Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Bilden der Einlegekante in einer Luftdüsenmaschine und insbesondere eine
Vorrichtung dieser Art, die pneumatisch betrieben wird und frei von beweglichen
Teilen ist.
Ein erstes Verfahren und eine Vorrichtung dieser Art, die von demselben
Anmelder ausgestaltet worden ist und vermarktet wird, ist in der EP-A-534,429 offenbart.
Nach der Lehre dieses Patents wurde – nach dem Eintragen und Aufschlagen
des Schussfadens and Schneiden dessen freien Endes auf Länge – das so
gebildete Endstück des Schussfadens in das Innere einer Saugdüse gesogen.
Die Düse wurde in eine Zone stromaufwärts der Schussfadeneintragslinie
verlagert und das Schussfadenende wurde schließlich unter Umkehren der Richtung
des Luftstroms im Inneren der Düse in das Innere des Fachs eingebracht. Diese
Lösung hatte den Vorteil, dass es unter dem Gesichtspunkt des Webens unter
Erzeugung einer Einlegekante ausgezeichnete Ergebnisse zeigt, die frei ist von Defekten
sind und eine konstanten Höhe haben, hat jedoch den Nachteil der mechanischen
Komplexität, die für die Düsenverlagerungen erforderlich ist.
Die DE A-725 262 offenbart eine Vorrichtung zur pneumatischen Bildung
einer Einlegekante mit einer Mehrzahl von ortsfesten Düsen, die durch Druckluft-
bzw. Saugluftstrahlen einen Rückeintrag der Schussfadenenden in das Fach bewirken.
Dieses Dokument stellt den nächstkommenden Stand der Technik für die vorliegende
Erfindung dar, seine Merkmale sind in die Oberbegriffe der unabhängigen Ansprüche
1 und 5 aufgenommen.
Eine andere und spätere Lösung ist in der EP-A-786 547 offenbart.
Nach diesem Patent wird das Schussfadenende nach dem Schneiden zunächst von
einer Saugdüse aufgenommen, die in einer ersten Kantenbildungseinrichtung angeordnet
ist, die entlang der Streckung der Schussfadeneintragslinie vorgesehen ist. Eine
Blasdüse, die in der ersten Kantenbildungsvorrichtung angeordnet ist, ist dann
dazu eingerichtet, das Schussfadenende zu übertragen und dieses in einer Richtung
parallel zu der Schussfadeneintragslinie zu bewegen, soweit eine zweite Kantenbildungsvorrichtung
in der Nähe des Fachs angeordnet ist. Eine Blasdüse, die von dieser zweiten
Kantenbildungsvorrichtung aufgenommen wird, trägt das Schussfadenende schließlich
in das Fach ein. Bei dieser zweiten Lösung gibt es den Vorteil, dass sich bewegende
mechanische Teile vermieden werden, jedoch den Nachteil, dass der Rückeintrag
des Schussfadenendes in eine Zone, die wünschenswerter Weise stromaufwärts
der Schussfadenlinie angeordnet ist, wie die stattdessen bei der EP-A-534,429 erfolgt,
nicht ausgeführt wird, wobei der Rückeintrag tatsächlich in eine
Zone erfolgt, die vollständig mit der Schussfadeneintragslinie ausgerichtet
ist. Der Rückeintrag des Schussfadenendes in einen Bereich stromaufwärts
der Schussfadeneintragslinie ist ein sehr erwünschter Vorgang, da der Abstand
zwischen den Kettfäden in diesem Bereich ausreichend groß ist um sicherzustellen,
dass 100% der Schussfadenenden korrekt in das Fach rückgeführt werden.
Wenn der Vorgang in der Nähe der Schussfadeneintragslinie stattfindet, wie
dies tatsächlich in der EP-A-786,547 erfolgt, ist der Abstand zwischen den
Kettfäden sehr gering und es besteht daher die Möglichkeit – was
alles andere als selten geschieht -, dass die Schussfadenenden außerhalb des
Fachs rückgeführt werden, d. h. oberhalb oder unterhalb der Kettfäden,
so dass sie nicht in das Innere des Gewebes gemeinsam mit den nachfolgenden Schussfäden
eingewoben werden, was zu einem defekten Gewebe führt.
