Die Erfindung bezieht sich auf eine Elektronische Waage mit einem
integrierten
Computer, der umfasst:
- – eine Eingabeeinheit, zur Eingabe von Auswahldaten,
- – einen Speicher zum Speichern einer Mehrzahl von Parameterwerten, welche
in Abhängigkeit von den eingegebenen Auswahldaten funktionsspezifischen Parametern
zuweisbar sind,
- – eine Datenverarbeitungseinheit zur Durchführung von Wägeanwendungen
in Abhängigkeit von einer Teilmenge der funktionsspezifischen Parameter,
- – wenigstens eine Schnittstelle zur Wechselwirkung mit mechanischen und/oder
elektronischen Komponenten in Abhängigkeit von einer Teilmenge der funktionsspezifischen
Parameter,
wobei zur Anpassung an benutzer- und/oder anwendungsspezifische Vorgaben eine Mehrzahl
unterschiedlicher Profile als individuelle Parameterwertesätze speicherbar
ist, wobei durch Auswahl eines bestimmten Profils eine gemeinsame Zuweisung der
darin enthaltenen Werte zu den entsprechenden Parametern erfolgt.
Derartige Waagen sind bekannt aus der DE
9107 757 U1.
Elektronische Waagen verfügen über einen integrierten Computer,
der unterschiedliche Aufgaben beim Betrieb der Waage übernimmt. Zum einen führt
er Berechnungen aus, die zur Ermittlung eines Wägeergebnisses notwendig sind.
Dies können beispielsweise die Anwendung vorgegebener Regeln auf erfasste Messwerte
und/oder Kompensationsberechnungen sein, die etwa zur Berücksichtigung von
Umwelteinflüssen, wie etwa der Temperatur erforderlich sind. Eine weitere Aufgabe
des integrierten Computers ist es, je nach gewünschter Anwendung einen Ablaufplan
vorzugeben. Moderne Wagen sind zur Durchführung unterschiedlicher Anwendungen,
wie beispielsweise Rückwägung, Zählen, Tierwägung etc. in der
Lage. Hierzu muss oft eine Mehrzahl von Messwerten in vorgegebener Reihenfolge erfasst
und gespeichert und nach bestimmten Regeln verarbeitet werden. Die Vorgabe eines
solchen Ablaufs erfolgt nach Bestimmung der auszuführenden Aufgabe durch eine
Bedienperson mittels des integrierten Computers. Schließlich ist es eine weitere
Aufgabe des integrierten Computers, in Wechselwirkung mit Hardware-Komponenten die
Waagenmechanik und/oder -elektronik an besondere Gegebenheiten anzupassen. Dies
betrifft z.B. ergonomische Einstellungen, wie etwa eine Öffnungsrichtung eines
Windschutzes oder das Interfacing mit externer Hardware, wie etwa Druckern, Chipkarten-,
Barcode- oder Transponder-Lesegeräten, Tastaturen oder ähnliches. Die
spezielle Weise, in der der Computer agieren sollte, hängt dabei u.a. von den
durchzuführenden Anwendungen, den Vorlieben des jeweiligen Benutzers, den Gegebenheiten
des Aufstellungsortes und der Konfiguration der Peripherie der Waage ab. Diese Abhängigkeiten
lassen sich über eine Vielzahl von Parametern definieren, denen im Einzelfall
konkrete Parameterwerte zuzuweisen sind.
Um diese Zuordnung konkreter Parameterwerte zu erleichtern, ist es
bekannt, für unterschiedliche Anwendungen und/oder Benutzer unterschiedliche
Profile zu erstellen und zu speichern. Als Profil wird hier ein Parameterwertesatz
oder eine Liste konkreter Parameterwerte bezeichnet, die durch Aufruf einer individuellen
Profilkennung gemeinsam aktiviert werden können, d.h. sämtliche in dem
Profil gespeicherten Parameterwerte werden den entsprechenden Parametern zugewiesen.
Dabei umfasst jedes gespeicherte Profil jeweils einen Wert für jeden einstellbaren
Parameter. Entsprechend groß ist der Speicherbedarf bei der Speicherung einer
Mehrzahl von Profilen. Dieses Problem verschärft sich, wenn etwa nicht nur
für jeden Benutzer einer Waage ein Profil gespeichert wird, sondern jeder Benutzer
für jede von ihm an der Waage durchgeführte Anwendung ein gesondertes
Profil speichert. Dies ist jedoch für eine komfortable Bedienung der Waage
erforderlich.
