Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Futterzusammensetzung
für Rinder oder dergleichen, insbesondere für die Rindermast.
Es ist bekannt, Tierfutter durch extrudieren herzustellen. So ist
in der DE-A-2346830 die Herstellung eines weichen, expandierten und fetthaltigen
PET-Futters mit krümeliger Struktur beschrieben, wobei das Futter neben Fett
einen mehl- und proteinhaltigen Grundstoff enthält. Die Bestandteile werden
gemischt und auf einen Feuchtegehalt von ca. 20-35 Gew.% gebracht. Die Mischung
wird unter erhöhtem Druck mechanisch durchgearbeitet und auf eine Temperatur
oberhalb 100°C erwärmt, bis die Mischung in einen fliessfähigen Zustand
übergeht. Anschliessend erfolgt die Extrusion/Expansion, so dass ein Futter
mit expandierter Struktur und krümeliger Textur entsteht. Bei einem weiteren
Extrusionsverfahren gemäss DE-A-3222646 wird ein flüssiger Zuschlagstoff
im Expander in eine Mischung eingespritzt, so dass der Zuschlagstoff nach der Expansion
der Mischung gleichmässig durch das expandierte Produkt diffundiert.
In der DE-A-2257108 ist ein Futter beschrieben, das neben Getreide
auch Heu und Silofutter und eine stickstoffhaltige Nichtproteinsubstanz, z. B. Harnstoff
oder dergleichen (15-47,5 Gew.%) sowie eine flüssigkeitsabsorbierende Inertsubstanz
(z. B. Betonit) enthält. Das Gemisch wird unter anwachsendem Druck auf bis
zu 160°C erwärmt, komprimiert und expandiert anschliessend zu einem gelatinierten
Produkt mit einem Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 13%. Erreicht werden soll
ein Futter mit neutralem pH-Wert.
Rinderfutter, insbesondere für die Rindermast, weist einen hohen
Maisanteil, Silage und Fasern, einschliesslich Heu (welches teuer ist) u. a. in
loser Mischung auf. Dieses Futter wird vom Tier selektiv ausgelesen. Aufgeschlossen
ist nur der Mais mittels z.B. dämpfen und flockieren, die restlichen Futteranteile
werden nicht weiter vorbereitet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
einer Futterzusammensetzung für Rinder oder dergleichen, insbesondere für
die Mast zu entwickeln, welche nach einer Behandlung nicht gekühlt oder getrocknet
werden muss und das homogen, gut verdaulich und nahrhaft ist. Es soll eine bessere
Futternutzung und Futterverwertung ermöglichen.
Die Aufgabe ist mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Kennzeichnend ist hierbei, dass die Bestandteile der Futterzusammensetzung mechanisch
und/oder thermisch behandelt werden.
Vorteilhafte Ausführungen sind in den Unteransprüchen offenbart.
So kann das Futter mechanisch bearbeitet resp. kurzzeitig hochtemperaturbehandelt
sein und die Behandlung kann in einer oder in mehreren Stufen erfolgen.
Das Futter in Form von agglomerierten Brocken geringer Dichte soll
neben Getreide, Sorghum, Melasse, Fett, Vitaminen, Wasser, Mineralstoffen, Fasern
und anderen Zusätzen 0-50% Stroh, insbesondere Weizenstroh enthalten können.
Bei Abmessungen der Brocken von ca. 1-7 cm kann die Länge der Stroh- oder Heufasern
ca. 1-10 cm betragen.
Die Bestandteile des Futters werden gemischt, in üblicher Weise
konditioniert und die Mischung wird nachfolgend mittels expandieren, Kurzzeithochtemperaturverfahren
o. a. zu porösen Brocken agglomeriert. Ein nachfolgendes trocknen oder kühlen
des so erhaltenen dietetischen Rinderfutters ist nicht erforderlich.
Die neue Produktform ermöglicht den Ersatz von herkömmlichem
Futter. Dieses neue Futter wird komplett mit allen Bestandteilen aufgenommen und
ermöglicht eine bessere Nahrungsaufnahme und -verwertung und andererseits den
Verzicht auf teure (z.B. Mais oder Luzerne) und/oder wenig nahrhafte (z. B. Heu)
Bestandteile. Die verbesserte Verdaulichkeit und Verwertung des Futters erhöht
die Effektivität der Rindermast. Durch das Stroh (Weizenstroh oder dergleichen)
kann ebenfalls Luzerne ersetzt werden.
Zusätzlich bewirkt der Einsatz von Sorghum anstelle von Mais
eine geringere Umweltbelastung, da Sorghum beim Pflanzenwachstum wesentlich weniger
Wasser erfordert.
Hergestellt werden können sowohl Starterprodukte mit hohem Faseranteil
als auch Mastfutter mit sehr geringem Anteil an Strohfasern, da die Form der Brocken
die einzige Aufgabe von Heu- oder Strohfasern im Pansen (mechanische Reizung) übernehmen
kann. Somit kann der Einsatz solcher Fasern ganz entfallen.
Die Erfindung wird nachfolgend in drei Ausführungsbeispielen
anhand einer Zeichnung näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen die
1 bis 3 vereinfachte Diagramme
zu den Ausführungsbeispielen 1 bis 3.