Es wurde vorgeschlagen, zur Überwindung dieses Nachteils die
Blasdüse der zweiten Kantenbildungsvorrichtung in der Richtung stromaufwärts
zu neigen, um so die Enden des Schussfadens in einen Bereich zu richten, wo der
Abstand zwischen den Schussfäden ausreichend hoch ist. Auf diese Weise ist
es möglich, auf eine wirksame Weise einen ausreichend hohen Prozentsatz richtig
rückgeführter Schussfäden sicherzustellen, obwohl die Richtung des
Schussfadens bezüglich der Schussfadeneintragslinie erheblich geneigt ist,
die Schussfadenenden werden daher durch das Blatt in einer nicht gleichmäßigen
Weise aufgeschlagen, was zur Bildung einer Kante führt, der die konstante Höhe
fehlt.
Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren oder eine Vorrichtung
zum Bilden der Einlegekante bei Hebmaschinen zu schaffen, die frei ist von den Nachteilen,
die die vorbekannten Kantenbildungsvorrichtungen haben und daher insbesondere dann,
wenn keine mechanischen Teile verwendet werden, den Rückeintrag der Schussfadenenden
in eine Zone stromaufwärts der Schussfadeneintragslinie zu erlauben und entlang
der Richtung im Wesentlichen parallel zu dieser Linie.
Die EP-A-108922 ist ein nicht vorveröffentlichtes Dokument entsprechend
Artikel 54(3) und (4) EPC, das eine Vorrichtung zum pneumatischen Bilden einer Einlegekante
offenbart, mit einer Mehrzahl von ortsfesten Düsen, die durch jeweilige Blasluft
oder Saugluft den Rückeintrag der Schussfadenenden in das Fach ermöglicht,
nachdem diese in eine Zone stromaufwärts der Schussfadeneintragslinie übertragen
worden ist. Das Herstellen dieser Vorrichtung verlangt jedoch die Verwendung unterschiedlicher
Düsen und das gesonderte Speisen dieser Düsen bezüglich der Luftströme.
Diese Aufgabe wird nach der vorliegenden Erfindung
mittels eines Verfahrens zum Bilden der Einlegekante in Anspruch 1 gelöst.
Das Verfahren wird vorzugsweise implementiert unter Verwendung einer
Vorrichtung nach Anspruch 5.
Weitere charakteristische Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung
ergeben sich jedoch klarer aus der nachfolgenden eingehenden Beschreibung einer
bevorzugten Kantenbildungsvorrichtung entsprechend dem Verfahren dieser Erfindung,
die in den beiliegenden Zeichnungen gezeigt ist:
1 ist eine schematische Draufsicht auf eine Webmaschine,
die vier Einrichtungen zum Bilden der Einlegewebkante nach der vorliegenden Erfindung
beinhaltet;
2A ist eine perspektivische Frontansicht auf die Einrichtung
zum Bilden der Einlegekante nach der vorliegenden Erfindung;
2B ist eine 2A ähnliche
Ansicht, wobei Teile teilweise entfernt sind, die einen ersten Kantenbildungsschritt
zeigt;
2C ist eine derjenigen von 2B
ähnliche perspektivische Ansicht, die einen zweiten Kantenbildungsschritt wiedergibt;
3A ist eine perspektivische Ansicht von unten auf den
oberen Teil der Einrichtung zum Bilden der Einlegekante nach der vorliegenden Erfindung;
3B zeigt, in einem größeren Maßstab
die Einzelheit der einstellbaren Düse, die in 2C
wiedergegeben ist;
4A, 4B und 4C
drei unterschiedliche Arbeitsschritte der Einrichtung.