Neben dem Problem des großen Speicherbedarfs ergibt sich das
Problem der zeitaufwendigen und fehleranfälligen Erstellung dieser sehr großen
Profile. Zwar ist es bekannt, ein Profil zu kopieren, an geeigneter Stelle zu modifizieren
und unter einer neuen Kennung abzuspeichern. Dieses Verfahren kann jedoch leicht
zu einer Verschleppung und Multiplikation von Fehlern in nachfolgenden Kopien des
Profils führen. Im Hinblick auf die Gestaltung der Profile ähnliche Vorrichtungen
sind aus der DE 100 39 668 A1 sowie
der DE 100 40 744 A1 bekannt. Diese
Druckschriften bieten keinen Anhalt zur Lösung der oben genannten Probleme.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine gattungsgemäße
Waage derart weiterzubilden, dass eine Anpassung der Waage an unterschiedliche Anforderungen
einfacher, weniger fehleranfällig und weniger speicherintensiv vorgenommen
werden kann.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs
von Anspruch 1 dadurch gelöst, dass die Parameter einer Mehrzahl nichtüberlappender
Parametergruppen zugeordnet sind, jedes individuelle Profil nur solche Werte enthält,
die den Parametern genau einer Parametergruppe zuweisbar sind, und jeder Parametergruppe
die Parameterwerte wenigstens eines Profils zuweisbar sind.
Dies bedeutet, dass die Gesamtmenge der Parameter zunächst in
Teilmengen gruppiert wird, wobei die Wahl der Gruppen vorzugsweise gemäß
dem Wirkungsbereich der enthaltenen Parameter vorgenommen wird. Eine vorteilhafte
Gruppeneinteilung ist beispielsweise eine Einteilung in ein Anwendungsprofil, ein
Nutzerprofil und ein allgemeines Geräteeinstellungsprofil.
Die dem Anwendungsprofil zugeordneten Parameter können z.B. solche
sein, die Ablauf, Anzeige und Rechenregeln für bestimmte Anwendungen, wie etwa
Zählen, Rückwiegen, Tierwiegen, etc. bestimmen. Parameter, die dem Nutzerprofil
zugeordnet sind, können z.B. solche sein, die ergonomische Einstellungen der
Waage, wie etwa Öffnungsrichtung einer Tür, Tastenbelegung, grafische
Gestaltung einer Anzeige etc. betreffen. Parameter, die dem allgemeinen Geräteeinstellungsprofil
zugeordnet sind, können beispielsweise solche sein, die die Wechselwirkung
mit einer angeschlossenen Peripherie betreffen.
Wesentliches Element der Erfindung ist, dass die unterschiedlichen
Parametergruppen einander nicht überlappen, d.h. jeder Parameter ist eindeutig
einer Gruppe zugeordnet. Dadurch wird es möglich, kleinere, gruppenspezifische
Profile zu definieren. Ein solches, erfindungsgemäßes Profil enthält
dann nur noch Werte, die nur einer Parametergruppe zuweisbar sind. Andererseits
ist erfindungsgemäß für jede Parametergruppe die Speicherung wenigstens
eines Profils vorgesehen.
Dies führt im Ergebnis dazu, dass kleine, funktionsspezifische
Profile mit individueller Kennung gespeichert werden können. Unterschiedlichen
Parametergruppen zugeordnete Profile können unabhängig voneinander aktiviert
werden, wobei mit "Aktivieren" eines Profils die Zuweisung der in ihm enthaltenen
Parameterwerte zu den entsprechenden Parametern gemeint ist.
Zusätzlich zu der Verringerung des Speicherbedarfs führt
die vorliegende Erfindung auch zu einer Reduzierung der Fehleranfälligkeit
bei der Erstellung von Profilen. Bei der Erstellung bzw. Modifikation eines Profils
wird der Benutzer lediglich mit denjenigen Parametern konfrontiert, die in Beziehung
zu dem für ihn aktuellen Problem stehen. Er gerät nicht in Gefahr, aktuell
sachfremde Parameter zu beeinflussen. Auch eine Korrektur eines erkannten Fehlers
wird durch die vorliegende Erfindung wesentlich vereinfacht. Anders als beim Stand
der Technik muss nämlich ein einzelner Fehler nicht in allen gespeicherten
Profilen korrigiert werden, sondern lediglich in denjenigen, die der betroffenen
Parametergruppe entsprechen.
