewiesen.
Die Struktur der gestrickten Maschen des so gestrickten Milano-Ripps
ist in 7, von oberhalb der Nadelbetten der Flachstrickmaschine
gesehen, gezeigt.
Eine Nadel n des hinteren Nadelbetts wird bei Beginn des Strickens
der hinteren Glattstrickreihe 104 im Anschluss an die Rippenstrickreihe
103 verwendet, und die Nadel ist dieselbe wie diejenige Nadel, die beim
Stricken der Rippenstrickreihe 103 als letzte verwendet wurde. Deshalb
steht eine Verlängerung 110 aus einer am Ende des Rippenstrickens
ausgebildeten gestrickten Masche 103n zu der in demselben Maschenstäbchen
ausgebildeten nachfolgenden gestrickten Masche 104n vor. Dasselbe Phänomen
zeigt sich in Form einer Verlängerung 111 zwischen der anschließenden
Rippenstrickreihe 106 und der anschließenden Rippenstrickreihe
107. Wenn die Doppeltjersey-Strickware einschließlich des Rippenstrickens,
das nicht auf das Milano-Ripp beschränkt ist, gestrickt wird, ist es unvermeidlich,
dass dieselbe Nadel in das Stricken einer Aufeinanderfolge von Reihen, wie vorstehend
angegeben, eingeführt wird. Dies bewirkt, dass die Verlängerung an den
Seitenrändern des Strickware nach außen vorsteht, wodurch sie zur Ursache
dafür wird, dass die Schönheit der Strickware an ihren Seitenrändern
verdorben wird. Auch ist die Produktivität aufgrund des Strickens durch das
einfache Stricken beträchtlich vermindert.
Es kann ein praktischer Weg für eine verbesserte Produktivität
sein, dass das doppelte Stricken unter Verwendung von zwei Garnen oder das dreifache
Stricken unter Verwendung von drei Garnen als Ersatz für das oben angegebene
einfache Stricken angewendet wird. Jedoch beinhaltet ein solcher Weg das Auftreten
der Verlängerung in Kombination mit dem Phänomen, dass sich die Garne
an den Seitenrändern der Strickware ineinander verwickeln, wodurch sie den
Nachteil verursachen, dass sie die Schönheit der Strickware weiter verderben.
In Anbetracht der Nachteile, die der Stand der Technik mit sich bringt,
ist die vorliegende Erfindung gemacht worden. Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist die Bereitstellung eines Strickverfahrens, um eine verbesserte Schönheit
der Seitenränder der Doppeltjersey-Strickware mit Rippenstricken, wie zum Beispiel
Milano-Ripp, zu ermöglichen und eine verbesserte Produktivität vorzusehen,
sowie die Bereitstellung der durch das Verfahren gestrickten Strickware.
Zur Lösung der vorstehenden Aufgabe stellt die vorliegende Erfindung
ein neuartiges Verfahren zum Stricken einer Doppeltjersey-Strickware mit Rippenstricken,
wie zum Beispiel Milano-Ripp, durch ein Stricken zur Verfügung, das äquivalent
einem oder höher als ein Stricken unter Verwendung von zwei Garnen durch Einsatz
einer Flachstrickmaschine ist, die zumindest ein Paar einander gegenüberliegend angeordnete
vordere und hintere Nadelbetten und zwei oder mehrere Garnzuführungen umfasst,
die auf Bahnen von Garnführungsschienen auf den Nadelbetten angeordnet sind,
um sich über die Nadelbetten zu bewegen, um den Nadeln auf den Nadelbetten
Garne zuzuführen, wobei ein Schlauch für zumindest einen Seitenrandbereich
der Strickware durch die folgenden Schritte vorgesehen wird:
- (a) dass eine oder mehrere Nadeln von jedem der vorderen und hinteren Nadelbetten
so eingeführt werden, dass das Stricken des Seitenrandbereichs der Strickware
auf einer Endungsseite eines Reihenstrickens mit der/den Nadel(n) von einem der
Nadelbetten beendet werden kann und das Stricken des Seitenrandbereichs der Strickware
auf einer Anfangsseite des nachfolgenden Reihenstrickens mit der/den Nadel(n) des
anderen der Nadelbetten begonnen werden kann; und
- (b) dass das Reihenstricken von der auf einer vorwärts positionierten Bahn
angeordneten Garnzuführung geordnet durchgeführt wird, wenn das Stricken
des Seitenrandbereichs mit der/den Nadel(n) des hinteren Nadelbetts beendet wird,
während dagegen das Reihenstricken von der auf einer rückwärts positionierten
Bahn angeordneten Garnzuführung geordnet durchgeführt wird, wenn das Stricken
des Seitenrandbereichs mit der/den Nadel(n) des vorderen Nadelbetts beendet wird.
