Die Erfindung betrifft einen Schleuderdüngerstreuer gemäß
des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
Ein derartiger Schleuderdüngerstreuer ist beispielsweise in der
DE 43 40 238 A1 beschrieben. Dieser
Schleuderdüngerstreuer weist einen Vorratsbehälter auf, in dessen unterem
Bereich ein als einstellbarer Auslauf ausgebildetes Dosierorgan angeordnet ist.
Über dieses Dosierorgan wird der unterhalb des Dosierorgans umlaufend angetriebenen
Schleuderscheibe das sich im Vorratsbehälter befindliche rieselförmige
Streugut in einstellbaren Mengen zugeleitet. Auf der rotierend angetriebenen Schleuderscheibe
sind zwei jeweils eine Leitfläche aufweisende Wurfflügel angeordnet, die
das zu verteilende Streugut auf Abwurfgeschwindigkeit beschleunigen. Das aus dem
einstellbaren Einlauf der Schleuderscheibe und der Wurfschaufel zugeleitete Material
wird von der Leitfläche der Wurfschaufel erfasst und auf Abwurfgeschwindigkeit
beschleunigt und über den sog. Streusektor in Breitverteilung auf der Bodenoberfläche
verteilt.
Bei dem ersten Kontakt der Streugutpartikel mit der Leitfläche
der Wurfschaufel werden relativ große Kräfte auf die Streugutpartikel
ausgeübt. Hierdurch werden die Streugutpartikel teilweise zerstört oder
springen unkontrolliert von der Wurfschaufel weg. Sie prallen quasi von der Leitfläche
zurück. Somit können die Streugutpartikel nicht in der gewünschten
Weise von der Wurfschaufel beschleunigt und nicht in der gewünschten Weise
in Breitverteilung auf der Bodenoberfläche verteilt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zerstörung der
Düngerpartikel beim ersten Kontakt nach dem Dosieren mit der Leitfläche
der Wurfschaufel möglichst zu vermeiden und ein unkontrolliertes wegspringen
der Streugutpartikel beim Kontakt mit der Leitfläche der Wurfschaufel zu vermindern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass zumindest die Leitfläche des Wurfflügels mittels eines Feder- und/oder
Dämpfungssystems zur Minderung der zumindest in der ersten Phase des Kontaktes
zwischen Leitfläche und Partikel des Streugutes entstehenden Kontaktkraft auf
der Schleuderscheibe angeordnet ist. Infolge dieser Maßnahmen wird der Aufprall
der Streugutpartikel auf die Leitfläche der Wurfschaufel gedämpft. Hierdurch
erfolgt eine Minderung der Kontaktkräfte. Durch das erfindungsgemäße
System treten die großen Kontaktkräften nicht auf. Die entstehende Kontaktkraft
beim Auftreffen der Streugutpartikel auf die Leitfläche wird reduziert, um
ein Zerstören und unverwünschtes bzw. ungewolltes Abspringen oder Abprallen
der Streugutpartikel bei deren ersten Kontakt mit der Leitfläche zu verhindern.
Es erfolgt also eine Minderung der Kontaktkraft und Absorption der kinetischen Energie
des Streugutes bzw. der Leitfläche der Wurfschaufel bei deren ersten Aufeinandertreffen.
Das Feder- und Dämpfungssystem reduziert also in überraschend einfacher
Weise die entstehende Kontaktkraft beim Auftreffen der Streugutpartikel auf die
Leitflächen.
Eine einfache Verwirklichung dieses Zieles lässt sich dadurch
erreichen, dass die Wurfschaufel mit der Leitfläche mittels des Feder- und/oder
Dämpfungssystems auf der Schleuderscheibe angeordnet ist.
Auch lässt sich die Minderung der Kontaktkraft dadurch erreichen,
dass das Feder- und/oder Dämpfungssystem in die Wurfschaufel und/oder Leitfläche
integriert ist.
Dieses lässt sich beispielsweise dadurch verwirklichen, dass
das Feder- und/oder Dämpfungssystem zwischen der Wurfschaufel und der Leitfläche
angeordnet ist.
In einer anderen Ausführung lässt sich das Feder- und Dämpfungssystem
für die Leitfläche und Wurfschaufel dadurch verwirklichen, dass im Bereich
der Leitfläche eine feder- und/oder dämpfende Eigenschaften aufweisende
Beschichtung auf die Wurfschaufel aufgebracht ist, dass diese Beschichtung das Feder-
und/oder Dämpfungssystem bildet.