Typischer Weise wird es zum bestimmungsgemäßen Betrieb der
Waage erforderlich sein, dass jeder Parametergruppe auch tatsächlich auch die
Werte genau eines Profils zuzuordnen sind, d.h. für jede Parametergruppe muss
ein Profil aktiviert werden. Es sind jedoch auch Fälle denkbar, in denen die
Aufteilung der Parametergruppen so gestaltet ist, dass z.B. bei bestimmten Anwendungen
bestimmte Parameter, die in einer eigenen Gruppe zusammengefasst sind, nicht relevant
sind. In einem solchen Fall wäre ein ordnungsgemäßer Betrieb der
Waage auch möglich, ohne dass ein dieser Parametergruppe zugeordnetes Profil
aktiviert würde.
Wie erwähnt, ist es besonders vorteilhaft, wenn in einer so genannten
Anwendungs-Parametergruppe Wägeanwendungen definierende Parameter zusammengefasst
sind. Dies sind solche Parameter, die anwendungsspezifische Informationen betreffen.
Dies können die Auswahl bestimmter Algorithmen, die Abfolge von Verfahrensschritten
eines bestimmten Wägeverfahrens und/oder Anzeigevorgaben zur Anzeige eines
Messergebnisses sein.
Weiter hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn vorzugsweise
zusätzlich in einer so genannten Einstellungs-Parametergruppe Einstellungen
der mechanischen und/oder elektronischen Komponenten definierende Parameter zusammengefasst
sind. Eine solche Parametergruppe kann sämtliche die Wechselwirkung mit Hardware-Komponenten
betreffende Parameter enthalten. Wenn, wie bei einer bevorzugten Weiterbildung der
Erfindung vorgesehen, jedoch wenigstens eine Schnittstelle als interne Schnittstelle
zur Wechselwirkung mit waageninternen, mechanischen und/oder elektronischen Bauteilen
ausgelegt ist und weiter, wie bevorzugt alternativ oder zusätzlich vorgesehen,
wenigstens eine Schnittstelle als eine externe Schnittstelle zur Wechselwirkung
mit externen Peripheriegeräten ausgelegt ist, kann eine Unterteilung der Einstellungs-Parametergruppe
erfolgen. Bei einer solchen, besonders günstigen Ausbildung der Erfindung sind
in einer so genannten internen Einstellungs-Parametergruppe Einstellungen der waageninternen,
mechanischen und/oder elektronischen Bauteilen definierende Parameter zusammengefasst
und in einer so genannten externen Einstellungs-Parametergruppe sind Einstellungen
der externen Peripheriegeräte definierende Parameter zusammengefasst. Dies
entspricht einer Aufteilung der Einstellungs-Parametergruppe in eine interne und
eine externe Einstellungs-Parametergruppe. Dies hat z.B. den Vorteil, dass ein Benutzer,
der eine erfindungsgemäße Waage ergonomisch an seine speziellen Bedürfnisse
anzupassen wünscht, nicht in Gefahr gerät, die Wechselwirkung der Waage
mit einer externen Peripherie, die z.B. aus Protokollierungsgründen installiert
ist, zu beeinflussen.
Vorteilhafterweise sind parametergruppenspezifische Zugriffsrechte
zur Veränderung und/oder Speicherung von Profilen vergebbar. Dies ist auf Grundlage
der erfindungsgemäßen Lehre besonders einfach realisierbar, da die zu
vergebenden Zugriffsrechte mit den Parametergruppen gekoppelt werden können.
Bei Rechtevergaben in Systemen nach dem Stand der Technik müssen hingegen die
Rechte jeweils mit den einzelnen Parametern gekoppelt werden, was zu erheblichem
Aufwand und zur Fehleranfälligkeit führt.
Um die Fehleranfälligkeit bei der Erstellung von Profilen weiter
zu reduzieren, ist bei einer günstigen Weiterbildung der Erfindung vorgesehen,
dass zur Erstellung und/oder Veränderung von Profilen eine dialogbasierte Menüführung
vorgesehen ist, die einer Bedienperson zeitlich nacheinander mehrere Parameterwerte-Eingabemöglichkeiten
anbietet. Bei geeigneter Vorgabe der Menüführung kann auf diese Weise
verhindert werden, dass die Eingabe wesentlicher Parameter vergessen wird. Dies
kann insbesondere dann erreicht werden, wenn eine Abspeicherung des erstellten bzw.
modifizierten Profils nur nach vollständigem Durchlauf der Menüführung
erfolgt. Eine weitere Verbesserung dieser Erfindung ist es, wenn eine angebotene
Eingabemöglichkeit abhängig ist von einem zuvor eingegebenen Parameterwert.