Der besondere Aufbau der Einlegekantenbildungseinrichtung nach der
vorliegenden Erfindung ergibt sich aus 2. Die Einrichtung besteht
aus einem Block aus einem metallischen Material 1, der durch einen oberen
Block 1s und einen unteren Block 1i gebildet ist, die zusammengefügt
und mit der Webmaschine in einer an sich bekannten Weise unter Verwendung von (nicht
gezeigt) Schrauben fixiert sind, nach Durchführen der erforderlichen mechanischen
Bearbeitungsschritte an diesem. Wenn die Montage durchgeführt ist, erscheint
der Block wie in 2A, während sein Innenaufbau,
der im Einzelnen unten beschrieben werden wird, in den Schnittansichten nach den
2B und 2C, als auch in
den 3A, 3B dargestellt
ist.
Der obere Block hat einen ersten vertikalen Durchlasskanal
2, der genau die Schussfadeneintragslinie L kreuzt. Der Kanal
2 setzt sich in einem Kanal 3 fort, der mit diesem ausgerichtet
ist und in dem unteren Block 1i ausgebildet ist. Zusätzlich zu dem
Kanal 2 weist der obere Block 1s weitere 3 vertikale Durchlasskanäle
4, 5, 6 auf, deren Achsen in eine vertikale Ebene verlaufen,
die senkrecht ist zu der Schussfadeneintragslinie L und positioniert sind mit einem
bestimmten Abstand von dem Kanal 2 in Richtung auf das Äußere
der Webzone, wie sich aus den 2B und 3A
ergibt.
Der Kanal 4 ist glattwandig, ähnlich den oben genannten
Kanälen 2 und 3. Im Gegensatz dazu hat der Kanal
5 ein Innengewinde, das eine Einstellschraube 11 mit einem mittleren
Abschnitt mit geringerem Durchmesser aufnimmt. Der Kanal 6 nimmt im Inneren
eine einstellbare Düse auf, deren Struktur zum Folgenden beschrieben werden
wird, und ist mit Zonen versehen mit einem größeren Durchmesser, die die
Sitze für jeweilige Dichtungs-O-Ringe bilden. Die Kanäle 4,
5 und 6 schließlich sind gemeinsam durch einen Querkanal
6 miteinander verbunden, die ebenfalls gleichwandig sind.
Die Düse 7, die einen mittleren Bereich mit einem geringeren
Durchmesser 7a hat, ist mit einer inneren Bohrung versehen und die innere
Ausnehmung kommuniziert mit der einen Seite mit einer oder mehreren Einlassöffnungen
9 und mit der anderen Seite mit einer einzigen Auslassöffnung
10. Die Auslassöffnung 10 kann jede geeignete Form haben,
um einen ausgehenden Luftstrahl der gewünschten Form zu erzeugen. Eine bevorzugte
Öffnung 10 hat beispielsweise die Form eines Schlitzes, wobei die
längere Seite parallel zu dem Schussfaden angeordnet ist und die internen Wandungen
in Form eines Dreiecks ausgebaucht sind, so dass ein fächerartiger Luftstrahl
mit der gewünschten Winkelgröße erzeugt werden kann.
Der untere Teil des oberen Blocks 1s schließlich ist
mit Ausnehmungen 12 und 13 zum Führen der Luftströme
versehen, deren Funktion weiter unten deutlich werden wird. Die Ausnehmung
13 ist als eine hinterschnittene Zone 14 des Blocks
1s ausgebildet, geeignet, um es dem Schussfaden C zu erlauben, durch den
Block 1 zu verlaufen.
Während des Betriebs der Einrichtung wird ein Druckluftstrahl
im Inneren des Kanals 2 aktiviert, nachdem ein Schussfaden T in das Fach
eingesetzt worden ist, von dem Blatt P aufgeschlagen worden ist und sodann von den
Schneideinrichtungen G auf Länge geschnitten worden ist, unter Bildung eines
freien Schussfadenendes.