Auch kann das Feder- und Dämpfungssystem von der Wurfschaufel
selbst gebildet werden.
In einfacher Weise lässt sich das Feder- und Dämpfungssystem
auch dadurch verwirklichen, dass das feder- und/oder Dämpfungssystem als eine
feder- und/oder dämpfende Eigenschaften aufweisende Materialschicht ausgebildet
ist.
In einer anderen Ausgestaltung der Verwirklichung des Feder- und Dämpfungssystems
ist vorgesehen, dass das Feder- und/oder Dämpfungssystem als Spiralfeder ausgebildet
ist.
Die Dämpfung und Federung kann längs der Wurfschaufel gleichmäßig
oder wechselnd oder schwellend verlaufen.
Die Wurfschaufel kann ein- oder mehrteilig ausgebildet sein.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind den übrigen Unteransprüchen,
der Beispielsbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Hierbei zeigen
1 den Schleuderdüngerstreuer in der Ansicht von
hinten und in Prinzipdarstellung,
2 die linke Schleuderscheibe mit Wurfschaufeln in Draufsicht
in vergrößertem Maßstab und in Prinzipdarstellung,
3 eine weitere Schleuderscheibe mit Wurfschaufeln in
der Draufsicht, in vergrößertem Maßstab und in Prinzipdarstellung,
4 eine weitere Schleuderscheibe mit Wurfschaufeln in
der Draufsicht, in vergrößertem Maßstab und in Prinzipdarstellung,
5 eine weitere Schleuderscheibe mit Wurfschaufeln in
der Draufsicht, in vergrößertem Maßstab und in Prinzipdarstellung,
6 eine weitere Schleuderscheibe mit Wurfschaufeln in
der Draufsicht, in vergrößertem Maßstab und in Prinzipdarstellung,
7 eine weitere Schleuderscheibe mit Wurfschaufeln in
der Draufsicht, in vergrößertem Maßstab und in Prinzipdarstellung,
8 eine weitere Schleuderscheibe mit Wurfschaufeln in
der Draufsicht, in vergrößertem Maßstab und in Prinzipdarstellung,
9 eine weitere Schleuderscheibe mit Wurfschaufeln in
der Draufsicht, in vergrößertem Maßstab und in Prinzipdarstellung,
10 eine weitere Schleuderscheibe mit Wurfschaufeln
in der Draufsicht, in vergrößertem Maßstab und in Prinzipdarstellung,
11 eine weitere Schleuderscheibe mit Wurfschaufeln
in der Draufsicht, in vergrößertem Maßstab und in Prinzipdarstellung,
12 eine weitere Schleuderscheibe mit Wurfschaufeln
in der Draufsicht, in vergrößertem Maßstab und in Prinzipdarstellung
und
13 eine weitere Schleuderscheibe mit Wurfschaufeln
in der Draufsicht, in vergrößertem Maßstab und in Prinzipdarstellung.
Der Schleuderdüngerstreuer 1 ist mit dem Rahmen
2 ausgestattet, an dem der Vorratsbehälter 3 und ein Getriebezug
4 angebracht ist. Der untere Bereich des Vorratsbehälters
3 ist durch ein dachförmiges Mittelteil 5 in zwei Auslauftrichter
6 unterteilt, in deren Bodenplatten 7 sich nicht näher dargestellte
Auslauföffnungen befinden. Diese Auflauföffnungen sind mit Hilfe von schieberförmigen
Dosierelementen verschließbar und in unterschiedlichen Öffnungsweiten
einstellbar.
Unterhalb der Auslauföffnungen sind auf den Ausgangswellen
8 des Getriebezuges 4 die beiden Schleuderscheiben 9
und 10 nebeneinander und beabstandet zueinander angeordnet. Auf dieser
Schleuderscheibe sind die Wurfschaufeln 11 befestigt.
Den beiden Schleuderscheiben 9 und 10 wird das sich
im Vorratsbehälter 3 des Schleuderdüngerstreuers befindlichen
Streugut über die Auslauföffnungen in einstellbaren Mengen zugeführt.