Auf diese Weise können durch geeignete Vorgabe der Menüführung widersprüchliche
Parameterwerte zuverlässig unterbunden werden. Die Eingabemöglichkeiten
werden somit für den Benutzer in einer Widersprüchlichkeiten vermeidenden
Weise eingeschränkt.
Besonders günstig ist es, wenn nach Eingabe eines Parameterwertes
ein oder mehrere weitere Parameterwerte, die sich nach vorgegebenen Regeln von dem
eingegebenen Parameterwert ableiten, selbsttätig eingestellt werden. Ein Beispiel
hierfür wäre die Eingabe eines Parameters, der die Anwendung "Zählen"
definiert, was zu einer automatischen Einstellung eines vorgegebenen Algorithmus
(z.B. Verrechnung von Messwerten) und zur Einstellung einer Anzahl-Anzeige anstelle
einer Gewichts-Anzeige führen könnte.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden,
speziellen Beschreibung sowie den Zeichnungen, in denen
1: eine beispielhafte Benutzerschnittstelle einer erfindungsgemäßen
Waage zeigt;
2: schematisch die Datenstruktur der erfindungsgemäßen
Waage zeigt;
3: die Datenstruktur einer Waage nach dem Stand der
Technik zeigt.
1 zeigt beispielhaft eine Benutzerschnittstelle einer
erfindungsgemäßen Waage. Im Zentrum der Benutzerschnittstelle befindet
sich eine Bildschirmanzeige 10, die vorzugsweise als so genannte Touch-Screen
ausgestaltet ist, wobei in bekannter Weise Anzeigenbereiche kontextabhängig
als Schaltfunktionsflächen belegt werden. Die Berührung einer solchen
Schaltfläche wird mittels geeigneter und bekannter Sensoren erfasst und als
Auswahl der entsprechenden Funktion interpretiert.
Bei der gezeigten Ausführungsform befinden sich außerhalb
der Bildschirmanzeige 10 mehrere hardwaremäßig realisierte Schaltflächen.
Es sind dies im vorliegenden Fall ein An-/Aus-Schalter 12, zwei Tara-Tasten
14, mit der die bei Waagen häufig verwendete Tarierungsfunktion unmittelbar
aktiviert werden kann, und eine Druckertaste 16, durch deren Betätigung
eine Druckfunktion eines ggf. an die Waage angeschlossenen Druckers aktiviert werden
kann. Außerdem sind eine Benutzermenütaste 18 und eine Anwendungsmenütaste
20 vorgesehen. Bei Betätigung der Benutzermenütaste
18 erscheinen auf der Bildschirmanzeige Kennungen gespeicherter, als Benutzerprofile
bezeichneter Parameterwertesätze, die Werten für benutzerspezifische,
z.B. ergonomische Parameter enthalten und die z.B. durch Betätigung des Touch-Screens
ausgewählt und aktiviert werden können. In analoger Weise werden bei Betätigung
der Anwendungsmenütaste 20 Kennungen mehrerer ausführbarer Aufgaben
auf der Bildschirmanzeige 10 dargestellt, die z.B. durch Betätigung
des Touch-Screens ausgewählt und aktiviert werden können.
Das Wesen der vorliegenden Erfindung ergibt sich besonders deutlich
durch Vergleich der 2 und 3.
Während 2 schematisch die Datenstruktur einer
erfindungsgemäßen Waage darstellt, zeigt 3
die herkömmliche Datenstruktur bei Waagen nach dem Stand der Technik. Beiden
Strukturen gemeinsam ist ein Parameterraum 22, der sämtliche einstellbaren
Parameter der Waage umfasst. Jeder Parameter definiert eine variierbare Funktion
oder Eigenschaft der Waage. Um die durch einen Parameter definierte Funktion oder
Eigenschaften zu aktivieren, muss dem Parameter ein konkreter Parameterwert zugewiesen
werden. Ein Beispiel für einen ergonomischen Parameter wäre etwa die Eigenschaft
der Waage, einen motorisch angetriebenen Windschutz in Anpassung an die Vorlieben
eines Benutzers nach rechts oder links zu öffnen. Um die Eigenschaft "rechts"
bzw. "links" zu aktivieren, muss diesem Parameter ein konkreter von zwei möglichen
Werten zugewiesen werden. Ein Beispiel für einen anwendungsspezifischen Parameter
wäre beispielsweise die Anzeige der physikalischen Einheit eines Wägeergebnisses.