Vorzugsweise wird anschließend an den am Seitenrandbereich ausgebildeten
Schlauch ein zweiter Schlauch durch einen Kettelvorgang an einem oberen Bereich
der Strickware ausgebildet.
Außerdem stellt die vorliegende Erfindung eine neuartige Strickware
zur Verfügung, bei der ein Schlauch mit mindestens zwei Maschenstäbchen
an einem Seitenrandbereich einer Doppeltjersey-Strickware mit Rippenstricken, wie
zum Beispiel Milano-Ripp, ausgebildet ist, die durch ein Strickverfahren wie vorstehend
beschrieben gestrickt ist, die äquivalent einem oder höher als ein Stricken
unter Verwendung von zwei Garnen durch Einsatz von zwei oder mehreren verschiedenen
Garnen ist, die von Garnführungen aufeinander folgenden Schlosssystemen eines
Schlittens zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlauch so ausgebildet
ist, dass die Garne sich kontinuierlich entlang der Richtung ihrer Reihen erstrecken
und sich nicht am Seitenrand der Strickware mit einer nach außen vorstehenden
Garnverlängerung verwickeln, die aus einer rippengestrickten Masche am Ende
einer gestrickten Reihe zu der nachfolgenden gestrickten Masche vorsteht, die in
demselben Maschenstäbchen ausgebildet ist.
Bestimmte Ausführungsformen der Erfindung werden nun rein exemplarisch
und unter Bezugnahme auf die folgenden Zeichnungen beschrieben:
1 ist eine Ansicht, die einen Kragen der Ausführungsform
1 zeigt;
2 ist eine Ansicht, die die Strickschritte des Kragens
zeigt;
3 ist eine Ansicht, die eine Anwendung des erfinderischen Verfahrens
auf das Stricken eines Strickanzugs zeigt, wobei 3-a
eine rechte Hälfte des Strickanzugs nach Beendigung des Strickens zeigt; und
3-b einen tatsächlichen Benutzungszustand derselben
zeigt, die längs einer gestrichelten Linie in 3-a
zum Ausbilden des Kragens gefaltet ist;
4 ist eine Ansicht, die die erste Hälfte der Strickschritte
der Anwendung zeigt;
5 ist eine Ansicht, die die zweite Hälfte der
Strickschritte der Anwendung zeigt;
6 ist eine Ansicht, die die Strickschritte des Milano-Ripps
durch ein bekanntes Verfahren zeigt;
7 ist eine Ansicht der Struktur der gestrickten Milano-Ripp-Maschen,
die durch das bekannte Verfahren ausgebildet sind, gesehen von oberhalb der Nadelbetten
der Flachstrickmaschine.
Die vorliegende Ausführungsform ist ein Beispiel für das
Strickverfahren der vorliegenden Erfindung, das auf einen Kragen angewendet wird,
bei dem Milano-Ripp als Doppeltjersey-Strickwarenstruktur mit Rippenstricken verwendet
wird.
1 zeigt eine zu einem Kragen zu strickende Strickware
1 und 2 zeigt die Schritte zum Stricken des
Kragens 1. Eine zum Stricken der Ausführungsform verwendete Flachstrickmaschine
umfasst zumindest ein Paar einander gegenüberliegend angebrachter Nadelbetten,
zwei oder mehr Garnzuführungen, die auf Bahnen von Garnführungsschienen
auf den Nadelbetten angebracht sind, so dass sie sich über den Nadelbetten
bewegen, um den Nadeln auf den Nadelbetten Garne zuzuführen; und einen Schlitten
mit drei Schlosssystemen zur Ermöglichung eines dreifachen Strickens. Dies
bewirkt das Ergebnis, dass das Grundstricken des Milano-Ripps mit drei Reihen aus
einem Rippenstricken, einem vorderen Glattstricken und einem hinteren Glattstricken
mit jeder Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung des Schlittens vollendet
wird.
