Dokumentenidentifikation |
DE102004019889B4 21.06.2007 |
Titel |
Fahrzeugspiegel mit Elektronikkomponente und entsprechendes Montageverfahren |
Anmelder |
Volkswagen AG, 38440 Wolfsburg, DE |
Erfinder |
Schrader, Harald, 38518 Gifhorn, DE; Worm, Jan, 38154 Königslutter, DE; Paprotny, Ulrich, 38442 Wolfsburg, DE |
DE-Anmeldedatum |
23.04.2004 |
DE-Aktenzeichen |
102004019889 |
Offenlegungstag |
24.11.2005 |
Veröffentlichungstag der Patenterteilung |
21.06.2007 |
Veröffentlichungstag im Patentblatt |
21.06.2007 |
IPC-Hauptklasse |
B60R 1/04(2006.01)A, F, I, 20051017, B, H, DE
|
IPC-Nebenklasse |
B60R 1/12(2006.01)A, L, I, 20051017, B, H, DE
|
Beschreibung[de] |
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeuginnenspiegel gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein
entsprechendes Verfahren zum Montieren dieses Fahrzeuginnenspiegels in einem Fahrzeug.
Die DE 93 17 007 U1
betrifft einen Fahrzeuginnenspiegel mit einer Anzeigevorrichtung, die an einer der
Windschutzscheibe zugeneigten Seite des Fahrzeuginnenspiegels angeordnet ist. Um
zu gewährleisten, dass ein von außen durch die Windschutzscheibe blickender
Betrachter die Anzeigevorrichtung gut wahrnimmt, ist der Fahrzeuginnenspiegel am
Dachholm eines Kraftfahrzeugs befestigt.
Die DE 1 961 304 A
beschreibt einen Fahrzeuginnenspiegel mit einem flexiblen, magnetbefestigten Arm
und einer Beleuchtungseinrichtung. Ein entsprechender Fahrzeuginnenspiegel soll
aufgrund seines magnetbefestigten Armes leicht abnehmbar und damit auch als Spiegel
zum Schminken oder Frisieren oder als Lampe zum Lesen einer Straßenkarte verwendbar
sein.
Des Weiteren betrifft die DE
101 27 070 A1 einen Fahrzeuginnenspiegel für ein Kraftfahrzeug mit
einem Spiegelfuß zum Befestigen des Fahrzeuginnenspiegels an einer Scheibe.
Zusätzlich weist der Fahrzeuginnenspiegel einen Sensor und einen als Stecker
ausgebildeten elektrischen Anschluss auf, welcher in einer Buchse, die im Inneren
eines Fahrzeugs angeordnet ist, befestigt werden kann.
Gängigerweise werden die Fahrzeuginnenspiegel am Ende eines Montagebands
vor der Bandendeprüfung manuell montiert. Hierfür sind bei einem Spiegel
ohne Elektrik zwei Arbeitsschritte notwendig, nämlich das Holen des Spiegels
und das Anklippsen des Spiegels. Bei einem Spiegel mit Elektrik hingegen sind etwa
sieben Arbeitsschritte für die Montage notwendig. Diese bestehen darin, den
Spiegel, den Regensensor und die Abdeckkappe zu holen, den Regensensor elektrisch
zu verbinden, den Regensensor in den Halterahmen zu klippsen, den Kabelkanal auf
den Halterahmen zu klippsen, den Spiegel auf den Halterahmen zu klippsen, den Spiegel
elektrisch zu verbinden und die Abdeckschalen zu montieren.
Neben der Abarbeitung der zahlreichen Arbeitsschritte ist die Montage
des Spiegels mit Elektrik sehr kraftaufwändig und unergonomisch, da der Monteur
über Kopf arbeiten muss. Des Weiteren sitzt der Monteur bei der Montage nicht
mittig im Fahrzeug und muss eine entsprechend anstrengende Arbeitshaltung einnehmen.