Beispiel 1:
Ein Premix 1 aus Getreide (Sorghum, ggf. Mais), Vitaminen,
Mineralstoffen und/oder anderen Zusätzen wird in einem Mischer 2 gemischt
und gelangt über einen Förderer 3 in eine Dosierwaage
4. Von dieser gelangt die Mischung unter Hinzufügung
von Wasser 6 und Dampf 7 in einen Konditionierer 5. Die
konditionierte Mischung gelangt, ggf. unter weiterer Hinzufügung von Wasser
9 in einen Extruder 8, wo die Mischung unter Druck erwärmt
und mechanisch bearbeitet und dabei durch den Arbeitsraum gefördert wird. Separat
werden fett 10 und/oder Melasse/Corn Steep Liquor 11 zugegeben.
Im zweitletzten Barrel des Extruders 8 wird mittels eines Förderers
14 (nach einer weiteren Dosierwaage 12) und einer Druckschnecke
15 eine definierte Menge an Stroh 13 eingebracht und mit der vorgenannten
Mischung unter Druck vermengt. Vor diesem zweitletzten Barrel des Extruders
8 wird zudem Dampf bzw. Druck mittels einer Entgasung 16 abgelassen.
Das Futter verlässt anschliessend durch eine nicht näher
bezeichnete Austrittsöffnung den Extruder 8 als Strang, der mittels
einer Schneideinrichtung 17 zu Brocken zerkleinert wird.
Beispiel 2:
Getreide (Sorghum, ggf. Mais) 23 wird mittels eines Walzwerkes
20 zerkleinert und mit einem Premix 21 aus Vitaminen, Mineralstoffen
und/oder anderen Zusätzen wird in einem Mischer 2 gemischt und gelangt
über einen Förderer 3 in eine Dosierwaage 4. Von dieser
gelangt die Mischung unter Hinzufügung von Wasser 6 und Dampf
7 in einen Konditionierer 5. Die konditionierte Mischung gelangt,
ggf. unter weiterer Hinzufügung von Wasser 9 in einen Extruder
8, wo die Mischung unter Druck erwärmt und mechanisch bearbeitet und
dabei durch den Arbeitsraum gefördert wird. Separat werden fett 10
und/oder Melasse/Corn Steep Liquor 11 zugegeben. Im zweitletzten Barrel
des Extruders 8 wird mittels eines Förderers 14 (nach einer
weiteren Dosierwaage 12) und einer Druckschnecke 15 eine definierte
Menge an (bevorzugt) Weizenstroh 13 eingebracht und mit der vorgenannten
Mischung unter Druck vermengt. Vor diesem zweitletzten Barrel des Extruders
8 wird zudem Dampf bzw. Druck mittels einer Entgasung 16 abgelassen.
Das Futter verlässt anschliessend durch eine nicht näher
bezeichnete Austrittsöffnung den Extruder 8 als Strang, der mittels
einer Schneideinrichtung 17 zu Brocken zerkleinert wird.
Beispiel 3:
Getreide (Sorghum, ggf. Mais) 23 wird mittels eines Walzwerkes
20 zerkleinert und mit einem Premix 21 aus Vitaminen, Mineralstoffen
und/oder anderen Zusätzen wird in einem Mischer 2 gemischt und gelangt
über einen Förderer 3 in eine Dosierwaage 4. Von dieser
gelangt die Mischung unter Hinzufügung von Wasser 6 und Dampf
7 in einen Konditionierer 5. Die konditionierte Mischung gelangt,
ggf. unter weiterer Hinzufügung von Wasser 9 in einen Expander
24, wo die Mischung unter Druck erwärmt und mechanisch bearbeitet
und dabei durch den Arbeitsraum gefördert wird. Separat werden Fett
10 und/oder Melasse/Corn Steep Liquor 11 zugegeben. Mittels eines
Förderers 14 (nach einer weiteren Dosierwaage 12) eine definierte
Menge an (bevorzugt) Weizenstroh 13 in den Expander 24 eingebracht
und mit der vorgenannten Mischung homogen vermischt.
Das Futter verlässt anschliessend durch eine nicht näher
bezeichnete Austrittsöffnung den Expander 24 als Strang, der mittels
einer Schneideinrichtung 17 zu Brocken zerkleinert wird.
Diese Brocken gelangen jeweils in einen Auffangbehälter
22 von wo aus sie der weiteren Behandlung und Verwendung zugeführt
werden.
Die beispielgemäss hergestellten Brocken weisen eine Dichte von
300-600 g/l auf und enthalten ca. 0-50% Weizenstroh 13. Der Wassergehalt
beträgt 18-25%. Die Länge der Strohfasern im Brocken liegt bei 1-10 cm.
Die Brocken weisen Abmessungen von ca. 1-7 cm auf.
Die Brocken sind als Kraftfutter gut geeignet und weisen nur einen
geringen Feinanteil auf. Die enthaltenen Zucker- und Stärkebestandteile sind
gelatiniert und binden die übrigen Bestandteile.
Das Futter ergibt zugleich, infolge der besseren Verwertung einen
geringeren Anfall an Mist bzw. Gülle.
- 1
- Premix
- 2
- Mischer
- 3
- Förderer
- 4
- Dosierwaage
- 5
- Konditionierer
- 6
- Wasser
- 7
- Dampf
- 8
- Extruder
- 9
- Wasser
- 10
- Fett
- 11
- Melasse/Corn steep liquor
- 12
- Dosierwaage
- 13
- Weizenstroh
- 14
- Förderer
- 15
- Druckschnecke
- 16
- Entgasung
- 17
- Schneideinrichtung
- 20
- Walzwerk
- 21
- Premix
- 22
- Auffangbehälter
- 23
- Getreide
- 24
- Expander