In 2 bezeichnen die Buchstaben A-M Nadeln
des vorderen Nadelbetts FB der einander gegenüberliegend vorne und hinten angebrachten
Nadelbetten bzw. bezeichnen die Buchstaben a-n Nadeln des hinteren Nadelbetts BB.
Die auf der linken Seite des Diagramms gezeigten Ordnungszahlen „1.",
„2." und „3." bezeichnen Schlosssysteme, die von der führenden
Seite der Richtung für den Schlitten zum Vorwärtsbewegen auftreten. Die
auf der rechten Seite des Diagramms gezeigten Pfeile bezeichnen die Richtung für
den Schlitten zum Vorwärtsbewegen und die Zahlen 1, 2 und
3 in Klammern bezeichnen die Bahnnummern der Garne (Garnzuführungen),
die sich über die auf den Nadelbetten vorgesehenen (nicht gezeigten) Garnführungsschienen
hin- und herbewegen. Von den Bahnnummern der Garne bezeichnet 1 ein Garn
an einer vorderen Seite der Strickmaschine und eine höhere Zahl bezeichnet
ein Garn auf der hinteren Seite der Strickmaschine. Von den in dem Diagramm gezeigten
Symbolen bezeichnet O eine gestrickte Masche eines Körpers 3 des Kragens
und &jocir; bezeichnet gestrickte Maschen an Seitenrandbereichen 5r,
5l des Körpers 3 des Kragens an dessen entgegengesetzten
Enden. Die Seitenrandbereiche 5r, 5l werden, wie später angegeben,
in Form eines hohlen Schlauchs ausgebildet. Zum Zweck der bequemeren Erläuterung
ist in dem Diagramm eine kleinere Anzahl von Nadeln als diejenigen gezeigt, die
tatsächlich beim Stricken des Kragens verwendet werden.
Nun folgt nachstehend die Beschreibung, wie der Kragen gestrickt wird.
Zuerst wird in Schritt 1 das Stricken von der linken Seite der Strickware längs
der Reihe begonnen, entlang welcher der Schlitten nach rechts bewegt wird. In einem
Führungsschlosssystem (oder 1. Schlosssystem) wird das Garn 1 zum
Stricken verwendet. Die gebildete Reihe ist eine hintere Glattstrickreihe des Milano-Ripps.
Das Garn wird den Nadeln A-C des vorderen Nadelbetts zum vorderen Stricken des linken
Seitenrandbereichs 5l der Strickware zugeführt und danach wird das
Garn den Nadeln d-n des hinteren Nadelbetts zum hinteren Stricken des Körpers
3 und des rechten Seitenrandbereichs 5r der Strickware zugeführt.
In einem Zwischenschlosssystem (2. Schlosssystem) wird das Garn 2 zum Stricken
eingesetzt. Die gebildete Reihe ist eine vordere Glattstrickreihe für den Körper
3. Das Garn wird den Nadeln A-J des vorderen Nadelbetts zum vorderen Stricken
des linken Seitenrandbereichs 5l der Strickware und des Körpers
3 zugeführt und danach wird das Garn den Nadeln l-n des hinteren Nadelbetts
zum hinteren Stricken des rechten Seitenrandbereichs 5r der Strickware
zugeführt. In einem nachgeführten Schlosssystem (3. Schlosssystem) wird
das Garn 3 zum Stricken verwendet. Die gebildete Reihe ist eine Rippenstrickreihe
für den Körper 3. Das Garn wird den Nadeln A-C des vorderen Nadelbetts
zum vorderen Stricken des linken Seitenrandbereichs 5l der Strickware zugeführt
und danach werden die Garne den Nadeln d-k des hinteren Nadelbetts und den Nadeln
D-J des vorderen Nadelbetts zum Rippenstricken des Körpers 3 der Strickware
zugeführt. Danach wird das Garn den Nadeln l-n des hinteren Nadelbetts zum
hinteren Stricken des rechten Seitenrandbereichs 5r der Strickware zugeführt.