Darüber hinaus kommt es häufig vor, dass die elektrischen Leitungen zum
Spiegel sehr kurz oder zu kurz sind und somit die Montage erschwert wird. Ein kontrolliertes
Ziehen an der jeweiligen Leitung ist in der beschriebenen Arbeitshaltung jedoch
kaum möglich, so dass es vielfach zu Beschädigungen kommt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, die Montage
eines Fahrzeuginnenspiegels zu vereinfachen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch einen Fahrzeuginnenspiegel
nach Anspruch 1 und ein Verfahren zum Montieren eines Fahrzeuginnenspiegels in einem
Fahrzeug nach Anspruch 3 gelöst.
Ein erfindungsgemäßer Fahrzeuginnenspiegel ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Steckkontakteinrichtung mindestens eine erstes Element zur magnetischen
Wechselwirkung mit einem zweiten Element der Gegenkontakteinrichtung aufweist, so
dass ein Ausrichten der beiden Kontakteinrichtungen bei einem Steckvorgang während
eines Einbaus einer Frontscheibe mit dem daran befestigten Fahrzeuginnenspiegel
in ein Fahrzeug in vorbestimmter Weise unterstützt wird. Dies vereinfacht eine
Montage des Fahrzeuginnenspiegels, insbesondere ein Befestigen der Steckkontakteinrichtung
des Fahrzeuginnenspiegels mit der zugehörigen Gegenkontakteinrichtung. Durch
diese Vereinfachung ist es möglich, dass die Kontaktierung automatisch durch
einen Roboter erfolgt.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Montieren eines Fahrzeuginnenspiegels
ist gekennzeichnet durch Montieren des Fahrzuginnenspiegels auf einer Frontscheibe,
Einbauen der Frontscheibe in ein Fahrzeug, wobei gleichzeitig der Fahrzeuginnenspiegel
in dem Fahrzeug kontaktiert wird durch Bewegen der Steckkontakteinrichtung des Fahrzeuginnenspiegels
auf die Gegenkontakteinrichtung zu und Unterstützen der Ausrichtung der beiden
Kontakteinrichtungen zueinander während des Steckvorgangs durch Magnetkraft.
Auch das erfindungsgemäße Verfahren ist durch einen Roboter ausführbar,
wodurch die Kosten für ein Einbauen eines Fahrzeuginnenspiegels in einem Fahrzeug
deutlich reduziert werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Fahrzeuginnenspiegels und des Montageverfahrens
sind in den Unteransprüchen definiert.
Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert, in denen zeigen:
1 eine dreidimensionale Ansicht eines Fahrzeuginnenspiegels,
der an einen Formhimmel zu montieren ist und
2 eine Ansicht des Fahrzeuginnenspiegels
von 1 nach der Montage.
Das nachfolgend näher geschilderte Ausführungsbeispiel stellt
eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar.
Um die Montage des Fahrzeuginnenspiegels im Fahrgastraum des Fahrzeugs
zu vermeiden, wird vorgeschlagen, den Fahrzeuginnenspiegel an die Frontscheibe zu
montieren und diesen bei der Scheibenmontage zu kontaktieren. Der Vorteil davon
ist, dass die Montage des Spiegels auf der Scheibe wesentlich ergonomischer auf
einem separaten Vormontagetisch realisiert werden kann. Der Einbau des Spiegels
in das Fahrzeug erfolgt dann automatisch beim Einkleben der Frontscheibe mit Hilfe
eines Roboters.
Die elektrische Verbindung des beispielsweise mit einem Regensensor
ausgestatteten Fahrzeuginnenspiegels mit einer Kontaktplatte am Formhimmel erfolgt
durch ein selbstfindendes Kontaktierungssystem. Dieses System ermöglicht eine
elektrische Kontaktierung automatisch im nicht sichtbaren Bereich. Dabei dienen
magnetische bzw. magnetisierbare Elemente in den Steckerkomponenten dazu, die Kontakte
bzw. den Stecker für den Steckvorgang optimal auszurichten. Damit können
Fertigungs- und Montagetoleranzen ausgeglichen werden, so dass die Kontaktierung
automatisch durch den Roboter erfolgen kann.
Der Montagevorgang ist in den 1 und
2 dargestellt. Der Fahrzeuginnenspiegel 1 ist
an einem Spiegelfuß 2 gelagert. Dieser wird mit Hilfe einer ringförmigen
Klebeplatte 3 an einer nicht dargestellten Frontscheibe fixiert. Der Fuß
2 weist eine Öffnung 4 auf, in der ein Regensensor (nicht
dargestellt) untergebracht werden kann.