Dieser Luftstrom dringt durch den darunter liegenden ausgerichteten
Kanal 3 und zieht das freie Ende C des Schussfadens mit sich, während
der Schritt des Eintragens des Schussfadens quer ausgeführt
wird zwischen der Ausgangsmündung des Kanals 2 und der Einlassöffnung
des Kanals 3 im Inneren der Höhlung, die zwischen den Lücken
1s und 1i von der hinterschnittenen Zone 14 gebildet
wird. Diese Situation ist schematisch 4A und in größerem
Maßstab in 2B gezeigt.
Während das Blatt P wieder seine rückgezogene Position einnimmt
(4B) wird der Luftstrom zu dem Kanal 2 unterbrochen
und ein Luftstrom zu dem Kanal 4 wird aktiviert. Die Druckluft, die in
diesen Kanal geführt wird, splittet sich bei dem Kanal 8 in zwei Ströme
E und F auf, das Verteilungsverhältnis der Ströme E und F kann durch Betätigen
der Schraube 11 eingestellt werden, die mit ihrem Ende den Fluss des Stromes
E durch die Ausnehmung 12 drosselt.
Der komprimierte Luftstrom E, der aus der Ausnehmung 12 strömt,
interferiert mit dem freien Ende C des Schussfadens, der von dem Inneren des Kanals
3 aufgenommen wird und beginnt, diesen in eine Richtung senkrecht zu der
Schussfadeneintragslinie L zu richten, d. h. in Richtung auf eine Zone stromaufwärts
der Linie, bis das freie Ende des Schussfadens vor der Auslassöffnung
10 der Düse 7 positioniert ist. Um die Übertragung des
freien Endes C zu erleichtern, können die Wandungen der Ausnehmungen
12 eine dem Auslass so geformt zu sein, dass sie die Strömung E in
Richtung auf die gemeinsame Achse der Kanäle 2 und 3 richtet.
Gleichzeitig verläuft der Druckluftstrom F entlang des gesamten
Kanals 8, erreicht den Kanal 6 an einer Zone 7a mit geringerem
Durchmesser der Düse 7 und dringt sodann in die Einlassöffnungen
9 und die inneren Ausnehmungen der Düse 7, dringt von der
Öffnung 10 genau in die Zone, in die das freie Ende des Schussfadens
von dem Luftstrom E übertragen worden ist. Aus diese Weise erlaubt der Strom
F das Rückführen des freien Endes C des Schussfadens in das Innere es
Fachs, wie dies in 4C und in größerem Maßstab
in 2C dargestellt ist, während des Webeschritts,
in der das Blatt P zurück in Richtung auf die Aufschlagzone sich bewegt. Eine
Winkelposition der Düse 7 kann eingestellt werden unter Verwendung
eines gewöhnlichen Schraubenziehers, der in eine stirnseitige Kerbe
15 eingeführt wird, um so die erforderliche Richtung des Eintrags
des Endes C zu erreichen, die so parallel wie möglich zu der Schussfadeneintragslinie
ist.
Bei dem Verfahren und der Einrichtung nach der vorliegenden Erfindung
ist es daher möglich, die oben angegebene Aufgabe zu lösen, da das freie
Ende des Schussfadens C durch den Luftstrom E von einer Position, die mit der Schussfadeneintragslinie
L ausgerichtet ist, zu verlagern in eine stromaufwärts gelegene Zone. Das Eintragen
des Schussfadenendes durch den Luftstrom F kann in dieser Zone zuverlässig
ausgeführt werden und parallel zu den Schussfäden, auf Grund der Tatsache,
dass die Schussfäden hier mit einem größeren Abstand von einander
positioniert sind.
Die Erfindung wurde unter besonderer Bezugnahme auf das dargestellte
Ausführungsbeispiel beschrieben, es versteht sich jedoch, dass viele unterschiedliche
Ausführungsbeispiele für den Fachmann möglich sind, die alle in den
Schutzbereich der Erfindung, der sich aus den beiliegenden Ansprüchen ergibt,
liegen.