Diese Art des Strickens erzeugt die Strickstruktur des Milano-Ripps für den
Körper 3 und liefert auch eine Folge von durch das vordere Stricken
für den linken Seitenrandbereich 5l der Strickware ausgebildeten Strickreihen
und eine Folge von durch das hintere Stricken für den rechten Seitenrandbereich
5r der Strickware ausgebildeten Strickreihen.
In Schritt 2 wird das Stricken von der rechten Seite des Kragens
1 entlang der Reihe begonnen, längs welcher der Schlitten nach links
bewegt wird. In Schritt 2 werden auch die Schlosssysteme, Garne und Strickstrukturen
des Milano-Ripps in dem Körper 3 des Kragens 1, die bezugsmäßig
identisch mit denjenigen in Schritt 1 sind, verwendet. Das Führungsschlosssystem
verwendet das Garn 1 für das hintere Glattstricken, das Zwischenschlosssystem
verwendet das Garn 2 für das vorderes Glattstricken und das nachgeführte
Schlosssystem verwendet das Garn 3 für das Rippenstricken.
Im Führungs- (1.) Schlosssystem wird das Garn den Nadeln M-K
des vorderen Nadelbetts zugeführt, um das vordere Stricken des rechten Seitenrandbereichs
5r der Strickware auszuführen, und danach wird das Garn den Nadeln
k-d des hinteren Nadelbetts zugeführt, um den Körper 3 zu stricken,
und dann wird das Garn den Nadeln c-a des hinteren Nadelbetts zugeführt, um
das hintere Stricken des linken Seitenrandbereichs 5l der Strickware vorzusehen.
Im Zwischen- (2.) Schlosssystem wird das Garn den Nadeln M-D des vorderen Nadelbetts
zugeführt, um das vordere Stricken des rechten Seitenrandbereichs
5r der Strickware und des Körpers 3 auszuführen, und
danach wird das Garn den Nadeln c-a des hinteren Nadelbetts zugeführt, um das
hintere Stricken des linken Seitenrandbereichs 5l der Strickware auszuführen.
Im nachgeführten (3.) Schlosssystem wird das Garn den Nadeln M-K des vorderen
Nadelbetts zugeführt, um das vordere Stricken des rechten Seitenrandbereichs
5r der Strickware auszuführen, und danach werden die Garne den Nadeln
k-d des hinteren Nadelbetts und den Nadeln J-D des vorderen Nadelbetts zugeführt,
um das Rippenstricken des Körpers 3 der Strickware auszuführen.
Danach wird das Garn den Nadeln c-a des hinteren Nadelbetts zugeführt, um das
hintere Stricken des linken Seitenrandbereichs 5l der Strickware auszuführen.
Diese Strickart erzeugt den Körper 3 der Milano-Ripp-Strickware und
liefert auch eine Folge von Strickreihen, die durch das hintere Stricken für
den linken Seitenrandbereich 5l der Strickware ausgebildet sind, und eine
Folge von Strickreihen, die durch das vordere Stricken für den rechten Seitenrandbereich
5r der Strickware ausgebildet sind.
Durch Wiederholen der Strickschritte 1 und 2 werden hohle Schlauchbereiche
an gegenüberliegenden Randbereichen des Strickwarenkörpers 3
des Milano-Ripps ausgebildet. Obwohl der Schlauch in der Darstellung
mit drei vorderen Nadeln und drei hinteren Nadeln von jedem der linken und rechten
Seitenränder der Strickware oder mit einer Gesamtzahl von insgesamt sechs Nadeln
ausgebildet ist, kann der Schlauch unter Verwendung von zumindest einer vorne und
hinten angeordneten Nadel vorgesehen werden. Es ist wünschenswert, dass die
gestrickten Maschen der Randbereiche 5 in der Größe so angepasst
sind, dass sie bei Bedarf zu Texturen des Körpers 3 der Strickware
passen. In dem Schlauch sind die Reihen im Seitenrandbereich 5l der Strickware
unter Verwendung der Garne 1, des Garns 2 und des Garns
3 der Reihe nach in Form einer Folge gestrickter Maschen ausgebildet, die
in einer Reihe in Form eines C entlang der Richtung der Reihen im linken Seitenrandbereich
5l unter Verwendung der Nadeln c-a des hinteren Nadelbetts, an dem das
Stricken der Reihen beendet wird, und der Nadeln A-C des vorderen Nadelbetts, von
dem das Stricken der nachfolgenden Reihen begonnen wird, angeordnet sind. Dies ermöglicht
es, zu verhindern, dass sich die Garne am Randbereich 5l der Strickware
ineinander Randbereich 5l der Strickware ineinander verwickeln, was zu
einer Strickware von ästhetisch guter Qualität an dieser Stelle beiträgt.