Die auf den Schleuderscheiben 9 und 10 angeordneten Wurfschaufeln
11 erfassen mit ihrer Leitfläche das zu dosierende Streugut und beschleunigen
es auf Abwurfgeschwindigkeit und verteilen es in Breitverteilung auf der Bodenoberfläche.
Die Schleuderscheiben 9 und 10 rotieren entgegengesetzt und die
auf ihnen angeordneten Wurfschaufeln 11 sind entsprechend spiegelbildlich
ausgebildet.
Bei der Schleuderscheibe 9 gemäß 2
sind die Wurfschaufel 11 mit der Leitfläche 12 mittels des
Feder- und Dämpfungssystems 13 auf der Schleuderscheibe
9 angeordnet. Durch das Feder- und Dämpfungssystems 13, welches
zwischen der Wurfschaufel 11 und der Schleuderscheibe 9 angeordnet
ist, wird beim Auftreffen der aus dem Auslauf dosierten Streugutpartikel
14 auf die Leitfläche 12 der Wurfschaufel 9 in der
ersten Phase des Kontaktes dieser Partikel 14 mit der Leitfläche
12, die zwischen Leitfläche 12 und Partikel 14 des
Streugutes entstehenden Kontaktkraft gemindert. Teilweise wird die auftretende kinetische
Energie durch das Feder- und Dämpfungssystem 13 absorbiert. Hierdurch
wird eine Zerstörung und ein Wegspringen der Streugutpartikel 14 von
der Leitfläche 12 bei deren ersten Kontakt mit der Leitfläche
12 verhindert bzw. entscheidend gemindert. Wie durch den Doppelpfeil
15 dargestellt ist, kann die Wurfschaufel 11 mit der Leitfläche
12 zunächst in Richtung des Feder- und Dämpfungssystems
13 beim Auftreffen der Streugutpartikel 14 auf die Leitfläche
12 ausweichen. Anschließend wird die Wurfschaufel 11 mit
der Leitfläche 12 in die vorgesehene Position von dem Feder- und Dämpfungssystem
13 zurückgebracht.
Die auf der Schleuderscheibe 9 gemäß
3 angeordneten Wurfschaufeln 16 weisen ebenfalls
ein Feder- und Dämpfungssystem 17 auf, welches zwischen den Befestigungsmitteln
18 der Wurfschaufeln 16 auf der Schleuderscheibe 9 und
den Wurfschaufeln 16 selber angeordnet ist. Das Feder- und Dämpfungssystem
17 ist als eine sich über die Länge der Wurfschaufel
16 erstreckende Materialschicht ausgebildet, wobei sich die Feder- und
Dämpfungseigenschaften 17 gleichmäßig über die gesamte
Länge der Wurfschaufeln 16 erstreckt.
Die auf der Schleuderscheibe 9 gemäß
4 angeordneten Wurfschaufeln 18 sind entsprechend
den Wurfschaufeln 16 gemäß der 3
angeordnet, jedoch mit dem Unterschied, dass das Feder- und Dämpfungssystem
19 von dem der Drehachse 20 benachbarten Bereich der Leitfläche
12 nach außen abnehmende Feder- und/oder Dämpfungseigenschaften
aufweist.
Die auf der Schleuderscheibe 9 gemäß
5 angeordneten Wurfschaufeln 21 sind mittels
Spiralfedern 22, die das Feder- und Dämpfungssystem bilden, auf der
Schleuderscheibe 9 angeordnet und können entsprechend beim Auftreffen
der Streugutpartikel 14 deren Auftreffen auf die Leitfläche
12 der Wurfschaufeln 21 abfedern und/oder dämpfen. Hierbei
kann sich die Leitfläche 12, wie durch den Doppelpfeil angedeutet
hin- und herbewegen.
Die auf der Schleuderscheibe 9 gemäß
6 angeordneten Wurfschaufeln 23 bestehen in
ihrer Gesamtheit mit der Leitfläche 12 aus einem Feder- und Dämpfungseigenschaften
aufweisenden Material 24. Somit bildet das Material 24 selber
bzw. die Wurfschaufel 23 das Feder- und Dämpfungssystem. Dieses Material
24 ist in der Lage, die Kontaktkraft in der ersten Phase des Auftreffens
der Streugutpartikel 14 auf die Leitfläche 12 zu mindern.