Je nach konkreter Anwendung kann die Anzeige einer Masse (z.B. mg bei normalem Wiegen),
einer Stückzahl (z.B. bei Zählanwendungen) oder die Angabe
einer Dichte (z.B. g/cm3 bei Dichtemessungen) erforderlich sein. Die
Aktivierung der tatsächlichen Option erfolgt durch Zuweisung eines konkreten
Parameterwertes zu dem Anzeigenparameter.
Der Parameterraum 22 enthält eine große Vielzahl
solcher und ähnlicher Parameter. Um die Einstellung der Waage, d.h. die Zuweisung
konkreter Parameterwerte zu alten einzustellenden Parametern, zu erleichtern, können
Profile abgespeichert werden. Die Unterschiede zwischen der erfindungsgemäßen
und der bekannten Datenstruktur sollen nachfolgend an den Beispielen der
2 und 3 erläutert
werden.
Hierzu sei angenommen, dass die Waage von drei verschiedenen Benutzern
A, B und C mit unterschiedlichen Vorlieben und/oder Bedürfnissen benutzt werde.
Beispielsweise sei A Rechtshänder und normalsichtig und B Linkshänder
und normalsichtig und C Linkshänder und rot/grün-blind. Das kann heißen,
dass A eine Windschutzöffnung nach rechts und zusätzlich eine monochrome
Bildschirmanzeige wünscht. Weiter sei angenommen, dass die Waage in einem Labor
aufgestellt sei, in dem routinemäßig drei verschiedene Wägeanwendungen
a, b und c praktiziert werden, beispielsweise Tierwägung, Rückwägen
und Zählen. Schließlich sei angenommen, dass der Rückwägevorgang
unter zwei unterschiedlichen Protokollbedingungen &agr; und &bgr; erfolgen kann.
Beispielsweise werde entweder nur ein schriftliches Rückwägeprotokoll
ausgedruckt oder es findet zusätzlich eine digitale Speicherung auf einem angeschlossenen
Massenspeicher statt und die Proben werden mittels einer angeschlossenen Transponder-Leseeinheit
identifiziert. Hieraus ergeben sich 18 unterschiedliche Einstellungsmöglichkeiten
(Summe der Benutzer)×(Summe der Anwendungen)×(Summe der Protokollvarianten)
= 18. Um jede dieser Varianten zu erfassen, müssten bei einer Datenstruktur
nach dem Stand der Technik 18 jeweils angemessen modifizierte Kopien des
Profils 24' einer Gesamt-Parameterwerteliste unter individuellen Kennungen
gespeichert werden. In der Praxis erweist sich dies jedoch als unkomfortabel, weil
langwierig, fehleranfällig und speicherintensiv.
Man wird daher in der Praxis die Anfertigung von Profilen
24' auf die üblicherweise eingesetzten Varianten reduzieren. Beim
Beispiel von 3 sei angenommen, die Praxis habe gezeigt,
dass A lediglich die Aufgaben a und b, letztere jedoch in beiden Varianten &agr;
und &bgr; durchführt, B alle Aufgaben a, b (in beiden Varianten (&agr;
und &bgr;) und c durchführt und C nur die Aufgabe b in beiden Varianten &agr;
und &bgr; durchführt. Es ist daher die Abspeicherung von neun Profilen, d.h.
Profilen, erforderlich, die jeweils Werte für jeden einstellbaren Parameter
enthalten.