Gleichermaßen werden im rechten Seitenrandbereich 5r die Reihen in
Form einer Folge von Reihen unter Verwendung der Nadeln l-m des hinteren Nadelbetts
und der Nadeln M-K des vorderen Nadelbetts anschließend an die Nadel n ausgebildet,
was zu einer Strickware von ästhetisch guter Qualität an dieser Stelle
beiträgt. Es ist zu beachten, dass in einem Fall, in dem die Nadeln des vorderen
Nadelbetts als diejenigen für das zu beendende Stricken verwendet werden und
der Schlauch durch Zuführen der Garne zu den Nadeln in der Reihenfolge K-M
bis n-l am rechten Seitenrandbereich 5r und in der Reihenfolge C-A bis
a-c am linken Seitenrandbereich 5l ausgebildet ist, die Garne
1, 2 und 3 den nachgeführten Schlosssystem bzw.
dem Zwischenschlosssystem bzw. dem Führungsschlosssystem zugeordnet werden,
um zu verhindern, dass sich die Garne ineinander verwickeln.
Ein Beispiel des Strickverfahrens der vorliegenden Erfindung, das
auf einen Strickanzug 11 angewendet wird, ist nachstehend unter Bezugnahme
auf 3, die die rechte Hälfte des Strickanzugs 11
zeigt; 3-a, die den Strickanzug nach beendetem Stricken
zeigt, und 3-b, die einen tatsächlichen Benutzungszustand
derselben zeigt, beschrieben, wobei sie längs einer Bügelfalte
13, die durch eine gestrichelte Linie in 3-a
angezeigt ist, zum Bilden des Kragens 17 gefaltet ist. Ein rechtes Vorderteil
15 wird mit einem separat gestrickten Rückenteil und (nicht gezeigten)
Ärmeln durch Säumen verbunden, erhält aber keinen Schlauch an seinen
Teilen, einschließlich des linken Seitenrandbereichs der Strickware, die für
ein fertiges Produkt zu säumen ist (eine Schulterlinie 19, ein Ärmelloch
21 und eine Seitenlinie 23), da diese Teile auf der Rückseite
des Produkts versteckt sind, wenn sie in ein fertiges Produkt gebracht werden. Andererseits
erhält die Öffnungsseite (rechter Seitenrandbereich) 25 des rechten
Vorderteils 15 einschließlich des Kragens 17 den Schlauch,
da die Öffnungsseite selbst in Form des Endprodukts beendet wird.
Die Strickschritte für das rechte Vorderteil 15, die
in der vorstehend beschriebenen Weise gestrickt sind, werden unter Bezugnahme auf
4 und 5 beschrieben. Die
in 4 gezeigten Strickschritte 1 und 2 sind mit den
Schritten 1 und 2 der 2 der vorgenannten Ausführungsform
1 identisch, ausgenommen die Auslassung des Schlauchs am linken Seitenrandbereich
der Strickware. Durch Wiederholen des Strickens geht das Stricken zu einem Seitensaumbereich
24 des Körpers weiter. Zwischen dem Strickschritt 1 und dem
Strickschritt 2 wird der Schritt zum Verengen der Strickbreite von dem Seitensaumbereich
24 eingefügt, um das Ärmelloch 21 zu bilden und die
Reihe vor dem gefalteten Bereich des Kragens am oberen Ende 17a zu stricken.
Im nachfolgenden Schritt 3 wird die nach rechts gehende Reihe gestrickt und die
Garne 1-3 werden an der rechten Seite der Strickware
15 gestoppt.