Die Leitfläche 12 weicht entsprechend des Doppelpfeils 15
zunächst aus und kehrt dann in ihre Ursprungslage wieder zurück.
Auch die auf der Schleuderscheibe 9 gemäß
7 angeordneten Wurfschaufeln 25 bestehen in
ihrer Gesamtheit mit der Leitfläche 12 aus einem Material
24, welches Feder- und Dämpfungseigenschaften aufweist. Somit wird
von der Wurfschaufel 25 und der Leitfläche 12 selber das
Feder- und Dämpfungssystem 24 gebildet.
Die auf der Schleuderscheibe 9 gemäß
8 angeordneten Wurfschaufeln 26 sind mit ihrer
Leitfläche 12 zweigeteilt ausgebildet. Mit dem inneren Teil
26' der Wurfschaufel 26 und deren Leitflächen 12
ist das Feder- und Dämpfungssystem 13 zugeordnet, mit dem sie auf
der Schleuderscheibe 9 angeordnet sind. Der äußere Bereich
26'' der Wurfschaufel 26 und der zugehörigen Leitfläche
12 sind ohne Feder- und Dämpfungssystem fest mit der Schleuderscheibe
9 verbunden. Zwischen den beiden Bereichen 26' und 26''
der Wurfschaufel 26 befindet sich ein Gelenkmittel 27.
Die auf der Schleuderscheibe 9 gemäß
9 angeordneten Wurfschaufeln 28 sind mittels
eines Gelenkmittels 29 und eines Feder- und Dämpfungssystems
13 auf der Schleuderscheibe 9 angeordnet, somit kann beim Auftreffen
der Streugutpartikel 14 auf die Leitfläche 12 im Innenbereich
30 der Wurfschaufel 28 durch das Feder- und Dämpfungssystem
13 die entstehende Kontaktkraft vermindert werden.
Die auf der Schleuderscheibe 9 gemäß
10 angeordneten und eine Leitfläche
12 aufweisenden Wurfschaufeln 31 sind mittels eines Feder-Dämpfungssystems
32 über eine Basisplatte 33 auf der Schleuderscheibe
9 angeordnet.
Die auf der Schleuderscheibe 9 gemäß
11 angeordneten und eine Leitfläche
12 aufweisenden Wurfschaufeln 34 sind mittels eines Feder-Dämpfungssystems
35, welches durch eine gewellte Feder gebildet wird, an einer auf der Schleuderscheibe
9 fest angeordneten Basisplatte 36 befestigt.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 12
sind die Wurfschaufeln 37 während des Betriebes fest und unbeweglich
auf der Schleuderscheibe 9 angeordnet. Um hier dennoch ein Feder- und Dämpfungssystem
verwirklichen zu können, ist auf der Innenseite 38 der aufrechten
Wand 39 der Wurfschaufel 37 als Leitfläche 12 eine
feder- und/oder dämpfende Eigenschaften aufweisende Beschichtung
40 aufgebracht. Diese Beschichtung 40 bildet dass Feder- und Dämpfungssystem.
Beim Auftreffen der Düngerpartikel 14 auf die von dem die federnde
und dämpfende Eigenschaften aufweisende Beschichtung 40 gebildete
Leitfläche 12 wird die kinetische Energie vermindert und/oder absorbiert.
Die auf der Schleuderscheibe 9 gemäß
13 angeordneten Wurfschaufeln 41 unterscheiden
sich mit ihrer Leitfläche 12 von den Wurfschaufeln 37 und
deren Leitfläche 12 gemäß 12
dadurch, dass die auf der Wand 39 der Wurfschaufeln 41 als Beschichtung
42 aufgebrachte Leitfläche 12 aus einem Feder- und Dämpfungseigenschaften
aufweisenden Material besteht. Hierbei ist diese die Feder- und Dämpfungseigenschaften
aufweisende Materialschicht 42 des Feder- und Dämpfungssystems mit
von der Drehachse benachbarten Bereich der Leitfläche 12 längs
der Leitfläche 12 mit wechselnden Feder- und Dämpfungseigenschaften
ausgestattet, wobei die Feder- und Dämpfungseigenschaften in diesem speziellen
Ausführungsbeispiel von innen nach außen abnehmen, wie dort symbolisch
durch den keilförmigen Verlauf dargestellt ist.