Bei der erfindungsgemäßen Datenstruktur entsprechend
2 ist jedoch vorgesehen, dass der Parameterraum
22 in drei unterschiedliche Parametergruppen 26, 28,
30 unterteilt ist. Diese Gruppen umfassen jeweils funktionsverwandte Parameter
und überlappen einander nicht. Beispielsweise enthalte die Parametergruppe
26 alle benutzerspezifischen z.B. ergonomischen Parameter, die Parametergruppe
28 alle anwendungsspezifischen Parameter und die Parametergruppe
30 Hardware-spezifische Parameter. Entsprechend dieser Gruppierung können
themenspezifische Profile hinterlegt werden, die gegenüber dem Stand der Technik
jeweils deutlich weniger Einträge enthalten müssen als einstellbare Parameter
im Parameterraum 22 enthalten sind. Vielmehr müssen Benutzerprofile
24A, 24B und 24C lediglich Werte für die Parameter
der Benutzer-Parametergruppe 26 enthalten. Die Anwendungsprofile
24a, 24b und 24c enthalten nur Werte für die in
der Anwendungs-Parametergruppe zusammengefassten Parameter. Die Hardwareeinstellungsprofile
24&agr; und 24&bgr; enthalten nur Werte für die in der
Parametergruppe 30 zusammengefassten Parameter zur Hardware-Einstellung.
(Die Anhänge an das Bezugszeichen 24 für das Profil entsprechen
in ihrer Bedeutung den Benutzern (A, B, C), Aufgaben (a, b, c) und Protokollvarianten
(&agr;, &bgr;)).
Bei dem gewählten Beispiel ist die Abspeicherung von acht Profilen
erforderlich. Bei dem Beispiel von 3, das sachlich
dasselbe Szenario realisiert, ist die Abspeicherung von neun Profilen erforderlich.
Jedes Profil 24 ist außerdem deutlich kleiner als ein Profil
24' gemäß 3. Weiter lassen sich
alle 18 theoretisch möglichen Varianten ohne Erstellung eines neuen Profils
realisieren. Beispielsweise kann durch gleichzeitige Aktivierung der Profile
24C und 24a eine Situation erfassen, in der der Benutzer C unter
Verwendung seiner persönlich bevorzugten Benutzereinstellungen die Anwendung
a durchführen kann. Hierzu wäre gemäß Stand der Technik die
Neuerstellung eines weiteren Profils 24' erforderlich.
Es ist daher offensichtlich, dass die erfindungsgemäße Datenstruktur
zu einer deutlichen Reduzierung des Speicherbedarfs und gleichzeitig zu einer Erhöhung
der Flexibilität führt. Auch die Fehleranfälligkeit bei der Profilerstellung
wird reduziert, weil jeweils nur themenverwandte und daher überschaubare Profile
erstellt bzw. modifiziert werden müssen.
Die Erstellung eines neuen Profils erfolgt vorzugsweise über
die in 1 dargestellte Benutzerschnittstelle. Hierzu
werden dem Benutzer auf der Bildschirmanzeige 10 nacheinander unterschiedliche
Eingabeoptionen zur Verfügung gestellt, wobei die Eingabe eines Parameterwertes
die Auswahl in einem nachfolgenden Eingabeschritt in sinnvoll vorgegebener Weise
beschränkt. Sich notwendig aus einer gemachten Eingabe ergebende Einstellungen
weiterer Parameter können automatisch vorgenommen werden,
ohne dass der Benutzer hierzu eine neue, explizite Eingabe zu machen hätte.
Natürlich stellen die in den Figuren gezeigten und in der speziellen
Beschreibung erläuterten Ausführungsformen nur illustrative Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung dar. Insbesondere ist die Unterteilung des Parameterraums
22 in genau drei Parametergruppen 26, 28, 30
nicht erfindungsrelevant. Es können mehr oder weniger Parametergruppen realisiert
sein, wobei die positiven Auswirkungen des erfindungsgemäßen Konzeptes
mit der Anzahl der gewählten Parametergruppen steigen. Eine zu große Wahl
der Anzahl von Parametergruppen kann hingegen zu einer zu großen Komplexität
führen, die sich dann wieder nachteilig auf die Benutzungseffizienz auswirkt.
Auch ist es möglich, den unterschiedlichen Parametergruppen unterschiedliche
Zugriffshürden zuzuweisen. So kann beispielsweise die Erstellung eines Benutzerprofils,
d.h. eines Parameterwertesatzes für Parameter der Benutzer-Parametergruppe
26 für jeden Benutzer möglich sein, wohingegen die Erstellung
eines Hardware-Einstellungsprofils, d.h. eines Parameterwertesatzes für Parameter
der Hardware-Einstellungsgruppe 30 nur speziell geschultem Personal vorbehalten
bleiben kann. Die Rechteverwaltung kann in bekannter Weise auf Basis der Identifizierung
-manuell oder automatisch- der unterschiedlichen Benutzer erfolgen.