Als Schritte 4-9 sind die Strickschritte für die Reihe des Endbereichs
des Kragens 17a und für den Kettelvorgang zum Verhindern, dass sich
die Reihe des Endbereichs des Kragens 17a auftrennt, gezeigt. Zuerst werden
in Schritt 4 die Garne 1, 2 genommen, um die Reihen durch das
Führungsschlosssystem und das Zwischenschlosssystem zu stricken, während
sie zur linken Seite der Strickware bewegt werden. Gleichzeitig wird das Garn
3 eingesetzt und den Nadeln M-K des vorderen Nadelbetts zugeführt,
um das vordere Stricken durch das nachgeführte Schlosssystem auszuführen.
Der Kettelvorgang wird mit dem einfachen Stricken durchgeführt,
das vom dreifachen Stricken umgeschaltet wird, während das Garn 3
verwendet wird. Für den vorliegenden Kettelvorgang wird ein zweiter Schlauch
25b anschließend an einen Schlauch 25a, der zuerst in dem
rechten Randbereich des rechten Vorderteils 15 ausgebildet wurde, am oberen
Ende 17a des Kragens ausgebildet, um den Kettelvorgang für den gesamten
Rand des Kragens vorzusehen. In Schritt 5 wird das Garn den Nadeln l-n des hinteren
Nadelbetts zum Ausführen des hinteren Strickens zugeführt. Im nächsten
Schritt 6 werden die gestrickten Maschen, die durch die Nadeln K, L, M des vorderen
Nadelbetts gehalten werden, für die das vordere Stricken in Schritt 4 vorgesehen
ist, auf die innerhalb der Strickware platzierten Nadeln J, K, L des vorderen Nadelbetts
umgesetzt. In Schritt 7 wird das Garn den Nadeln L-J des vorderen Nadelbetts zugeführt,
um gestrickte Maschen anschließend an die umgesetzten Maschen zu bilden. In
Schritt 8 werden die gestrickten Maschen, die durch die Nadeln l, m, n des hinteren
Nadelbetts gehalten werden, für die das hintere Stricken in Schritt 5 vorgesehen
ist, auf die innerhalb der Strickware platzierten Nadeln k, l, m des hinteren Nadelbetts
umgesetzt.
Zum Umsetzen der gestrickten Maschen für den Kettelvorgang wird
der Schritt eingeführt, bei dem die gestrickten Maschen auf einem nicht gezeigten
Umsetzwippenbett eine Zeitlang gehalten werden, und danach wird dasselbe Bett zum
Umsetzen der gestrickten Maschen auf die benachbarten Nadeln des ursprünglichen
Nadelbetts weitergeschaltet. Auf die Darstellung dieses Schritts wird verzichtet.
Das Umsetzwippenbett ist ein Hilfsbett mit Umsetzwippen, die zum Umsetzen der Maschen
in Folge über den Nadelbetten angeordnet sind. Das Umsetzwippenbett ist in
einer computerunterstützten Flachstrickmaschine angebracht, beispielsweise
der von SHIMA SEIKI MFG., LTD. erhältlichen SES-122RT (Produktname). Im Fall
einer Flachstrickmaschine mit nur einem Paar vorderer und hinterer Nadelbetten,
wie in der veranschaulichten Ausführungsform, wird zum Beispiel das vordere
Stricken unter Verwendung der ungeradzahligen Nadeln des vorderen Nadelbetts ausgeführt
und das hintere Stricken unter Verwendung der geradzahligen Nadeln des hinteren
Nadelbetts ausgeführt, wobei die abwechselnden Nadeln von jedem der vorderen
und hinteren Nadelbetten zum Stricken der Strickware eingesetzt werden können.
Dies ermöglicht es, dass die umsetzenden leeren Nadeln auf den gegenüberliegenden
Betten bereitgestellt werden, so dass die gestrickten Maschen unter Verwendung jener
umsetzenden leeren Nadeln umgesetzt werden können.