An dem Fuß 2 ist des Weiteren ein Arm 5 angebracht,
an dessen distalem Ende ein Mehrfachkontakt 6 befestigt ist. Der Arm
5 führt die elektrischen Verbindungsleitungen von bzw. zu dem Regensensor.
An dem Formhimmel des Fahrzeugs im Bereich der Mitte der Frontscheibe
ist eine Kontaktplatte 7 angeordnet. In diese Kontaktplatte 7
wird der Mehrfachkontakt 6 des Spiegels eingesteckt. Dieser eingesteckte
Zustand ist in 2 dargestellt. Dadurch, dass der Mehrfachkontakt
6 und die Kontaktplatte 7 mit einem selbstfindenden Kontaktierungssystem
ausgestattet sind, ist es möglich, dass ein Roboter die Kontaktierung beim
Einbau der Frontscheibe in das Fahrzeug durchführt. Die Selbstfindung der einander
zugeordneten Kontakte erfolgt hierbei durch Magnete.
Der Montagevorgang der Spiegel – unabhängig davon, ob
es sich um einen Spiegel mit oder ohne Elektrik handelt – kann dadurch weiter
automatisiert werden, dass die Spiegelhalterung mit Hilfe eines Roboters aufgeklebt
wird. Vorteilhaft dabei ist die Einsparung von Einzelteilen und die Reduzierung
von vorgefertigten Scheibenvarianten mit unterschiedlichen Spiegelhalterungen für
Spiegel mit und ohne Elektrik, da die individuell gewünschten Scheiben-Spiegel-Kombinationen
erst während der Montage erstellt werden.
Die erfindungsgemäße elektrische, selbstfindende Kontaktierung
ermöglicht so insgesamt betrachtet eine Einsparung von Fertigungszeiten, Einzelteilen,
Logistikfläche und Komponentenvarianten.
- 1
- Fahrzeuginnenspiegel
- 2
- Fahrzeugfuß
- 3
- Klebeplatte
- 4
- Öffnung
- 5
- Arm
- 6
- Mehrfachkontakt
- 7
- Kontaktplatte
|
Anspruch[de] |
Fahrzeuginnenspiegel (1) mit
– einem Spiegelfuß (2) mit einer Klebeplatte (3) zum
Befestigen des Spiegelfußes (1) an einer Frontscheibe und einem am
Spiegelfuß (2) angebrachten Arm (5),
– mindestens einer Elektronikkomponente und
– einer an dem Arm (5) befestigten Steckkontakteinrichtung (6)
zum Anschließen der mindestens einen Elektronikkomponente an eine externe Gegenkontakteinrichtung
(7).
dadurch gekennzeichnet, dass
– die Steckkontakteinrichtung (6) mindestens ein erstes Element
zur magnetischen Wechselwirkung mit einem zweiten Element der Gegenkontakteinrichtung
(7) aufweist, so dass ein Ausrichten der beiden Kontakteinrichtungen bei
einem Steckvorgang während eines Einbaus einer Frontscheibe mit dem daran befestigten
Fahrzeuginnenspiegel (1) in ein Fahrzeug in vorbestimmter Weise unterstützt
wird.
Fahrzeuginnenspiegel (1) nach Anspruch 1, wobei die mindestens
eine Elektronikkomponente ein Regensensor ist.
Verfahren zum Montieren eines Fahrzeuginnenspiegels (1) nach
Anspruch 1 in einem Fahrzeug
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
– Montieren des Fahrzeuginnenspiegels (1) auf einer Frontscheibe,
– Einbauen der Frontscheibe in ein Fahrzeug, wobei gleichzeitig der Fahrzeuginnenspiegel
(1) in dem Fahrzeug kontaktiert wird durch
– Bewegen der Steckkontakteinrichtung (6) des Fahrzeuginnenspiegels
(1) auf die Gegenkontakteinrichtung (7) zu und
– Unterstützen der Ausrichtung der beiden Kontakteinrichtungen zueinander
während des Steckvorgangs durch Magnetkraft.
|
|
Patent Zeichnungen (PDF)
|