Durch diese Strickweise wird die Anzahl der Maschenstäbchen (oder
die Anzahl der zugehörigen Nadeln) des Randbereichs des Kragens 17a
geordnet um eins reduziert. Den vorgenannten Schritten 5-8 ähnliche Strickschritte
werden für die Nadeln wiederholt, die weiterhin eingesetzt werden, bis alle
Maschenstäbchen des Randbereichs 17a des Kragens dem Kettelvorgang
unterzogen sind, bevor das Stricken für die Randeinfassung des Randbereichs
17a des Kragens beendet ist. Obwohl dies nicht veranschaulicht ist, wird
danach das Garn 3 verwendet, um eine nach links gehende Reihe des Milano-Ripps
anschließend an die führende Reihe und die Zwischenreihe in Schritt 4
herzustellen, und dann werden die Garne 1, 2, 3 alle
auf der linken Seite der Strickware ausgerichtet. Danach geht das Stricken zur Schulterlinie
19 weiter, während das dreifache Stricken wieder ausgeführt wird,
wodurch das Stricken des rechten Vorderteils 15 beendet ist.
Das Vorstehende erörtert den Kettelvorgang für das Kragenmuster
mit einem Winkel P von 90°, das dem Kettelvorgang jedes Mal unterzogen wird,
wenn jede Reihe des Schlauchs durch das einfache Einfassen gebildet wird. Andererseits
wird für den oberen Randbereich des Kragens mit einem Kragenmuster, wie es
durch eine gestrichelte Linie Q in 3 angegeben ist, der obere Randbereich
des Kragens länger als 17a. In diesem Fall wird das „Biegungsstricken"
(„flechage knitting") durchgeführt, in dem die Nadeln geordnet von den
Nadeln auf der Seite des Randbereichs des Kragens inaktiv gemacht werden, während
die Reihen des Körperbereichs 15 und des Kragenbereichs
17 so ausgebildet werden, dass der Kragen eine solche Kontur haben kann,
wie sie durch die gestrichelte Linie Q angegeben ist, und dann wird der Kettelvorgang
durchgeführt. Da der obere Randbereich des Kragens wie oben angegeben länger
als 17a wird, werden die Längen der gestrickten Maschen in dem Schlauchbereich
solchermaßen länger angepasst. Wenn lediglich die Anpassung in der Länge
der gestrickten Maschen nicht ausreichend ist, wird der Kettelvorgang jedes Mal,
wenn zwei oder drei Reihen des Schlauchs ausgebildet sind, nach Maßgabe des
Winkels der Kragenecke und der Länge des oberen Randbereichs des Kragens durchgeführt.
In diesem Fall kann das doppelte Stricken oder das dreifache Stricken als Ersatz
für das einfache Stricken verwendet werden, um den Schlauch in einem solchen
Zustand zu bilden, dass verhindert werden kann, dass sich die Garne am Ende ineinander
verwickeln, wie es der Fall bei der Form des ersten Schlauchs ist.
Obwohl in der vorstehend veranschaulichten Ausführungsform und
in ihrer Anwendung die Beschreibung des Beispiels gegeben ist, dass das dreifache
Stricken für die Doppeltjersey-Strickware des Milano-Ripps verwendet wird,
so dass das Grundstricken des Milano-Ripps bei jeder Vorwärtsbewegung oder
Rückwärtsbewegung des Schlittens vollendet werden kann, ist das Strickverfahren
der vorliegenden Erfindung nicht auf die Anwendung des Milano-Ripps beschränkt,
sondern ist auf anderes Rippenstricken, wie zum Beispiel halbes Milano-Ripp, Piqué
und Ponti Rome, anwendbar. Außerdem ist das Strickverfahren der vorliegenden
Erfindung auf den Fall anwendbar, in dem das durch die Verwendung aller Rippen gestrickte
Rippenstricken das doppelte Stricken oder dreifache Stricken durchläuft.
Wie aus dem Vorstehenden ersichtlich ist, kann gemäß der
vorliegenden Erfindung das Auftreten der Verlängerung am Seitenrandbereich
der Doppeltjersey-Strickware mit dem Rippenstricken vermieden werden und es kann
auch verhindert werden, dass sich die Garne an dieser Stelle ineinander verwickeln,
so dass eine verbesserte Schönheit der Strickware und eine verbesserte Produktivität
erzeugt werden können.
Obwohl die bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung beschrieben
worden sind, sollte verstanden werden, dass verschiedene Änderungen
und Modifikationen in der Erfindung vorgenommen werden können. Der Umfang der
Erfindung soll daher allein durch die folgenden Ansprüche bestimmt sein.